Häusliche Gewalt beenden: Verhaltensänderung von Tätern als ...
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48 Hier werden nur die n=178 Männer<br />
betrachtet, die in der Gruppe<br />
erschienen sind und für die Angaben<br />
zum Rückfall vorliegen.<br />
49 Nach dem U-Test nach Mann und<br />
Whitney (kein Mittelwertsvergleich<br />
da die Variablen nach dem Kolmogorov-Smirnov-Anpassungstest<br />
nicht normalverteilt sind).<br />
[ 7.2 ]<br />
Rückfälle in <strong>Gewalt</strong> werden vermutlich unterschätzt<br />
gewaltfreiheit ist das übergeordnete Ziel. Bei knapp 20% der täter mit<br />
häuslicher gewalt wurden im Laufe der gruppenteilnahme ein Rückfall<br />
bekannt. 48 dies ist aber vermutlich eine unterschätzung, denn da<br />
das Zeitfenster für die Beobachtungen der evaluation nur die Laufzeit<br />
der Kurse umfasste und keine Langzeitbeobachtung möglich war, kann<br />
eine aussage nur darüber gemacht werden, dass während des Kurses<br />
kein Rückfall in gewalt der gruppenleitung bekannt wurde. es ist möglich,<br />
dass gewaltvorfälle stattgefunden haben, aber nicht bekannt<br />
wurden. in diese Richtung weist der signifikanten unterschied zwischen<br />
Programmen, die regelmäßig Kontakt zur Partnerin herstellen,<br />
und Programmen, in denen dies nicht geschieht: Bei den teilnehmern<br />
aus der ersten art <strong>von</strong> Programmen wurden zu 32% Rückfälle bekannt,<br />
bei den teilnehmern der Programme der zweiten art zu 8%.<br />
dennoch lassen sich ergebnisse festhalten: Lässt man die nennungen<br />
für Rückfälle, die sich gegen Männer richteten, außer Betracht, unterscheiden<br />
sich die täter <strong>von</strong> Beziehungsgewalt nicht <strong>von</strong> tätern verallgemeinerter<br />
gewalt bezogen auf Rückfälle in häusliche gewalt.<br />
<strong>als</strong> formen der gewalt werden bei den Rückfällen vor allem verbale gewalt<br />
(Beleidigungen) und Bedrohungen genannt, aber auch leichtere<br />
formen <strong>von</strong> gewalt wie Schubsen und Ohrfeigen. nur wenige schwere<br />
Vorfälle werden genannt.<br />
Vier Fünftel der Teilnehmer bekommen eine positive Prognose<br />
die Prognose konnte auf einer Skala zwischen 1 = sehr gut und 10 =<br />
sehr schlecht eingestuft werden. Mit 46% liegt fast die Hälfte der Prognosen<br />
im unteren drittel (3,0 und besser). 26% liegen im mittleren<br />
Bereich zwischen 3,0 und 7,5 und 29% bei 7,5 und schlechter. die arithmetischen<br />
Mittelwerte der Prognosen der gruppen mit und ohne gewalt<br />
gegen andere Männer sind mit 5,594 und 5,599 (insgesamt 5,597)<br />
nahezu gleich, allerdings besteht ein unterschied im Median <strong>von</strong> 5 zu<br />
3,5 (insgesamt 4). es besteht aber nur knapp kein signifikanter unterschied<br />
zwischen den beiden gruppen. 49<br />
7.2 Die Wirksamkeit in Abhängigkeit <strong>von</strong> der Art und<br />
Stärke der Motivation<br />
eine „gretchenfrage“, an der sich die geister bei der täterarbeit scheiden,<br />
ist die frage, ob nur Männer mit einer hohen eigenmotivation zu<br />
täterprogrammen zugewiesen oder zugelassen werden sollen, weil<br />
eine justiziell auferlegte teilnahme nicht erfolgreich sein könne (z.B.<br />
Lempert 1997). die gegenposition lautet, dass an der Motivation gear-<br />
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