25.03.2015 Aufrufe

Haut & Allergie

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Psychoneuroimmunologie<br />

Lange Zeit hat man die Fachrichtungen<br />

Psychologie, Neurologie und Immunologie<br />

völlig getrennt voneinander betrachtet.<br />

Doch seitdem man weiß, wie<br />

stark sich Psyche, Nervensystem und<br />

Immunsystem wechselseitig beeinflussen,<br />

versucht man zu verstehen,<br />

wie diese Bereiche im Einzelnen zusammenhängen.<br />

Das Forschungsgebiet,<br />

das sich damit beschäftigt, ist die<br />

Psychoneuroimmunologie. Hier wird u.<br />

a. untersucht, was sich zwischen den<br />

Körperzellen abspielt, wenn wir unter<br />

psychischem Stress stehen. Mittlerweile<br />

kennt man einige der Mechanismen,<br />

die dazu führen, dass Stress Entzündungen<br />

fördert, die Abwehrkräfte<br />

schwächt und im wahrsten Sinne des<br />

Wortes unter die <strong>Haut</strong> geht.<br />

Physische Wirkung von Stress<br />

In einer Stresssituation gerät unser<br />

Nervensystem in Alarmbereitschaft<br />

und sorgt dafür, dass alle wichtigen Organe<br />

auf die Abwehr einer drohenden<br />

Gefahr vorbereitet werden. Die Nebenniere<br />

schüttet vermehrt bestimmte<br />

Hormone wie Adrenalin und Cortisol<br />

aus. Der Schub an Adrenalin lässt Herzfrequenz<br />

und Blutdruck steigen, die<br />

Muskulatur wird besser durchblutet,<br />

die Atmung beschleunigt – beste Voraussetzungen<br />

für einen Angriff oder<br />

die Flucht. Gleichzeitig bringt Adrenalin<br />

das Immunsystem auf Trab, indem<br />

es dafür sorgt, dass in den Körperzellen<br />

die Produktion entzündungsfördernder<br />

Stoffe angeregt wird, um gegen potenzielle<br />

Krankheitserreger gewappnet zu<br />

sein. Der stressbedingte Anstieg des<br />

Cortisols aktiviert den Energiestoffwechsel.<br />

Auf das Immunsystem hat<br />

Cortisol hingegen eine dämpfende<br />

Wirkung, es hemmt mögliche Entzündungsreaktionen.<br />

Ein erhöhter Pegel an Stresshormonen<br />

hat folglich Auswirkungen auf entzündliche<br />

und immunologisch bedingte<br />

<strong>Haut</strong>erkrankungen wie Neurodermitis<br />

oder Psoriasis. Sie werden verstärkt<br />

oder in Gang gesetzt. Wissenschaftler<br />

der Charité Berlin haben vor noch nicht<br />

allzu langer Zeit einen weiteren Zusammenhang<br />

zwischen Gehirn und <strong>Haut</strong><br />

entdeckt. Sie fanden im Tierversuch<br />

heraus, dass in der <strong>Haut</strong> von Mäusen,<br />

Dauerstress lässt die <strong>Haut</strong> altern: Anhaltender Stress beschleunigt den Alterungsprozess<br />

in allen Geweben. Auch die <strong>Haut</strong> altert schneller. Die chronische Belas tung beeinflusst<br />

die Regenerationsfähigkeit der <strong>Haut</strong>zellen. Folglich wird die <strong>Haut</strong> dünner, faltiger,<br />

zunehmend trocken und reagiert schneller auf Reizungen.<br />

Prävention haut & allergie November 2012 21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!