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ICON-INSTITUTE • COMPASS • PIW Tabelle 8 Zielgruppenausrichtung der Innovationen (Mehrfachnennung möglich) darauf orientierte Zielgruppe Innova- tionen Niedrigqualifizierte Personen 59% MigrantInnen 58% Jugendliche 58% Ältere Menschen 45% Menschen mit Betreuungs- und Versorgungsaufgaben Menschen in prekären Beschäftigungsverhältnissen Frauen (über die genannten Diskriminierungsmerkmale hinaus) 45% 41% 32% AsylbewerberInnen 15% Strafgefangene 8% Quelle: Eigene Erhebungen. Ein Indiz für die Angemessenheit und aktuelle Relevanz des Innovationsoutputs im Hinblick auf die bestehenden Arbeitsmarktprobleme kann konkret darin gesehen werden, dass Problemlösungsansätze zugunsten niedrigqualifizierter Personen einen Innovationsschwerpunkt im Programm ausmachen, mithin für die gegenwärtig bedeutendste Problemgruppe am Arbeitsmarkt. Von innovativen Lösungen sollen insbesondere auch MigrantInnen und Jugendliche profitieren, denen im politischen Diskurs momentan eine hohe Aufmerksamkeit zuteil wird. Dasselbe gilt in etwas geringerem Ausmaß auch für ‚ältere’ Menschen, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Diskussion über demographisch bedingtes Altern der Bevölkerung und Fachkräftemangel. Nahezu die Hälfte der Neuerungen orientiert auf ‚Menschen mit Betreuungs- und Versorgungsaufgaben’, die ebenfalls gerade im Blickpunkt des politischen Interesses stehen, auch unter Vorzeichen des Bemühens um eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Des Weiteren wenden sich die EP mit ihren Lösungsansätzen zu 41% an ‚Menschen in prekären Beschäftigungsverhältnissen’, die einerseits insbesondere seit den mit dem Paradigmenwechsel in der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik einhergehenden Reformen in das Zentrum diverser Debatten gerückt sind und andererseits eine zahlenmäßig zunehmende Gruppe am Arbeitsmarkt darstellen. Analog zu den Interventionsbereichen resultiert aus der Mehrfachadressierung der Innovationen der Umstand, dass deren jeweilige Zielgruppenausrichtung im Programm z.T. höher ausfällt, als es die relativen Anteile der einzelnen thematischen Schwerpunkte erwarten ließen. Dies gilt insbesondere etwa für die Personengruppen der AsylbewerberInnen und der Strafgefangenen. Insgesamt zeigt sich an der Zielgruppenausrichtung des Innovationsoutputs, dass die EP der GI EQUAL mit ihren Problemlösungsansätzen an den aktuell drängenden Problemen angesetzt und damit durchaus den arbeitsmarktpolitischen Nerv der Zeit getroffen haben. Gewiss können die zahlreichen Innovationen, die auf jeweils ganz unterschiedliche Problemzusammenhänge neue Antworten suchen, nur schwer miteinander verglichen werden, wenn es darum geht, ihren Nutzen selbst abzuschätzen. Eingedenk dieser auch methodisch bedeutsamen Restriktion 49 hat die Programmevaluation mit 49 In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass die Vielfalt der Innovationen in der GI EQUAL eine einheitliche Operationalisierung diverser Indikatoren zu Bewertungszwecken nahezu unmöglich macht. Ferner ist zu bedenken, dass das Fehlen – 44 – Teil C), Kapitel 5, Output an Innovationen
ICON-INSTITUTE • COMPASS • PIW dem ‚status quo ante’ einen ‚relativen’ Bezugspunkt gewählt, der für alle Innovationen anwendbar ist. Die EP-Evaluationen wurden aufgefordert, für die folgende Aussage das Maß ihrer Zustimmung anzugeben: 50 „Die durch die Innovation anvisierten Zielgruppen profitieren von deren Entwicklung, d.h. für sie entsteht ein höherer Nutzen im Vergleich zum Status quo.“ Die folgende Abbildung weist die entsprechenden Ergebnisse aus. Abbildung 12: Nutzen der Innovationen für die Zielgruppen 73,8% 1,9% 24,3% Für 355 oder nahezu drei Viertel aller Innovationen ist demnach in hohem Maße ein höherer Nutzen für die Zielgruppen zu erwarten. Dieses Ergebnis übertrifft sogar noch z.T. deutlich die Erwartungen für die analoge Frage nach dem Nutzen für die unmittelbaren Anwender der Innovationen in- und außerhalb des jeweiligen EP-Kontextes. trifft gar nicht oder kaum zu trifft zu trifft in hohem bis sehr hohem Maße zu Quelle: Eigene Erhebungen. Zugleich kommt diesem Ergebnis Gültigkeit für alle thematischen Schwerpunkte des Programms zu, wie die folgende Abbildung verdeutlicht. 50 eines vollständig objektivierbaren Referenzpunktes ein Kennzeichen sozialer Innovationen ist, weshalb deren Bewertungen ungleich stärker vom jeweiligen Anwendungskontext und der jeweiligen Perspektive unterschiedlicher Nutzer abhängen. Vgl. dazu: EQUAL-Programmevaluation: Evaluierung der GI EQUAL für den Zeitraum 2002-2008. Abschlussbericht der EQUAL-Programmevaluation zur ersten Förderrunde der GI EQUAL 2002-2005. Schwerpunktthema: Mainstreaming, S. 39 ff. Hier wie generell ist darauf hinzuweisen, dass die Programmevaluation bei ihren Erhebungen und Analysen zumeist mit zehnstufigen Bewertungsskalen gearbeitet hat, bei der Ergebnisdarstellung in diesem Bericht aus Gründen der Lesbarkeit und Verständlichkeit jedoch auf diese Daten in gruppierter Form zurückgreift. Teil C), Kapitel 5, Output an Innovationen – 45 –
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