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4 - Kulturnews

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inkl. der Hit-Single CENTURY<br />

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60 platten // Pop, Rock + Dance<br />

Daily Bread<br />

Well you’re not invited<br />

INDIEROCK<br />

H’Art<br />

Das Trio aus dem holländischen Friesland<br />

macht Musik für Clubs. Für solche, wo<br />

man noch rauchen darf und wo sich ein<br />

gemischtes, aber durchweg rockaffines<br />

Publikum tummelt. Effektverzerrte Gitar–<br />

ren formulieren die Agenda des Abends.<br />

Sie lautet: den Frust des Tages abschütteln<br />

und die Tanzfläche bis zur Erschöpfung<br />

beackern. Denn tanzbar sind all ihre Songs<br />

– sowie kurz, schnell und voll roher Energie.<br />

Doch nicht nur aus diesem Grund<br />

sind sie besser für die Piste als für daheim<br />

geeignet. Denn in Abwesenheit von Bier<br />

und Gesellschaft wird schnell klar, wie<br />

simpel gestrickt die Musik von Daily Bread<br />

ist. Versatzstücke elektronischer Indie- und<br />

Retrogaragensounds wiederholen unablässig,<br />

Überraschungsmomente fehlen. Puristen<br />

werden es mögen, Detailverliebte eher<br />

nicht. Eins aber eint sie: Sie können gemeinsam<br />

dazu tanzen. (lan)<br />

Explosions In The Sky<br />

Take Care, take Care, take Care<br />

POSTROCK<br />

Universal<br />

Wenn Godspeed You! Black Emperor der<br />

Alfred Döblin des Postrock sind – mit verwobenen<br />

Erzählsträngen, unterschwelliger<br />

Gesellschaftskritik und voller erhabenem<br />

Weltschmerz –, dann sind Explosions In<br />

The Sky sein Herrmann Hesse. Die Gitarren<br />

der vier Texaner erzählen einfache<br />

Geschichten in simplen Strukturen, schichten<br />

sie geschickt und geben ihnen die<br />

Qualität einer Selbstsuche, die besonders<br />

jüngere Freunde des instrumentalen Experimentalrocks<br />

anspricht. Auf „Take Care<br />

…“ ist das genauso wie bei den vier Vorgängern,<br />

selbst wenn diesmal einige Sam–<br />

ples unter die vielminütigen Laut-Leise-<br />

Epen gemischt sind oder kollektives<br />

Jappsen im Brecher „Trembling Hands“<br />

als erster Gesang im Bandkatalog durchgehen<br />

soll. Zugegeben, diese Geschichten<br />

sind nicht so spannend wie die der<br />

Vorgänger und bisweilen zu vorhersehbar<br />

– aber schön erzählt sind sie auch dieses<br />

Mal. (ms)<br />

kulturnews 5/11<br />

3//<br />

4//<br />

finn.<br />

I wish I was someone else<br />

INDIEFOLK<br />

Indigo<br />

Seit nunmehr zehn Jahren veröffentlicht<br />

der Hamburger Singer/Songwriter Patrick<br />

Zimmer als finn. seine fragilen Kompositionen.<br />

Was im Wohnzimmer mit Akustikgitarre,<br />

Synthiestreichern und Pluckerbeats<br />

begann, gipfelte 2008 in einem<br />

bombastischen Konzeptalbum mit Orchester.<br />

Jetzt hat sich das Projekt erschöpft,<br />

Zimmer hat alles gesagt, was er als finn.<br />

zu sagen hat. Fast alles, denn als letzter<br />

Akt folgt ein Album mit 13 Covers. Die<br />

Auswahl der Songs mag auf den ersten<br />

Blick abwegig erscheinen, doch spiegelt<br />

sie gerade die Leistung seiner Interpretationen<br />

wider, weil es ihm stets gelingt,<br />

bisher versteckte Aspekte der Vorlagen zu<br />

akzentuieren. Indem er bei Bob Marleys<br />

„I shot the Sheriff“ die Aufmerksamkeit<br />

auf den Text lenkt, legt er aktuelle politische<br />

Bezüge frei. „Private Dancer“ von<br />

Tina Turner rehabilitiert er nicht nur, durch<br />

Textzeilen wie „I want a husband and<br />

some children, yeah, I guess I want a family“<br />

wird das Lied zum doppelbödigen<br />

Spiel mit traditionellen Geschlechterrollen.<br />

Und als Höhepunkt gibt es „Crying in the<br />

Rain“ im Duett, bei dem sich Zimmers<br />

Falsett an die tiefe Stimme von Tocotronic-<br />

Sänger Dirk von Lowtzow schmiegt. Doch<br />

„I wish …“ ist nicht nur Selbstauslöschung,<br />

sondern auch Übergangsalbum. Zimmers<br />

Covers lassen ahnen, wie er jenseits des<br />

Pseudonyms weitermachen will. Es verspricht<br />

ein großartiger Neubeginn zu werden.<br />

(cs)<br />

Gabby Young & Other Animals<br />

We’re all in this together<br />

ARTPOP<br />

Cargo<br />

5//<br />

4//<br />

Auf dem Albumcover ist Sängerin Gabby<br />

Young mit allerlei Krimskrams zu sehen –<br />

vom Minikronleuchter bis zur Teetasse in<br />

den hochgesteckten Haaren. Schon da<br />

steht fest: Ein einziger Genrebegriff wird<br />

nicht reichen, um die Musik der achtköpfigen<br />

Combo treffsicher zu definieren. Folk,<br />

Jazz, Balkanklänge, Pop – die Briten nehmen<br />

sich von allem ein bisschen. Mal

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