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SPORT DES SÜDENS<br />
Volleyball-Superstar Regla Torres hat es<br />
gelernt sich in der Profi liga durchzusetzen<br />
– der Internationale Verband zeichnete<br />
sie 2000 zur besten Spielerin <strong>des</strong><br />
20. Jahrhunderts aus.<br />
Ganz Kuba ist stolz auf seine selbstbewussten Volleyballspielerinnen.<br />
Devisenbringer<br />
Sie sind es, die die Devisen nach Hause bringen, die sie mit ihren<br />
Erfolgen in der Leichtathletik und dem Volleyball verdienen.<br />
Einen Teil der Prämien, ob Startgelder wie bei den Leichtathleten<br />
oder Siegprämien wie im Volleyball, bekommen die Athletinnen<br />
von der Insel und sind so zu den Ernährerinnen der heimischen<br />
Großfamilie geworden. Von ihren Erfolgen hängt es<br />
oft ab, ob Medikamente für die Oma gekauft werden können<br />
oder nicht, erklärt Iván Hernández, Cousin von Regla Torres,<br />
ohne Umschweife. Randsportarten wie Judo, wo die Kubaner<br />
zur Weltspitze zählen, aber kaum Prämien fl ießen, sind beim<br />
Nachwuchs <strong>des</strong>halb weniger populär.<br />
Harte Devisen verschaffen den Frauen nicht nur in Kuba, sondern<br />
auch in der Inselwelt der Karibik Freiräume, Respekt und<br />
Ansehen innerhalb und außerhalb der Familie. <strong>Sport</strong> und vor<br />
allem die Leichtathletik ist ein Karrieresprungbrett. Vor allem<br />
in den Sprintdisziplinen zählen die Athleten und Athletinnen<br />
aus der Karibik zur Weltspitze.<br />
US-Damen unter Druck<br />
Mit dafür verantwortlich ist Merlene Ottey. Die Jamaikanerin<br />
hat mit ihren großen Erfolgen in den achtziger und neunziger<br />
Jahren viele Mädchen und Jungen in Jamaika aber auch<br />
darüber hinaus für ihren <strong>Sport</strong> auf der Tartanbahn begeistert.<br />
Fotos „kubanische Volleyballerinnen während der WM 2002“ von Knut Henkel<br />
An den Schulen der Region kann man immer wieder Kinder<br />
und Jugendliche bei Sprintübungen zusehen. Daran hat sich<br />
bis heute wenig geändert, denn in die Fußstapfen von Ottey,<br />
die auch als Werbeikone Furore machte und mit 44 Jahren<br />
in Athen 2004 noch an den Start ging, traten andere Athletinnen.<br />
Veronica Campbell ist überaus erfolgreich die Nummer Eins Jamaikas,<br />
Chandra Sturrup und Debbie Ferguson sind die weiblichen<br />
Sprintstarts der Bahamas während Tahesia Harrigan und<br />
Cydonie Mothersill für Barbados beziehungsweise die Cayman-<br />
Inseln an den Start gehen. Und selbst von der Sprintgroßmacht<br />
USA werden Athletinnen aus der Karibik nicht mehr belächelt.<br />
Dafür sorgten vor allem die Frauen der Bahamas und aus Jamaika.<br />
Die verwiesen die favorisierte US-Staffel bei der Olympiade<br />
von Sydney 2000 auf den dritten Platz im 4 x 100 Meter-<br />
Sprint. Diebisch freuten sich die Girls von den Bahamas, es<br />
den arroganten US-Damen endlich gezeigt zu haben. Pauline<br />
Davis-Thompson, die damals ihr letztes Rennen für ihr Heimatland<br />
lief, sagte triumphierend: „Die Amerikanerinnen haben<br />
uns niemals respektiert. Nun werden sie es müssen.“ Daran<br />
hat sich nichts geändert, denn die Golden Girls von den Inseln<br />
sorgen mit anhaltend guten Ergebnissen für Furore.<br />
Knut Henkel<br />
Bildquelle Portrait Regla Torres: „Ídolos e ouro para Cuba“ (http://pan2007.globo.com/<br />
PAN/Noticias/0,,MUL69938-3857,00.html)<br />
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