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4 - Kulturnews

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Polioerkrankung behindert, werden auf<br />

Konzerten rund um den Globus gefeiert.<br />

Tatsächlich ist diese Mischung aus Reggae,<br />

Samba, Blues und Funk Weltmusik<br />

im besten Sinne, und auch die Schicksale<br />

der einzelnen Musiker sind berührend bis<br />

bestürzend. Die Filmemacher Renaud<br />

Barret und Florent de La Tullaye verheimlichen<br />

nicht, dass sie selbst das Potenzial<br />

der Straßenmusiker erkannt und ihr erstes<br />

Album finanziert haben, liefern aber keine<br />

hochglanzpolierte Slumvariante des „Buena<br />

Vista Social Club“ ab. Dafür bewegt sich<br />

die Kamera zu dicht und intim unter den<br />

Menschen und auf den Straßen. Die Behinderungen<br />

werden nicht weiter thematisiert,<br />

sondern sind einfach gegeben. Das<br />

belässt den Musikern ihre Würde und<br />

schärft den Blick fürs Wesentliche: wie<br />

diese Menschen trotz widrigster Umstände<br />

mit der Lebenskraft der Musik ihre Chancen<br />

nutzen. (ascho)<br />

Joschka und Herr Fischer<br />

DOKUMENTATION<br />

D 2011, 140 Min.<br />

R: Pepe Danquart<br />

ab 19. 5. (X Verleih)<br />

4//<br />

Der emeritierte Weltpolitiker Joschka<br />

Fischer flaniert erzählend durchs Geschichtsmuseum,<br />

umflimmert von Bildern aus 60<br />

Jahren. Die Kamera schaut durch Glasmonitore,<br />

Bilder und Töne überlagern sich:<br />

eine Ästhetik, die Vielstimmigkeit suggeriert.<br />

Doch am Ende bleibt nur Fischers von<br />

Selbstgefälligkeit und Nostalgie umflorte<br />

Sicht der Dinge; selbst Dramen werden so<br />

zu Anekdoten verniedlicht. Von Anfang an<br />

hatte Regisseur Pepe Danquart offenbar<br />

einen Freundschaftsdienst im Sinn, denn<br />

auch die eingestreuten Interviews mit Weggefährten<br />

beglaubigen Fischer nur. Trotzdem<br />

hält uns der Film bei der Stange,<br />

gerade wegen der Anekdoten – die Turnschuhe<br />

etwa, die Fischer einst bei der<br />

Vereidigung im hessischen Landtag trug:<br />

verordnet von der Fraktion. Der Film dürfte<br />

bei aller Parteilichkeit von seiner zufälligen<br />

Aktualität profitieren, denn er blickt zurück<br />

in die Anfänge der Anti-AKW-Bewegung –<br />

und schlägt so eine Brücke zur Politik der<br />

Gegenwart, die der Doku mehr Erfolg<br />

bescheren dürfte, als Joschka und sein<br />

Eckermann es sich träumen ließen. (mw)<br />

Start 26. 5.<br />

Die Relativitätstheorie<br />

der Liebe<br />

TRAGIKOMÖDIE<br />

// kino 77<br />

D 2010, 98 Min.<br />

R: Otto Alexander Jahrreiss<br />

D: Olli Dittrich, Katja Riemann<br />

ab 26. 5. (Universal Pictures)<br />

4//<br />

Olli Dittrich, der Meister der Maske, und<br />

Katja Riemann, eine Pionierin der Beziehungskomödie<br />

der letzten Jahrzehnte: Gemeinsam<br />

und in jeweils fünf Rollen wuppen<br />

sie den gesamten Film von Otto<br />

Alexander Jahrreiss, in dem die Liebe in<br />

unterschiedlichsten Variationen durchdekliniert<br />

wird. Ob nun die 35-jährige Alexa,<br />

allein stehend und auf der Suche nach<br />

einem geeigneten Samenspender, oder<br />

die esoterische Hausfrau Eva, die sich in<br />

einer Wanne voll Milch räkelt; ob nun der<br />

cholerisch-komische Fahrlehrer Paul oder<br />

Agenturchef Frieder, der seine Frau schon<br />

lange nicht mehr versteht: Sie alle haben<br />

ihre ureigene Sehnsucht nach Liebe. Ob<br />

und wie die eingelöst wird, erzählt der<br />

Film. Punktabzug für die romantische Komödie<br />

gibt es trotz plausibel konstruierten<br />

Geschichten und gut ausgearbeiteten Charakteren,<br />

weil die Gewichtung einen Tick<br />

zu stark auf dem Romantischen liegt und<br />

die Komik zu kurz kommt. Mehr Skurrilität<br />

in Figuren und Handlung und weniger<br />

Klischees hätten dem Episodenfilm gut<br />

getan. (jw)<br />

... und außerdem online<br />

Noch mehr Rezensionen und<br />

Informationen zu allen monatlichen<br />

Kinostarts und alle Spielzeiten im<br />

Kinoportal auf kulturnews.de<br />

Im Mai gibt’s dort auch unsere<br />

Kritiken folgender neuer Filme:<br />

Wasser für die Elefanten 2 //<br />

Lovestory im Zirkus // ab 28. 4.<br />

Scream 4 3 //<br />

Es wird wieder geschlitzt! // ab 5. 5.<br />

Utopia Ltd. 5 //<br />

Die Rockband 1000 Robota // ab 12. 5.<br />

kulturnews 5/11<br />

KOOL FILMDISTRIBUTION ZEIGT EINE PRODUKTION VON SCREENRUNNER UND LA BELLE KINOISE MIT STUDIO 37 UND OL PROD<br />

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BENDA<br />

BILILI!<br />

EIN FILM VON<br />

RENAUD BARRET UND FLORENT DE LA TULLAYE<br />

AB 19. MAI IM KINO!<br />

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LIBERATION<br />

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