Forschungsbericht 2006 - am Fachbereich ...

WiSo-Forschungsbericht 2006 – Sozialwissenschaftliches Institut
Kehren wir noch einmal zum „summarischen Unsicherheitsempfinden“ in Nürnberg aus
Abbildung 1 zurück. Welche Einflussfaktoren sind es denn überhaupt, die die „gefühlte
Kriminalität“ (Ulrich & Verbeet 2006: 59 f.) in Nürnberg bestimmen? Eine multiple
Regression gibt uns diese Antwort:
Regressoren b P Beta T
Geschlecht (1=weiblich) 2,968 0,000 0,393 7,536
Parteienwahlabsicht (1=CSU) 1,007 0,012 0,132 2,593
Schulabschluss
höher)
(1=FHS-Reife u.
-
0,961
0,017 -0,125 -
2,405
Konstante 2,566 0,000 6.642
F 24,31 0,000
r 2
0,20
Korrigiertes r 2 0,19
Tabelle 1: OLS-Regression des Unsicherheitsempfindens auf Geschlechtszugehörigkeit,
Schulabschluss und Parteiwahlabsicht
Quelle: Nürnberg-Barometer (CATI 2006, n=304)
Wir erkennen, dass bei multivariater Betrachtungsweise von ursprünglich elf ausgewählten
unabhängigen Variablen (Regressoren) nur drei, nämlich Geschlechtszugehörigkeit,
Schulabschluss und Parteiwahlabsicht befriedigend und (höchst) signifikant zur Erklärung
der Streuung der abhängigen Variablen „Unsicherheitsempfinden“ beizutragen vermögen:
Wie die b-Koeffizienten belegen, fühlen sich Frauen, potenzielle CSU-Wähler und
Personen, die einen Schulabschluss unterhalb der FHS-Reife erreicht haben, (höchst)
signifikant unsicherer als Männer, Wähler anderer Parteien und Personen mit höherer
Schulbildung. Den stärksten Einfluss übt die Geschlechtszugehörigkeit aus: An dem
Koeffizienten beta=0,393 kann man ablesen, dass ihm bei der Herausbildung des
Unsicherheitsempfindens unter den Befragten eine rund drei Mal so große Bedeutung wie
Parteiwahlabsicht CSU (beta=0,132) und höherer Schulabschluss (beta=-0,125) zukommt. 4
In der Online-Umfrage von Perspektive Deutschland (2006) führen die dort erhaltenen
Antworten der knapp 5.000 Nürnberger - selbstrekrutierten! - Teilnehmer auf die Fragen, ob
4 Das negative Vorzeichen spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle.
230