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Häusliche Gewalt beenden: Verhaltensänderung von Tätern als ...

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Die Kostenbeteiligung<br />

erhöht die Motivation und<br />

signalisiert auch finanziell<br />

Verantwortung<br />

2<br />

Die Teilnehmer werden an den Kosten beteiligt<br />

die erhebung <strong>von</strong> teilnahmebeiträgen wird bundesweit <strong>von</strong> den täterarbeit<br />

durchführenden einrichtungen kontrovers diskutiert. die beteiligten<br />

Projekte haben große Probleme eine längerfristige finanzierung<br />

der täterprogramme zu sichern. es gibt je nach einrichtung unterschiedliche<br />

hohe Beiträge zwischen keinem Beitrag und 720 euro pro<br />

Kurs. für nachholsitzungen wird in der Regel ein gesonderter Betrag<br />

erhoben. auch bei einer Kostenbeteiligung kann der Beitrag unter bestimmten<br />

fest vorab definierten Bedingungen erlassen werden.<br />

die Vorteile der Kostenbeteiligung wird <strong>von</strong> den einrichtungen darin<br />

gesehen, dass die Motivation erhöht wird – schließlich wurde eine<br />

finanzielle investition geleistet. den tätern wird signalisiert, dass sie<br />

auch finanziell Verantwortung für die gewalt übernehmen müssen<br />

und schließlich ist angesichts der finanzierungssituation eine Kostenbeteiligung<br />

notwendig. nachteile liegen darin, dass „man unter<br />

umständen dem geld hinterher rennen muss“, teilnehmer mit wenig<br />

geld ausgeschlossen werden und in einigen fällen die familie oder die<br />

Partnerin da<strong>von</strong> mitbetroffen ist (ergebnisse des Workshops mit den<br />

einrichtungen).<br />

Ausschlussgründe sind klar festgelegt<br />

alle Projekte führen mit den potentiellen teilnehmern Vorgespräche<br />

und entscheiden im anschluss daran, ob gewichtige ausschlussgründe<br />

vorliegen. es finden jeweils fall zu fall entscheidungen statt. große gemeinsamkeit<br />

besteht hinsichtlich folgender ausschlusskriterien: Keine<br />

guten Sprachkenntnisse, chronische alkohol- und Suchtproblematik,<br />

Psychische Krankheiten, intellektuelle unfähigkeit zur gruppenarbeit,<br />

ausgeprägte dissoziale Vergangenheit und ausschließlich extrinsische<br />

Motivation (s. Kapitel 5.3).<br />

Obwohl sich alle Projekte einig sind, dass alkoholabhängigkeit ein<br />

ausschlussgrund ist, werden häufig täter mit alkoholproblemen aufgenommen,<br />

da sich erst während des Kurses das ausmaß der abhängigkeit<br />

herausgestellt.<br />

Regelmäßige Sitzungstermine werden bevorzugt<br />

die meisten einrichtungen führen die gruppen mit einem regelmäßigen<br />

Sitzungsturnus durch. dabei wird die erfahrung gemacht, dass<br />

die Zeit zwischen den jeweiligen treffen wichtig ist und im gruppenprozess<br />

begleitet wird. der Beziehungsaufbau ist dadurch stärker und<br />

ausdauernder. es können positiv unterstützende Beziehungen der teil-

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