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SPORT DES SÜDENS<br />
Chinas kommende Top-Athleten – Mattenbahn-Akrobatik im Elite-<strong>Sport</strong>internat<br />
kleine Tochter. Durch die öffentliche Aufmerksamkeit nach ihrem<br />
Verkaufsangebot unter Druck, erstattete der chinesische<br />
Leichtathletikverband Ai schließlich ihr Geld.<br />
Hart durchgreifen will Peking auch in punkto Doping. Neben<br />
den seit 2004 in Kraft getretenen Gesetzen zur Dopingkontrolle<br />
bei Athleten will China im Vorfeld der Olympiade besonders<br />
gegen Hersteller und Händler vorgehen. Dazu arbeitet die Mitte<br />
November 2007 neu eingerichtete nationale Dopingagentur<br />
eng mit der US-amerikanischen Drug Enforcement Administration<br />
zusammen. Diese hat in Peking eine eigene Filiale eröffnet.<br />
Im Oktober hatte China den Triathlonstar und Gewinner<br />
der Asienspiele 2006, Wang Hongni, wegen eines positiven<br />
Dopingtests für zwei Jahre inklusive Olympiade gesperrt.<br />
Gegen die totale Anpassung<br />
Die Tiefen und Höhen der olympischen Geschichte der Volksrepublik<br />
hat Xie Qionghuan, Vize-Chef <strong>des</strong> Pekinger Olympischen<br />
Organisationskomitees, selbst miterlebt. „Am Ende der<br />
1970er Jahre mussten wir den <strong>Sport</strong> erst einmal von der Klassenkampfi<br />
dee befreien“, erinnert sich der hochgewachsene<br />
66-jährige Professor für <strong>Sport</strong>wissenschaften. Nun sieht Xie<br />
die erste Olympiaausrichtung seines Lan<strong>des</strong> als Chance zur Völkerverständigung.<br />
Denn die westliche Kritik am chinesischen<br />
Bildquelle: <strong>Sport</strong>schule Shichahai, Kraftraum (links) und Gynmnastikhalle (rechts),<br />
Autorin: Kristin Kupfer; „Vertically Still“, Autor: Gavin MacVicar (www.istockphoto.com)<br />
<strong>Sport</strong>system sei ja durchaus auch politisch motiviert. China<br />
müsse noch einiges lernen, sagt Xie. Aber der Westen solle<br />
auch nicht die totale Anpassung an seine Entwicklung verlangen.<br />
Die Probleme in punkto Doping und Drill im Hochleistungsport<br />
weist der ehemalige Sinologe nicht zurück. Vieles<br />
lässt sich aber nicht von heute auf morgen ändern, meint Xie,<br />
der es nicht mag, wenn man China als <strong>Sport</strong>macht inszeniert.<br />
„Die ständige Präsenz der Olympiade ist mir jetzt schon etwas<br />
zuviel“, sagt Xie, „letztendlich ist es auch nur eine Olympiade<br />
und mehr nicht“. Der Traum von Olympia bedeutet für<br />
Nachwuchsturnerin Anjie dagegen alles. Dafür nimmt sie auch<br />
schon mal Schmerzen in Kauf. „Meistens macht es mir aber<br />
viel Spaß“, sagt Anjie und beißt sich auf die Unterlippe. Außer<br />
<strong>Sport</strong> denkt sie oft an ihren großen Bruder, den sie am<br />
Wochenende bei den Eltern besuchen kann. Anjies Heldin ist<br />
die Weltklasseturnerin Cheng Fei. Die heute 17-jährige schrieb<br />
2005 Gymnastikgeschichte, als sie bei den Weltmeisterschaften<br />
einen neuen Sprung vorführte. Dieser brachte ihr damals<br />
die Goldmedaille und ist nun nach ihr benannt. Den Sprung<br />
kann Anjie zwar noch nicht. Aber die Willenskraft ihres großen<br />
Vorbil<strong>des</strong> hat sie schon. „Ich will möglichst schnell eine<br />
Medaille gewinnen“, sagt die 9-jährige, nach ihrem Traum gefragt.<br />
Dann springt sie auf und rennt wie der Wind zurück zu<br />
ihren Trainingsgenossinnen.<br />
Kristin Kupfer<br />
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