Innovationsentwicklung in Netzwerken - evaluation-equal.de
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ICON-INSTITUTE • COMPASS • PIW<br />
Charakter <strong>de</strong>s Programms kommt u.a. auch dar<strong>in</strong> zum Ausdruck, dass <strong>de</strong>r Generierung<br />
transferierbarer Problemlösungen e<strong>in</strong> Vorrang vor <strong>de</strong>r Statusverbesserung <strong>in</strong>dividueller<br />
Adressaten e<strong>in</strong>geräumt wird. Das Programmplanungsdokument benennt<br />
daher als spezifisches Ziel „die Entwicklung neuer Metho<strong>de</strong>n zur Bekämpfung von<br />
Diskrim<strong>in</strong>ierungen und Ungleichheiten jeglicher Art im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Arbeitsmarkt“<br />
(PGI, S. 124). Im Unterschied zu <strong>de</strong>n Ma<strong>in</strong>streamprogrammen <strong>de</strong>s ESF<br />
orientiert die GI EQUAL damit nicht primär auf unmittelbare arbeitsmarktpolitische<br />
Ergebnisse, son<strong>de</strong>rn auf e<strong>in</strong>e grenzüberschreiten<strong>de</strong> Weiterentwicklung <strong>de</strong>s verfügbaren<br />
politischen Instrumentariums sowie die Entwicklung neuer Handlungsansätze.<br />
Bei <strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n EP zu entwickeln<strong>de</strong>n neuen Konzepten und Metho<strong>de</strong>n kann es<br />
sich um völlig neue Ansätze, aber auch um e<strong>in</strong>e Übertragung o<strong>de</strong>r Fortentwicklung<br />
von bereits erprobten Ansätzen han<strong>de</strong>ln. Die weiteren – eher allgeme<strong>in</strong> gehaltenen<br />
– Ausführungen <strong>de</strong>s Programmplanungsdokuments enthalten e<strong>in</strong>e Reihe konkreter<br />
Interventionsfel<strong>de</strong>r, <strong>in</strong> <strong>de</strong>nen Neuerungen und Weiterentwicklungen geboten<br />
s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong> diesbezügliches Basel<strong>in</strong><strong>in</strong>g <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen politischen Fel<strong>de</strong>rn stellt jedoch<br />
e<strong>in</strong> sehr aufwendiges Unterfangen dar, das <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Programmplanungsdokument<br />
kaum zu leisten ist. Die Programmkonzeption setzt dagegen weitgehend auf e<strong>in</strong>e<br />
anbieterseitige Bestimmung <strong>de</strong>s Innovationsbedarfes durch die EP. Infolge<strong>de</strong>ssen<br />
hängt <strong>de</strong>r Programmerfolg im Kontext <strong>de</strong>r <strong>Innovationsentwicklung</strong> <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie<br />
davon ab, wie die EP diese Aufgabe <strong>in</strong>terpretiert und umgesetzt haben und <strong>in</strong>wiefern<br />
es ihnen dabei gelungen ist, die sich <strong>in</strong> <strong>de</strong>r GI EQUAL bieten<strong>de</strong>n Chancen zu<br />
nutzen, um spezifische, problemadäquate Neuerungen hervorzubr<strong>in</strong>gen.<br />
Das Programm war von Beg<strong>in</strong>n an durch e<strong>in</strong> weitgehend une<strong>in</strong>heitliches Innovationsverständnis<br />
auf verschie<strong>de</strong>nen Akteursebenen gekennzeichnet. Zu diesem Umstand<br />
trugen nicht nur die spezifischen Implementationsbed<strong>in</strong>gungen bei; es ist generell<br />
e<strong>in</strong>zuräumen, dass mit <strong>de</strong>m Term<strong>in</strong>us Innovation vielfältige Schwierigkeiten<br />
konzeptioneller Art verbun<strong>de</strong>n s<strong>in</strong>d. Der gegenwärtige <strong>in</strong>flationäre Gebrauch <strong>de</strong>s<br />
Innovationsbegriffs kann leicht darüber h<strong>in</strong>wegtäuschen, dass bislang auch von<br />
Seiten <strong>de</strong>r Wissenschaft we<strong>de</strong>r e<strong>in</strong>e verb<strong>in</strong>dliche Term<strong>in</strong>ologie noch allgeme<strong>in</strong> akzeptierte,<br />
adäquate Konzepte zur Untersuchung von <strong>Innovationsentwicklung</strong>sprozessen<br />
entwickelt wor<strong>de</strong>n s<strong>in</strong>d. Für Innovationen im Bereich <strong>de</strong>r immateriellen Produktion<br />
von Dienstleistungen sowie im Ausbildungs- und Beschäftigungssystem<br />
trifft dies <strong>in</strong> noch höherem Maße zu als für <strong>de</strong>n betriebswirtschaftlichtechnologischen<br />
Kontext.<br />
Die GI EQUAL weist <strong>in</strong>folge<strong>de</strong>ssen e<strong>in</strong>e immense Vielfalt an Arbeitsvorhaben <strong>de</strong>r<br />
EP auf, für die e<strong>in</strong> <strong>in</strong>novativer Gehalt reklamiert wird. H<strong>in</strong>sichtlich ihrer Komplexität,<br />
ihrer Güte und fachpolitischen E<strong>in</strong>ordnung unterschei<strong>de</strong>n sich diese Ansätze<br />
sehr stark. Vor <strong>de</strong>m beschriebenen H<strong>in</strong>tergrund sowie angesichts e<strong>in</strong>es Programmstarts<br />
<strong>in</strong> <strong>de</strong>r ersten För<strong>de</strong>rrun<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r von mehreren Friktionen geprägt war, überraschte<br />
es daher nicht, dass sich die EP zunächst eher schwer damit taten, <strong>de</strong>n <strong>in</strong>novativen<br />
Charakter <strong>de</strong>r von ihnen betriebenen Entwicklungen präzise zu benennen<br />
und zu bestimmen. In <strong>de</strong>r zweiten För<strong>de</strong>rrun<strong>de</strong> dagegen erfolgte das Innovationsgeschehen<br />
<strong>de</strong>s Programms von Beg<strong>in</strong>n an wesentlich zielstrebiger. Dar<strong>in</strong> manifestieren<br />
sich sowohl die Verwertung zahlreicher Lernprozesse <strong>de</strong>r EP-Akteure aus <strong>de</strong>r<br />
ersten För<strong>de</strong>rrun<strong>de</strong> als auch e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>sgesamt bessere Vorbereitung <strong>de</strong>r Durchfüh-<br />
Teil C), Kapitel 4, Zur Evaluation von Innovationen <strong>in</strong> <strong>de</strong>r GI EQUAL – 23 –