Haut & Allergie
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ildet. Nun finden sich in manchen Gemüsesorten,<br />
Kräutern und Gewürzen<br />
Proteine, die in ihrer Struktur dem Protein<br />
des Beifußes sehr stark ähneln. Die<br />
Antikörper, ursprünglich gegen Beifußpollen<br />
gerichtet, lösen daher auch bei<br />
Kontakt mit einigen Nahrungsmitteln<br />
und Gewürzen eine allergische Reaktion<br />
aus. Die <strong>Allergie</strong>symptome treten<br />
dabei an den Eintrittspforten der Allergene<br />
auf. Im Falle der Pollen sind dies<br />
die Atemwege, bei Nahrungsmitteln<br />
vorrangig Mund- und Rachenraum.<br />
Für viele Kräuter- und Gewürzallergien<br />
gilt tatsächlich Beifuß als sogenanntes<br />
Leitallergen. Wer auf Beifußpollen allergisch<br />
reagiert, zeigt möglicherweise<br />
auch allergische Symptome bei Speisen,<br />
die mit Sellerie, Petersilie, Kamille,<br />
Karotte, Anis, Dill, Koriander, Fenchel,<br />
Kümmel oder Curry gewürzt sind. Diese<br />
Kreuzreaktion ist auch unter dem Begriff<br />
Beifuß-Sellerie-Gewürz-Syndrom<br />
bekannt.<br />
Vorsicht bei Fertiglebensmitteln<br />
und Gewürzmischungen!<br />
Gemäß der Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung<br />
müssen<br />
die Zutaten des Lebensmittels in<br />
absteigender Reihenfolge ihres Gewichtsanteils<br />
auf der Verpackung<br />
deutlich sichtbar aufgezählt sein.<br />
Zusätzlich gilt die europäische Richtlinie<br />
zur Kennzeichnung von allergenen<br />
Zutaten. Sie besagt, dass die<br />
14 Zutaten, die in Europa am häufigsten<br />
Lebensmittelallergien auslösen,<br />
immer auf dem Etikett stehen,<br />
auch wenn nur kleinste Mengen davon<br />
als Zutat verwendet wurden.<br />
Unter den Gewürzen zählt nur Senf<br />
zur Gruppe der Top 14. Für alle anderen<br />
Gewürze gilt: Nur wenn mehr als<br />
2 Prozent Gewürzmischung im Lebensmittel<br />
enthalten sind, ist eine<br />
Auflistung der einzelnen Gewürze<br />
erforderlich.<br />
Auch wenn es schwerfällt:<br />
Lieber ungewürzt<br />
Bei jeder <strong>Allergie</strong> wird den Betroffenen<br />
immer wieder geraten, die Allergene zu<br />
meiden und auf die krank machenden<br />
Nahrungsmittel zu verzichten. Bei einer<br />
<strong>Allergie</strong> auf Gewürze ist dies mehr als<br />
schwierig. Sowohl bei der Lebensmittelverarbeitung<br />
als auch bei der Speisezubereitung<br />
werden immer vielfältigere<br />
Gewürzmischungen verwendet, die aus<br />
mehr als einem Dutzend verschiedener<br />
Foto: mathom/Fotolia.com<br />
32 haut & allergie November 2012<br />
<strong>Allergie</strong>n