Haut & Allergie
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me dizinisch versorgt werden. Da die<br />
verbrannte, zerstörte <strong>Haut</strong> ihre Schutzfunktion<br />
nicht mehr erfüllen kann,<br />
steigt das Risiko für eine Infektion mit<br />
Bakterien und Pilzen. Außerdem ist<br />
der Körper nicht mehr ausreichend vor<br />
dem Austrocknen geschützt. Der starke<br />
Verlust an Gewebsflüssigkeiten und dadurch<br />
an wichtigen Eiweißen und Salzen<br />
muss durch die Zuführung großer<br />
Mengen Elektrolytlösung ausgeglichen<br />
werden. Zur Abdeckung der Wunden<br />
sind oftmals mehrere Operationen mit<br />
Eigenhautverpflanzungen erforderlich.<br />
In aller Regel wächst verpflanzte <strong>Haut</strong><br />
gut an, denn <strong>Haut</strong> ist ein „dankbares“<br />
Gewebe. <strong>Haut</strong>zellen vermehren sich<br />
rasch, und so haben dank fortschrittlichster<br />
medizinischer Technik die meisten<br />
Brandopfer gute Heilungschancen.<br />
Dauerhafte <strong>Haut</strong>pflege<br />
Großflächige <strong>Haut</strong>transplantationen<br />
hinterlassen jedoch ihre Spuren. Die<br />
<strong>Haut</strong> wächst meist nicht ebenmäßig<br />
nach, da bestimmte Zellen des<br />
Bindegewebes einen Überschuss<br />
an Kollagen produzieren. Dadurch<br />
entstehen unschöne Narbenwucherungen,<br />
die als Wülste und Knoten<br />
zurückbleiben. Mitunter kann die transplantierte<br />
<strong>Haut</strong> dadurch so spannen,<br />
dass die Gelenke wie gefesselt sind<br />
oder die Gesichtsmimik erstarrt. Die<br />
Brandopfer müssen mühselig üben und<br />
trainieren, bis sich die neue Hülle etwas<br />
ausdehnt und die Bewegungen mitmacht.<br />
Bei Kindern wachsen die Narbenflächen<br />
oftmals nicht mit, so dass<br />
Folgeoperationen und langwierige Therapien<br />
notwendig werden.<br />
Um schlimme Narbenwucherungen zu<br />
verhindern, bekommen die Patienten<br />
maßgeschneiderte Kompressionswäsche,<br />
-strümpfe, -hemden und auch<br />
Gesichtsmasken angepasst, die über<br />
Monate hinweg, bis zu 2 Jahre, täglich<br />
rund um die Uhr getragen werden müssen.<br />
Diese Kompressionskleidung übt<br />
einen gleichmäßigen Druck auf die verletzten<br />
<strong>Haut</strong>areale aus und verhindert<br />
so die Wucherungen. Insbesondere für<br />
Kinder ist es eine Qual, monatelang im<br />
festen Gummistretch gefangen zu sein.<br />
Eigenhauttransplantation<br />
Selbst wenn nur noch wenig gesunde <strong>Haut</strong>oberfläche zur Transplantation zur<br />
Verfügung steht, gelingt es in hoch entwickelten Spezialkliniken, die Wunden<br />
mit eigener <strong>Haut</strong> abzudecken: Zum einen lassen sich hauchdünne Lagen von unverletzten<br />
<strong>Haut</strong>arealen, abgetragen mit einem feinen Elektrohobel, mechanisch<br />
bis auf die sechsfache Fläche auswalzen. Zum anderen können aus jedem Stückchen<br />
gesunder <strong>Haut</strong>fläche im Labor neue <strong>Haut</strong>zellen gewonnen werden.<br />
14 haut & allergie November 2012<br />
<strong>Haut</strong>