Häusliche Gewalt beenden: Verhaltensänderung von Tätern als ...
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[ 2.1 ]<br />
„Beratung <strong>als</strong> Methode der<br />
Täterarbeit setzt voraus,<br />
dass <strong>Gewalt</strong>tätigkeit<br />
nicht <strong>als</strong> Krankheit und<br />
gewalttätige Männer <strong>als</strong><br />
fähig zur Veränderung<br />
gesehen werden“<br />
10 Die Klassifizierungen sind in<br />
Anlehnung an WiBIG (2004c:14ff)<br />
vorgenommen.<br />
2.1 Begriffsklärungen: Beratung, Therapie, Training/<br />
Programme<br />
die unterschiedlichen typen <strong>von</strong> täterarbeit lassen sich drei markanten<br />
grundformen zuordnen: der ‚täterberatung’, der ‚tätertherapie’ und<br />
den ‚täterprogrammen’. 10<br />
�� Täterberatung<br />
Zwischen einem Beratungs- und einem therapieangebot gibt es in der<br />
Praxis häufig fließende Übergänge. gemeinsam ist beiden, dass sie nur<br />
so lange stattfinden, wie der Klient / die Klientin es wünscht. Häufig<br />
werden sie in anspruch genommen, um in akuten Krisensituationen zu<br />
einer Lösung konkreter Problemlagen zu gelangen.<br />
Beratung richtet sich vorrangig an ‚gesunde’ individuen (Schneider<br />
1996: 308ff), die mit spezifischen fragestellungen in die Beratung<br />
kommen. Sie wird meist im einzelgespräch, in besonderen fällen auch<br />
mit den am Problem direkt beteiligten Personen (z.B. Paarberatung)<br />
durchgeführt. „Beratung <strong>als</strong> Methode der täterarbeit setzt voraus, dass<br />
gewalttätigkeit nicht <strong>als</strong> Krankheit und gewalttätige Männer <strong>als</strong> fähig<br />
zur Veränderung gesehen werden“ (WiBig 2004c: 15). im unterschied<br />
zu anderen Beratungssettings ist in der täterberatung die definition<br />
des zu bearbeitenden Problems häufig nicht vom täter selbst, sondern<br />
<strong>von</strong> anderen (z.B. Partnerin oder Justiz) bestimmt. Bei allen formen der<br />
täterarbeit sind Beratungselemente wichtige Bausteine.<br />
�� Tätertherapie<br />
unter psychotherapeutischer arbeit wird eine Heilbehandlung seelisch<br />
bedingter Störungen und erkrankungen durch psychische Beeinflussung<br />
verstanden. eine Psychotherapie geht letztendlich <strong>von</strong> einem<br />
Krankheitszustand aus, den es durch therapeutische Maßnahmen zu<br />
heilen gilt. ein wesentliches Merkmal psychotherapeutischer Behandlungsmethoden<br />
liegt in der einbeziehung frühkindlicher erfahrungen<br />
und lebensgeschichtlicher themen. Psychische gesundung wird<br />
erzielt, indem das in der Kindheit erlittene im erwachsenenalter neu<br />
verarbeitet wird. Langjährige erfahrungen mit therapeutischen Verfahren<br />
liegen in der täterarbeit besonders im Bereich der Behandlung<br />
<strong>von</strong> Sexu<strong>als</strong>traftätern vor.<br />
�� Täterprogramme<br />
unter täterprogrammen wird eine strukturierte Vorgehensweise mit<br />
gruppenarbeit, einschließlich vorheriger einzel-Vorgespräche verstanden.<br />
Vereinzelt werden auch einzelgespräche mit unter diesen Begriff<br />
gefasst, wenn sie in Beziehung zu dem strukturierten gruppenvorgehen<br />
stehen (s. einleitung).<br />
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