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Häusliche Gewalt beenden: Verhaltensänderung von Tätern als ...

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Schichtarbeit und<br />

sonstige Probleme mit<br />

der Arbeit sind die<br />

größten Hindernisse an<br />

einer Teilnahme<br />

35 Von diesen 79 Fällen nahmen dann<br />

doch einige an einer Gruppe teil. Die<br />

Angaben zeigen aber die Teilnahmehindernisse<br />

auf.<br />

auf die offene frage hin („gründe, die eine regelmäßige teilnahme erschweren“)<br />

genannt.<br />

die beiden größten Bereiche unter den insgesamt 105 nennungen waren<br />

„Schichtarbeit“ (35 nennungen) und „sonstige Probleme im Zusammenhang<br />

mit der arbeit“ (41 nennungen, z.B. ungünstige arbeitszeiten,<br />

wechselnde arbeitsorte/fernfahrer/Montage, arbeit in den abendstunden,<br />

arbeitsüberlastung etc.). die teilnehmer arbeiten gerade in<br />

solchen Berufen, die berufsspezifische teilnahmehindernisse mit sich<br />

bringen (s. Kapitel 6.1). 29 nennungen wurden unter „Sonstiges“ eingeordnet,<br />

darin enthalten sind drei nennungen für finanzielle Probleme,<br />

die anfahrten zu bezahlen, je fünf nennungen für Betreuung der Kinder<br />

zuhause und für alkoholprobleme und einzelnennungen wie „kein<br />

fester Wohnsitz“, „psychische Belastung“, „Schlaganfall“.<br />

die antworten auf eine weitere offene frage werfen ebenfalls ein Licht<br />

auf teilnahmehindernisse. es wurde erhoben, ob nach dem erstgespräch<br />

täter zur gruppe angemeldet wurden. Wenn sie (noch) nicht<br />

(gleich) angemeldet wurden, wurde nach dem grund gefragt. 79 mal<br />

wurde eine Begründung in den dokumentationsbögen festgehalten<br />

(teils auch bei tätern, die dann doch an der gruppe teilnahmen). 35 die<br />

gründe lassen sich gruppieren:<br />

�� fehlende Passung des gruppenangebots(n=23), sei es, dass eine<br />

therapie bzw. Suchttherapie <strong>als</strong> notwendig befunden wurde<br />

(oder der Klient in therapie war), sei es, dass einzelberatung,<br />

familien- oder Paarberatung gewünscht wurde und/oder<br />

passender schien;<br />

�� gründe, die in den Lebensbedingungen der Klienten zu suchen<br />

sind (einschließlich mangelnde deutschkenntnisse): ungünstige<br />

arbeitszeiten, Klinikaufenthalte, zu weite entfernung zum Wohnort<br />

(n=21); allein mangelnde Sprachkenntnisse wurde sieben Mal<br />

genannt;<br />

�� persönliche Merkmale (n=15): fehlende einsicht, aus unterschiedlichen<br />

gründen keine gruppenfähigkeit oder keine erreichbarkeit.<br />

�� nur in neun fällen war die Wartezeit zu lang (s. Kapitel 5) oder<br />

es lagen zu wenig anmeldungen für eine gruppe vor. in zwei<br />

fällen hatte sich die auflage nur darauf bezogen, dass der Klient<br />

ein einziges Beratungsgespräch führt.<br />

insgesamt setzt sich hier gerade die Selektion fort, die schon <strong>von</strong> der<br />

Justiz vorgenommen wird. es gibt teilnahmehindernisse, aber auch<br />

Weichenstellungen, die die täter in andere Maßnahmen führen.

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