4 - Kulturnews
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Morton Toftgård Ramsbøl (Bass) und<br />
Morten Lund (Schlagzeug) – Gelegenheit<br />
zu ausgedehnten solistischen Höhenflügen.<br />
Gasttrompeter Jesper Riis rundet den opulent<br />
blauen Jazzsound dieses Album ab. (jn)<br />
Three Fall<br />
On a Walkabout –<br />
Celebrating Red Hot Chili Peppers<br />
MODERN JAZZ<br />
Edel<br />
4//<br />
Immer eine Spur zu düster für Kaliforniens<br />
pralle Sonne, immer einen Tick zu melancholisch<br />
für surfende Nobrainer: Die Red<br />
Hot Chili Peppers waren und sind keine<br />
Spaßkapelle. Wesentlich mehr Spaß scheint<br />
Lutz Streun (Sax, Bassklarinette), Til Schneider<br />
(Posaune) und Sebastian Winne (Drums)<br />
das Spiel mit den Peppers-Songs zu machen:<br />
So brachial, frisch, roh und originell<br />
pflügt sich das Trio durch „Can’t Stop“ und<br />
„Scar Tissue“, dass ausgesprochenen Fans<br />
von Flea und Frusciante vermutlich die<br />
Zahnfüllungen rausfallen. Besser dran ist,<br />
wer „Three Fall“ ohne die Hypothek des<br />
Bekannten auf sich einstürzen lässt und<br />
die Eigenkompositionen des Trios einreiht<br />
in die Bearbeitungen der Peppers-Nummern.<br />
Dann ist das Album eine kraftstrotzende<br />
Ergebenheitsadresse an den ewig<br />
jungen Geist der Avantgarde, an den freien<br />
Umgang des Jazz mit Artfremdem, an<br />
die bis zur Schmerzgrenze intensive Kraft<br />
eines Trios ohne Akkordinstrument. (ron)<br />
Willie Nelson &<br />
Wynton Marsalis<br />
Here we go again<br />
BLUES<br />
Capitol<br />
5//<br />
Hier sind sie schon wieder, die ungleichen<br />
Kollegen. Drei Jahre nach „Two Men<br />
with the Blues“ knöpfen sich Willie Nelson,<br />
der in Ehren ergraute Countryhippie, und<br />
Trompetengigant Wynton Marsalis diesmal<br />
in bewährter American-Songbook-Ästhetik<br />
das Werk von Ray Charles vor. Nichtsänger<br />
Nelson knarzt aufs Wunderbarste „Hit<br />
the Road, Jack“ oder „What I’d say“, Marsalis<br />
verjazzt das alles Broadway-tauglich,<br />
Das neue Album „Halv su wild“ im Handel<br />
Jazz + Classics // platten 69<br />
und Stargäste wie Norah Jones veredeln<br />
es zum Event. Wie die Jones, der bisher<br />
mancher die Fähigkeit zum Jazzgesang<br />
abgesprochen hat, sich hier durch sechs<br />
Klassiker wie „Come Rain or come Shine“<br />
croont, dürfte alle Neider mundtot machen.<br />
Ein so unterhaltsames wie gehaltvolles<br />
Album – und ein Konzept, das die<br />
ungleichen Kollegen noch so lange weiterführen<br />
können, bis Willie (78) es nicht<br />
mehr schafft, sich an der nächsten Straßenecke<br />
einen Joint zu besorgen. Also<br />
noch sehr lange. (mw)<br />
Erwin Schrott<br />
Rojotango<br />
TANGO<br />
Sony<br />
Music<br />
4//<br />
Der uruguayische Bassbariton Erwin<br />
Schrott ist als Mozart-Sänger an internationalen<br />
Bühnen bekannt geworden. „In<br />
der Oper verliebt sich der Tenor in den<br />
Sopran“, analysiert Schrott, „dann ermordet<br />
der Bariton den Tenor, und der Sopran<br />
wird krank und stirbt. Am Ende ist der<br />
ZU GAST: ANNE DE WOLFF<br />
Bariton allein. Genau dasselbe passiert im<br />
Tango.“ Im Tango allerdings läuft das Geschehen<br />
in anderthalb Minuten ab. Und<br />
so kommen die Schrott-Tangos mit<br />
schwerer Opernzunge und kostümierter<br />
Tragik in der Stimme daher. Produziert<br />
und arrangiert wurde die CD von einem<br />
erstklassigen Tangomusiker: Pablo Ziegler,<br />
einst Pianist von Astor Piazzolla. „Es ist<br />
keine einfache Sache für einen großen<br />
Opernsänger“, sagt Literaturnobelpreisträger<br />
Mario Vargas Llosa im Begleittext,<br />
„sich von den berühmtesten Bühnen der<br />
Welt zu den Orten zu begeben, wo man<br />
Tango hört und tanzt.“ Schrott wagte es<br />
dennoch – und gewinnt. (jn)<br />
Chris Barber ist just 80 geworden. Wen der legendäre<br />
Jazzposaunist alles an der Seite hatte, ist<br />
unüberschaubar; die Doppel-CD „Memories of my<br />
Trip“ (Rough Trade) blickt aber zumindest auf eine<br />
Reihe Großkooperationen zurück – von Brownie<br />
McGhee bis Mark Knopfler. // Yael Naim brauchte<br />
nach dem Erfolg mit ihrem Debüt und dem Überhit<br />
„New Soul“ verdammt lange, bis „She was a Boy“<br />
(Rough Trade) fertig war. Das Warten auf die mal<br />
fröhliche, mal melancholische Mischung aus Jazz,<br />
Chanson, Weltmusik und feinem Pop hat sich gelohnt.<br />
Ein Interview mit Yael Naim gibt es auf S. 23.<br />
KLASSIKER-<br />
SOMMERTOUR<br />
19.05.11 Osnabrück<br />
11.06.11 Wolfhagen<br />
15.06.11 Oberursel<br />
17.06.11 Hamburg<br />
24.06.11 Bremerhaven<br />
09.07.11 Freiburg<br />
15.07.11 Stuttgart<br />
16.07.11 Singen<br />
30.07.11 Lauchheim<br />
31.07.11 Kaltenberg<br />
05.08.11 Coburg<br />
06.08.11 Trier<br />
12.08.11 Schwetzingen<br />
20.08.11 Spalt<br />
21.08.11 Arnsberg-<br />
Herdringen<br />
24.08.11 Bochum<br />
25.08.11 Nideggen<br />
26.08.11 Bad Brückenau<br />
27.08.11 Rietberg<br />
präsentiert von:<br />
(außer am 25.11.11 in Berlin)<br />
BAPFEST<br />
27.05.11 Köln<br />
28.05.11 Köln<br />
ausverkauft!<br />
KLASSIKER-<br />
WINTERTOUR<br />
13.11.11 Hachenburg<br />
16.11.11 Hannover<br />
19.11.11 Karlsruhe<br />
21.11.11 Erfurt<br />
22.11.11 Saarbrücken<br />
25.11.11 Berlin<br />
weitere Termine folgen...