4 - Kulturnews
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Photo Credit: Rob Shanahan<br />
30.06.2011<br />
Stuttgart - Killesberg<br />
01.07.2011<br />
Offenbach - Stadthalle<br />
02.07.2011<br />
Leipzig - Parkbühne<br />
04.07.2011<br />
München - Zenith<br />
05.07.2011<br />
Berlin - Zitadelle<br />
06.07.2011<br />
Hamburg - Stadtpark<br />
RICK DERRINGER RICHARD PAGE WALLY PALMAR<br />
EDGAR WINTER GARY WRIGHT GREGG BISONETTE<br />
07.07.2011<br />
Hamburg - Stadtpark<br />
10.07.2011<br />
Düsseldorf - Philipshalle<br />
12.07.2011<br />
Berlin - Tempodrom<br />
13.07.2011<br />
München - Circus Krone<br />
16.07.2011<br />
Frankfurt - Jahrhunderthalle<br />
18 musik // Poetryjazz<br />
Schnermann’s Poetryclan<br />
Die Melodie<br />
der Worte<br />
Andreas Schnermann vertont mit seiner Band<br />
Poetryclan und Gästen wie Christian Brückner<br />
englische Lyrik. Carla Bruni will er aber nicht<br />
dabeihaben.<br />
kulturnews: Herr Schnermann, kennen Sie Carla Brunis<br />
Album „No Promises“?<br />
Andreas Schnermann: Nein. Ich weiß nur, dass sie W. H.<br />
Audens Gedicht „At last the Secret is out“ mit Musik<br />
unterlegt hat. Das habe ich auch aufgenommen, für<br />
meine Platte „Tell me the Truth about Love“. Die ist übrigens<br />
vor ihrer CD erschienen.<br />
kulturnews: Dafür hat es Brunis vertonte Lyrik auf Platz<br />
zwei der deutschen Albumcharts geschafft. Macht Sie<br />
das neidisch?<br />
Schnermann: Natürlich wäre es schön gewesen, wenn<br />
meine CD bei so vielen Leuten Anklang gefunden hätte.<br />
Aber damit habe ich eh nicht gerechnet. Vielleicht sollte<br />
ich meine Einstellung ändern. Denn wir Menschen kriegen<br />
ja bloß das, was wir uns wirklich vorstellen können.<br />
kulturnews: Oder Sie müssten Carla Bruni als Gastsängerin<br />
für Ihren Poetryclan engagieren …<br />
Schnermann: Ich fürchte, wir würden nicht unbedingt auf<br />
einen Nenner kommen. Wahrscheinlich hätte ich ähnliche<br />
kulturnews 5/11<br />
Probleme wie Woody Allen. Als er mit Bruni gedreht hat,<br />
gab es Stress. Darum musste er sie vom Set vertreiben.<br />
kulturnews: Ein schönes Gedicht von Lord Byron hätte<br />
sie vielleicht besänftigt.<br />
Schnermann: Tatsächlich war Byron ein Romantiker. Oft<br />
hat er über den Schmerz geschrieben, der bisweilen mit<br />
der Liebe einhergeht. Den kennen wir bis heute. Oder<br />
nehmen Sie Shakespeares „Sonett 42“ – da geht es um<br />
Selbstbetrug. Wenn ich jetzt politisch werde, ist das<br />
doch hochaktuell. Schließlich lügt sich die Atomlobby in<br />
den Talkshows gerade in die eigene Tasche.<br />
kulturnews: Trotzdem steht auf dem Album Ihres Poetryclans<br />
die Liebe im Vordergrund. Warum?<br />
Schnermann: Weil sie unglaublich viele Schattierungen<br />
hat. Dazu bringen wir ein paar Beispiele, die wir in der<br />
Lyrik gefunden haben, von Shakespeare bis Philip<br />
Larkin.<br />
kulturnews: Würden Sie Ihr jüngstes Werk „All what<br />
Love“ eher als Musik-CD oder als Hörbuch bezeichnen?<br />
Schnermann: Die Frage kann ich nicht so richtig beantworten.<br />
Einerseits haben die vertonten Gedichte, also<br />
die Musik, eine zeitliche Dominanz. Andererseits entwikkelt<br />
auch die von den Schauspielern vorgetragene Poesie<br />
ein Eigenleben.<br />
kulturnews: Gesungen wird auf Englisch, rezitiert auf<br />
Deutsch. Verliert die Lyrik nicht in der Übersetzung?<br />
Schnermann: Sicherlich besteht diese Gefahr. Aber viele<br />
Leute begreifen erst dank der deutschen Fassung, was<br />
da überhaupt gesungen wird.<br />
All what Love ist seit wenigen Tagen im Handel.<br />
Foto: Florian Ross<br />
Interview: Dagmar Leischow