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4 - Kulturnews

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Mütter und Töchter<br />

DRAMA<br />

USA/ES 2009, 125 Min.<br />

R: Rodrigo Garcia<br />

D: Naomi Watts, Annette Bening, Kerry Washington<br />

ab 28. 4. (Universum)<br />

3//<br />

Das Ende ist Kitsch, unerträglicher Kitsch. Das soll hier<br />

gleich am Anfang verraten werden, denn ansonsten<br />

könnte bei den beeindruckenden Leistungen der Hauptdarstellerinnen<br />

untergehen, dass „Mütter und Töchter“<br />

nur ein mittelmäßiger Film ist. Im ersten Drittel ist der<br />

ineinander verwobene und schön fotografierte Reigen von<br />

Adoptionsgeschichten wirklich sehr gut, mittig noch gut,<br />

und erst gegen Ende hin beginnt er, in seiner Konstruiertheit<br />

zu bröckeln. Und die sperrigen, gleichzeitig starken<br />

und stark verletzten Frauen sind perfekt besetzt: Karen<br />

(Annette Bening) leidet nach 37 Jahren immer noch unter<br />

der Tatsache, dass sie als Teenager gezwungen wurde,<br />

ihre Tochter zur Adoption freizugeben. Erst als die eigene<br />

Mutter stirbt, gelingt es ihr, ein Leben jenseits von Abhängigkeit<br />

und Verbitterung zu führen. Karens weggegebene<br />

Tochter (Naomi Watts) ist erfolgreich, vermeidet aber jede<br />

Art der Bindung. Und Lucy (Kerry Washington) muss<br />

sich entscheiden, ob ihr eine Adoption wichtiger ist als<br />

ihre scheinbar perfekte Ehe. (kab)<br />

Thor<br />

COMICVERFILMUNG<br />

USA 2011, 130 Min.<br />

R: Kenneth Branagh<br />

D: Chris Hemsworth, Natalie Portman, Anthony Hopkins<br />

ab 28. 4. (Paramount Pictures)<br />

5//<br />

Wo die Shakespeare-Recken Kenneth Branagh (Regie)<br />

und Anthony Hopkins (als Odin) sind, ist gekonnte Dramatik<br />

nicht weit: Die Filmadaption des Marvel-Comics<br />

über den wegen Hochmut und Kriegeslüsternheit zur<br />

Erde verbannten Donnergott Thor (C. Hemsworth) atmet<br />

den Geist eines Dramas des englischen Dichterfürsten:<br />

der alternde König, der jähzornige Thronfolger, der eifersüchtige<br />

jüngere Sohn, Betrug, Lügen, (Bruder-)Kampf.<br />

Alles da, nur eben mainstreamkompatibel und mit ordentlich<br />

Krachwumm. Thor, von Newcomer Hemsworth<br />

sehr physisch und präsent gespielt, lernt auf dem blauen<br />

Planeten Demut und Gemeinsinn, unterstützt von der<br />

Wissenschaftlerin Jane (N. Portman), während seine<br />

// kino 75<br />

Erzfeinde seine Heimat attackieren. Die Kamera fliegt über<br />

das fantastische, goldglänzende Asgard, das Königreich<br />

der Götter, über surreale Landschaften und gigantische,<br />

wikingerartige Bauten, über apokalyptische Eisfelder und<br />

donnernde Schlachten und verliert doch nie das ideale<br />

Mischungsverhältnis aus Spezialeffekten und Schauspielkunst<br />

aus den Augen. Ein Brustlöser für die Blockbusterindustrie.<br />

(vs)<br />

Start 5. 5.<br />

Schenk mir dein Herz<br />

TRAGIKOMÖDIE<br />

D 2010, 89 Min.<br />

R: Nicole Weegmann<br />

D: Peter Lohmeyer, Paul Kuhn, Mina Tander<br />

ab 5. 5. (Wüste Film)<br />

Der alternde Schlagerstar Alexander Ludwig (Peter Lohmeyer)<br />

landet nach einem Herzanfall mit schweren Gedächtnisstörungen<br />

in der Rehaklinik, wo er mithilfe eines<br />

anderen Patienten (Jazz-Urgestein Paul Kuhn) an der Musik<br />

gesundet. Eine schöne Story, die in ihrer Mischung aus<br />

Komik und Tragik an britische Filme wie „Ganz oder gar<br />

nicht“ erinnert. Doch das Drehbuch von Ruth Thoma sagt<br />

vieles, was verwirrt und spart das aus, was naheliegt und<br />

die Figuren erklären würde, während Regisseurin Nicole<br />

Weegmann weder die komischen noch die dramatischen<br />

Moment angemessen zu händeln weiß und Lohmeyer zu<br />

lethargisch agiert. Und doch: Wie Ludwig mit lila Sakko,<br />

rosa Hemd, weißer Hose und Slippern durch die Klinik irrt,<br />

die er für ein mieses Hotel auf Konzerttour hält, wie ihm<br />

der 82-jährige Paul Kuhn in seiner ersten großen Filmrolle<br />

mit Basset-Hound-Gesicht und Sonnenbrille die Kraft der<br />

Jam Session lehrt, wie hier Jazz und Schlager elegant<br />

fusionieren: Das ist eigentlich eine vertane Chance. Und<br />

andererseits schön, dass es das überhaupt gibt. (vs)<br />

Mitten im Sturm<br />

DRAMA<br />

D/BE/PL 2011, 90 Min.<br />

R: Marleen Gorris<br />

D: Emily Watson, Ulrich Tukur, Benjamin Sadler<br />

ab 5. 5. (NFP)<br />

3//<br />

3//<br />

Für Filmregisseure stellen sich beim stalinistischen Gulag-<br />

System die gleichen Probleme wie beim Holocaust: Muss<br />

kulturnews 5/11

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