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Sport des Südens - Nord-Süd-Netz

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SPORT DES SÜDENS<br />

Mapuche-Indianer beim Palin-Spiel im Jahre 1854 (Palín o „chueca“ Mapuche, Chile, Siglo XIX.)<br />

oberen, die mit ansehen mussten, wie Palin, eine Art indianisches<br />

Hockeyspiel, weiterhin in den von den Spaniern nicht<br />

besetzten Gebieten gespielt wurde.<br />

Es hat sich bis heute gehalten. Das Spielfeld ist 100 bis 500<br />

Meter lang, aber nur 30 bis 40 Meter breit. Die nach unten gekrümmten<br />

Schläger aus Holz werden nach der Größe <strong>des</strong> Spielers<br />

gefertigt. Die aus Holz geschnitzte Kugel, von der Größe<br />

einer Billardkugel hat einen Überzug aus Leder. Während <strong>des</strong><br />

Wettkampfs versucht jede Mannschaft, die Kugel über eine der<br />

Schmalseiten zu schlagen und damit einen Punkt zu gewinnen.<br />

„Damit keiner einen Punkt macht, verwickeln sich die Schläger<br />

ineinander, packt man sich überall an, stößt man den anderen<br />

zu Boden, aber keiner nimmt dies übel, so ist das eben“, meint<br />

ein Beobachter. Palin war sowohl eine körperliche Übung als<br />

Bildquelle: Palín o „chueca“ Mapuche, Atlas de la historia fi sica y politica de Chile<br />

por Claudio gay en Memoria Chilena, 1854 (http://commons.wikimedia.org)<br />

auch eine Gelegenheit, um Meinungsverschiedenheiten beizulegen.<br />

Den Ausgang der Spiele führen Mapuche auf den<br />

direkten Einfl uss höherer Mächte zurück, <strong>des</strong>halb trachten die<br />

Frauen danach, die Kugel mit Gesängen und Kultrung-Trommel<br />

über die Schmalseite zu locken.<br />

Den rituellen Charakter hat die Bewegungskultur der Ureinwohner<br />

zumeist verloren. Das wird auch deutlich bei den<br />

„Spielen der indigenen Völker“, die 1996 zum ersten Mal<br />

brasilianische Indianer aus allen Winkeln <strong>des</strong> großen Lan<strong>des</strong><br />

vereinte. Hunderte von Teilnehmern wetteifern auch in Disziplinen,<br />

die manchem sicherlich exotisch erscheinen mögen:<br />

Zielschießen mit Blasrohren, Laufen mit Baumstamm und das<br />

Huka-Huka-Ringen. Aber, so Alex Bellos, „die bei weitem beliebteste<br />

<strong>Sport</strong>art ist Fußball.“<br />

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