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Häusliche Gewalt beenden: Verhaltensänderung von Tätern als ...

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Innerhalb der ersten<br />

Sitzungen entscheidet sich,<br />

ob aus einer Fremdmotivation<br />

eine eigene<br />

Motivation wird<br />

[ 7.3 ]<br />

auch für die Rückfallwahrscheinlichkeit war die art des Zugang zum<br />

Kurs und die art der Motivation nicht relevant: die freiwillig teilnehmenden<br />

haben eine ähnlich hohe Rate an der Kursleitung bekannt<br />

gewordenen Rückfällen in gewalt (ein knappes drittel) wie diejenigen<br />

mit einer Bewährungsauflage. und schließlich wirkt es sich auch nicht<br />

auf die Prognose aus, ob die teilnahme auf grund <strong>von</strong> auflagen erfolgt<br />

war oder nicht und nach welcher aktenlage eine Zuweisung erfolgte.<br />

die aussagen <strong>von</strong> mehreren interviewten gruppenleitern besagen,<br />

dass eine anfängliche fremdmotivation oder eine fehlende eigene Motivation,<br />

das Verhalten zu ändern, eher üblich ist, und dass sich dann innerhalb<br />

der ersten Sitzungen entscheidet, ob aus dieser fremdmotivation<br />

eine eigene Motivation wird. <strong>als</strong> wesentlich für diese Veränderung<br />

der Motivation werden gruppendynamische Prozesse angesehen.<br />

„Es ist unehrlich zu sagen, die Männer kommen und wollen mitarbeiten.<br />

Es kommt keiner und hat richtig Lust, was zu machen oder was zu<br />

verändern. Jedoch nach dem ersten Viertel der Sitzungen, dann muss es<br />

sich zeigen. Dann muss auch deutlich werden, dass eine Eigenmotivation<br />

steht.“ (Pforzheim 2005)<br />

„Wir machen die Erfahrung, dass nach der dritten oder vierten Sitzung<br />

die Fremdmotivation zur Eigenmotivation umgewandelt wird. Das geschieht<br />

in den Gruppen, nicht in den Einzelberatungen.“ (STOP Stuttgart<br />

2005)<br />

„Die Hürde verschwindet, wenn die Männer merken, den anderen geht<br />

es ähnlich wie ihnen und sie können dann erzählen. Dies verändert auch<br />

die Motivation, dadurch dass ein Gruppengefühl, ein Gruppenerlebnis<br />

entsteht.“ (Tübingen 2005)<br />

7.3 Einflussfaktoren für die Wirksamkeit<br />

für die evaluation ist es wichtig herauszufinden, welche faktoren die<br />

Wirksamkeit bei den Klienten beeinflussen. geprüft wurden das vollständige<br />

durchlaufen des Kurses und aspekte der Lebenssituation der<br />

Klienten wie z.B. die ökonomische Lage und die familiäre Situation.<br />

auch die gewaltformen, differenziert nach der schwersten genannten<br />

körperlichen gewalt, Bedrohung und psychischer gewalt, hängen nicht<br />

signifikant mit den angaben zum erfolg in den einzelnen indikatoren<br />

zusammen.<br />

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