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4 - Kulturnews

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Das brillante und<br />

hochgelobte<br />

Debüt album von<br />

Agnes Obel jetzt<br />

als Deluxe Edition<br />

im wunderschönen<br />

Digi Pack und mit<br />

Bonus CD<br />

(LIVE & PIANO<br />

SESSIONS)<br />

www.piasgermany.de<br />

76 kino //<br />

man die Unmenschlichkeit und das Grauen<br />

nachstellen, um es für Kinozuschauer<br />

begreifbar zu machen? Marleen Gorris<br />

(„Antonias Welt“) hat sich dagegen entschieden<br />

und glaubt, mit dunklen Bildern<br />

aus überfüllten Häftlingsbaracken und<br />

Streichermusik das Leiden der Opfer der<br />

Willkürjustiz vermitteln zu können. „Mitten<br />

im Sturm“ basiert auf der Lebensgeschichte<br />

der Literaturprofessorin Jewgenija Ginsburg.<br />

Während im ersten Teil des Films<br />

Emily Watson die langsame psychische<br />

Zermürbung im geradezu kafkaesken Kampf<br />

um Gerechtigkeit überzeugend darstellt, ist<br />

das Grauen des Lageralltags nur behauptet.<br />

Lyrik und die Liebe zu dem deutschen<br />

Häftling und Lagerarzt (Ulrich Tukur) lassen<br />

Ginsburg schließlich überleben. Das mag<br />

trösten – um den Terror und Überlebenskampf<br />

des Gulags spürbar zu machen,<br />

fehlen Gorris’ Drama allerdings bildliche<br />

Ideen und eindrückliche Szenen. (ascho)<br />

Start 12. 5.<br />

Geliebtes Leben<br />

DRAMA<br />

RSA/D 2010, 100 Min.<br />

R: Oliver Schmitz<br />

D: Khomotso Manyaka, Lerato Mvelase,<br />

Harriet Manamela<br />

ab 12. 5. (Senator)<br />

Aids: Die Antwort auf die Frage der zwölfjährigen<br />

Chanda, was mit ihrer Mutter los<br />

ist, liegt auf der Hand. Aussprechen will<br />

es aber niemand in dem südafrikanischen<br />

Township. Doch je mehr die Mutter abbaut,<br />

desto mehr sieht das Mädchen sich in der<br />

Pflicht, zu helfen. Nur wie? Die hilfsbereite<br />

Nachbarschaft entpuppt sich als eine<br />

durch Angst, Verdrängung und Lügen zusammengehaltene<br />

Gemeinschaft, die sich<br />

hinter ihrer Naivität versteckt. So unbarmherzig<br />

zeigt der für TV-Comedy bekannte<br />

Regisseur Oliver Schmitz („Doctor’s Diary“)<br />

die erwachsenen Figuren, dass er sich von<br />

einigen Seiten Rassismus vorwerfen lassen<br />

musste. Doch die Verfilmung von Allan<br />

Strattons Jugendroman „Worüber keiner<br />

spricht“ war nicht von ungefähr auf der<br />

Oscar-Shortlist 2011. Allein Schmitz’ Bilder,<br />

in denen bleiche Tableaus und tiefe<br />

Schatten ein düsteres Bild Afrikas zeichnen,<br />

ist die Ehre wert. Und die Laiendarsteller<br />

spielen mit einer Kraft und Traurigkeit, die<br />

man nur selten zu sehen bekommt. (kab)<br />

kulturnews 5/11<br />

5//<br />

Start 19. 5.<br />

Der Biber<br />

DRAMA<br />

USA 2011, 90 Min.<br />

R: Jodie Foster<br />

D: Mel Gibson, Jodie Foster,<br />

Jennifer Lawrence<br />

ab 19. 5. (Concorde)<br />

Als der depressive Walter (Mel Gibson)<br />

im Suff eine Biberhandpuppe findet, ändert<br />

sich sein Leben radikal. Fortan artikuliert<br />

er sich durch das Stofftier, was sein Leben<br />

in die rechte Bahn zu lenken scheint. Doch<br />

die Puppe ist eigenwillig – und wird schon<br />

bald vom Lebensretter zum Über-Ich …<br />

Regisseurin und Filmehefrau Jodie Foster<br />

verliert bei dem erzwungenen Versuch,<br />

mehrere Schauplätze zu eröffnen, das<br />

Gespür für jeden einzelnen: So buhlt mal<br />

am Rande, mal im Zentrum des Films<br />

Walters Sohn um Nora (Jennifer Lawrence,<br />

„Winter’s Bone“). Auf der anderen Seite<br />

versucht Walter, sein Leben zu ordnen.<br />

Eine handgreifliche Auseinandersetzung<br />

hier, eine papaphobe Sinnkrise da: Die<br />

Verknüpfung der Handlungsstränge ist fadenscheinig,<br />

die Musik fungiert als emotionaler<br />

Wegweiser mit der Subtilität eines<br />

Holzhammers. Und mittendrin agiert Mel<br />

Gibson zwischen Laientheater und Seifenoper-Overacting.<br />

Vielleicht hätte er die<br />

Hauptrolle lieber ganz dem Biber überlassen<br />

sollen … (lan)<br />

Benda Bilili!<br />

DOKUMENTATION<br />

F/CD 2010, 84 Min.<br />

R: Florent de la Tullaye, Renaud Barret<br />

ab 19. 5. (Kool Film)<br />

2//<br />

4//<br />

Die Geschichte der kongolesischen Band<br />

„Staff Benda Bilili“ bietet idealen Stoff für<br />

ein Rührstück. Musiker aus den Armenvierteln<br />

von Kinshasa, allesamt durch ihre

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