ÃœSERS DORF BROGGE

Susanne Gmünder Braun
Isabelle Isenrich – Beim Gespräch mit Susanne
Gmünder Braun zeigt sich der Mai-Tag düster und
kalt. Man könnte meinen, die nächste Saison am
Skilift Schlössli stehe vor der Türe. Darüber
braucht sich mein Gegenüber allerdings keine
Gedanken mehr zu machen. An der diesjährigen
Hauptversammlung ist sie aus dem Vorstand des
Einwohnervereins Bruggen zurückgetreten. Jetzt
hat sie mehr Zeit, um sich an anderen Orten mit
vollem Einsatz für das Gemeinwohl einzusetzen.
Susanne Gmünder Braun ist vor 52 Jahren im Sternzeichen
Krebs geboren. Ihre Eltern führten in Rorschach
ein Möbelgeschäft. So kam es auch, dass für
Susanne mit der direkten Wohnlage am Bodensee,
Wasser zu einem beliebten Element wurde, in dem
sie sich auch heute noch sehr gerne bewegt.
Mit ihrem Bruder und ihrer Schwester durfte sie
eine schöne Jugend geniessen. In ihrer Kindheit
war es vor allem ihre Mutter, die sie zu schulischen
Leistungen anspornte. Dementsprechend fiel es
Susanne leicht, die Primar- und Sekundarschule zu
durchlaufen und die Aufnahmeprüfung an die Kanti
St.Gallen zu bestehen. Dort lernte sie ihren Mann
Ralph kennen, der die gleiche Klasse besuchte. Gegenseitig
halfen sie sich in schulischen Bereichen,
ergänzten sich in den jeweiligen Lieblingsfächern
(er Naturwissenschaften, sie Geschichte und Sprachen)
und schlossen darüber die Freundschaft fürs
Leben.
Nach der bestandenen Matura studierte Susanne
mehrere Semester Geschichte in Zürich. Weil sie die
Sprache seit jeher liebte, verdiente sie sich einen Teil
des Studiums mit Schreiben: Nach einem Praktikum
bei der damaligen «Ostschweiz» ergab sich eine
Möglichkeit zur Mitarbeit beim Regionaljournal von
Radio DRS, die über mehrere Jahre andauern sollte.
Inzwischen musste Susanne mit Bedauern erkennen,
dass die gewählte Studienrichtung nicht ihren
Vorstellungen entsprach. In ihrer konsequenten Art
brach sie das Studium ab und entschied sich für eine
neue Ausbildung: An der Hotelfachschule in Chur
schloss sie eine KV-Ausbildung mit Praktikum im
Hotel Acker in Wildhaus ab. Allerdings sollte dies der
einzige Ausflug ins Gastgewerbe bleiben…
Gemeinsam mit Ralph Braun verbrachte sie an-
«Das Portrait»
schliessend über ein Jahr in Amerika. In Atlanta arbeitete
Ralph für seinen langjährigen Arbeitgeber
Leica und Susanne bei einer deutschen Stahlfirma an
der Rezeption. In «grenzenloser Freiheit» und sorglos
genossen sie es, und sie erinnern sich daran als
eine der schönsten Zeiten ihres Lebens.
Noch von Amerika aus bewarb sich Susanne beim
St.Galler Tagblatt als Assistentin des damaligen
Chefredaktors Jürg Tobler und begann am 1. Januar
1988 ihre spannende Tätigkeit. In dieser Zeit besiegelten
Ralph und Susanne den Bund fürs Leben. Im
neu erbauten Engelwiesquartier in Bruggen bezogen
sie eine Wohnung. Im Sommer 1989 kam Tochter
Nina zur Welt und 1992 Sohn Florian. Für Susanne
Gmünder Braun begann von da an die Familienzeit.
Allerdings blieb sie dem Berufsleben stets verbunden:
Drei Monate nach Ninas Geburt begann sie mit
der Tätigkeit als Anwaltssekretärin, zunächst während
eines halben Tages pro Woche. 17 Jahre lang
blieb sie der gleichen Kanzlei treu und erhöhte das
Arbeitspensum kontinuierlich. Zum Glück konnte sie
zum Hüten der Kinder jederzeit auf ihre Schwiegereltern
zurückgreifen, und so war es für die Kinder
wie auch für die Grosseltern eine gute Zeit. Obwohl
sie sich wohl fühlten im unteren Dorfteil von Bruggen,
nutzte die junge Familie 1999 die Gelegenheit,
ein Haus an der Wolfgangstrasse zu kaufen.
Nebenbei war Susanne Gmünder Braun aktiv für
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