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Forschungsbericht 2006 - am Fachbereich ...

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WiSo-<strong>Forschungsbericht</strong> <strong>2006</strong> – Sozialwissenschaftliches Institut<br />

werden und eine menschenverachtende Unkultur vorherrschen wird, die auch<br />

dem menschlichen Leben jegliche Würde nimmt, ist dabei eine offene und<br />

kontroversielle Frage.<br />

Die Forschungen des L.SOSO zielen daher auf die Frage, wie der Umgang mit<br />

menschlichem Leben in konkreten Handlungsstrukturen wie die Pflege alter,<br />

bettlägeriger Menschen, wie Euthanasie, wie Abtreibung, wie leichtfertige<br />

Gefährdung der Unversehrtheit im Straßenverkehr usf. sich auf die<br />

grundlegenden Werte in Bezug auf das menschliche Leben und die Würde der<br />

Person auswirken. Entstehen neue spezifische Formen der Institutionalisierung<br />

des Schutzes von menschlichem Leben oder erhält das Leben anderer oder<br />

sogar das eigene Leben zweckrationalen Mittelcharakter und geht so jeglichen<br />

Eigenwertes verlustig?<br />

Die auf diese Fragen gerichtete empirische und quasi-experimentelle<br />

2.2.2<br />

Wertforschung darf dabei nicht bei den üblichen verbalen und abstrakten<br />

Erkundungen stehen bleiben, sondern muss den Zus<strong>am</strong>menhang zwischen<br />

objektiven Werten, subjektiven Werthaltungen und institutionellen Lösungen<br />

explizit herausarbeiten.<br />

Korruptionsforschung: Dem Anschein nach ist eine massive Zunahme der<br />

Korruption in der EU und insbesondere in Deutschland in den letzten 20 Jahren<br />

erfolgt. Es ist allerdings zu prüfen, inwiefern die verstärkte Kontrolle nur subjektiv<br />

einen solchen Eindruck erweckt oder ob tatsächlich eine Zunahme erfolgt.<br />

Ausgangspunkt der genaueren Überprüfung soll eine empirische Forschung<br />

sein, die von Studien in Kanada und in Schweden ausgeht. Eine weitere Säule<br />

der Forschung sind Einzelfallstudien, die dazu herangezogen werden, sowohl<br />

Handlungslogiken der beteiligten Akteure als auch Bedingungen der<br />

Möglichkeiten zu erfassen. Im bereits begonnenen Forschungsprojekt<br />

"Korruption und Korruptionsbekämpfung. Methodische Zugänge zur Erfassung<br />

von systematisch abgeschirmten Vorgängen auf der Hinterbühne der<br />

Gesellschaft" werden mittels verschiedener Zugänge wie quasiexperimenteller<br />

Fragetechniken, projektiver Testverfahren und Feldbeobachtungen, die<br />

Wahrnehmung und eigene Einstellung zur Korruption erfasst. Diese sollten dann<br />

mit Alltagsverhalten, das beobachtet wird, konfrontiert werden. Auf diese Weise<br />

lässt sich dann die Validität von Befragungsdaten zu Korruption bestimmen.<br />

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