Ausgabe 1203.pdf - Theater-Zytig
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Aktuelle Produktionen | Publireportage 1203 Spotlicht 15<br />
Cheernagelbühne Bachenbülach<br />
Qui vivra verra<br />
pd. Es ist ja nicht anzunehmen, dass die nächste Produktion<br />
der Cheernagel-Büüni Bachenbülach schon im Frankreich des<br />
15. Jahrhunderts vorausgeahnt worden ist, aber das Sprichwort<br />
aus jener Epoche trifft wunderbar zu, sowohl auf den Inhalt des<br />
Stücks wie auch den ganzen Werdegang der Produktion. Lorenz<br />
Keiser hat es allerdings etwas anders formuliert: «Wer zuletzt<br />
stirbt …» lautet bei ihm der Titel, und reflexartig möchte man<br />
ergänzen: «… lacht am besten». Tatsächlich ist es genau das,<br />
was uns an seinem Stück so fesselt: Wie kaum ein zweiter ist<br />
Lorenz Keiser befähigt, das Heitere im Ernst zu erkennen, die<br />
Komik in der Verzweiflung, aber auch die Abgründe, an deren<br />
Ränder wir mit saloppen Sprüchen unvermittelt landen.<br />
So ist die Ausgangslage – ein Leber- und ein Herzpatient, beide<br />
im fortgeschrittenen Alter, beide nur noch durch eine Transplantation<br />
zu retten und beide von ihrem Arzt übers Kreuz durch ein<br />
Spenderversprechen für das jeweils noch gesunde Organ aneinander<br />
gebunden – eigentlich makaber, vielleicht sogar zynisch,<br />
müsste doch jeder ein Interesse am Ableben des andern haben.<br />
Aber Lorenz Keiser ist keiner von denen, die «mit Entsetzen<br />
Scherz treiben», wie es Schiller formuliert. Wenn seine Figuren<br />
ihren Weg zwischen Hoffnung und Verzweiflung suchen, finden<br />
sie sich eben im Alltag wieder, ärgern sich über defekte Fernbedienungen,<br />
freuen sich auf Enkelkinder oder arbeiten im Senioren-Mahlzeitendienst<br />
und warten dort auf Luigi. Nicht, dass<br />
sie ihre Situation verdrängten – aber ohne dass er es im Stück<br />
erwähnt, gibt uns Lorenz Keiser im Titel einen Wink, denn<br />
bekanntlich ist es ja die Hoffnung, die zuletzt stirbt.<br />
«Qui vivra verra» – das gilt auch für die Cheernagel-Büüni.<br />
Lorenz Keisers Stück ist ein Wagnis. Es sind vier Bühnenbilder<br />
vorgesehen, die sechs Rollen sind sehr asymmetrisch verteilt,<br />
und die Verfilmung («länger leben») provoziert zum direkten Vergleich.<br />
Und so begeben wir uns also nicht nur unter der neuen<br />
Regie von Stella Spinas auf dieses Abenteuer, sondern auch<br />
mit allen vier Bühnenbildern im Juni an die <strong>Theater</strong>tage Aarau.<br />
Irgendwie ist das ja auch eine Garantie dafür, dass die beiden<br />
Patienten Max Wanner und Sepp Rüedi unsere Aufführungen<br />
im März überleben und noch bis zum 10. Juni weiterleben. Qui<br />
vivra verra…<br />
Nähere Angaben: Inserat S. 31, Spielplan oder cheernagel.ch<br />
Die <strong>Theater</strong>gruppe Heldsberg<br />
steckt nun schon seit<br />
Anfang Januar mitten in den<br />
Proben. Das Stück 2012 ist<br />
eine Farce in 3 Akten von Philipp<br />
King. Das Stück ist eine<br />
Komödie, die das Ziel hat, die<br />
Zuschauer durch die Darstellung<br />
von unwahrscheinlichen<br />
aber durchaus denkbaren<br />
Situationen zu unterhalten.<br />
Sprachlicher Humor inklusive<br />
Wortspielen und ein schnelles<br />
Tempo und bewusste Absurditäten<br />
oder Unsinn sind<br />
ebenfalls darin zu finden. Der<br />
Regisseur Rolf Hanselmann<br />
hat das Stück in die Dialektfassung<br />
umgeschrieben, was<br />
der Komödie, von welcher wir<br />
bei der Stücklesung schon<br />
begeistert waren, noch mehr<br />
humorvolle Szenen bescherte.<br />
Nähere Angaben: Inserat<br />
S. 31, Spielplan oder<br />
heldsberg-theater.ch<br />
Bunte Bühne Kriens<br />
Herbstzeitlosen<br />
Mit dem Tod ihres Mannes hat Martha ihre Lebenslust<br />
verloren und würde ihm am liebsten ins Jenseits<br />
folgen. Die Jassrunde mit den Freundinnen ist auch<br />
nicht mehr das, was es einmal war. Ihr Dorfladen<br />
dümpelt vor sich hin und ihr Sohn Walter, der Dorfpfarrer,<br />
möchte die Räume für kirchliche Zwecke<br />
nutzen. Als er vorschlägt, sie solle doch den Laden<br />
aufgeben und etwas Neues beginnen, kommt sie mit<br />
ihrer quirligen und optimistischen Freundin Lisi auf<br />
die Idee, sich jetzt im höheren Alter ihren Lebenstraum<br />
zu erfüllen – eine Lingerie-Boutique.<br />
Aus dem Gemischtwarenladen wird eine charmante<br />
Dessousboutique.<br />
Daran stösst man sich jedoch im Ort und schnell<br />
macht sich Widerstand bei den Einwohnern breit. Ihr<br />
eigener Sohn opponiert ebenso wie der konservative<br />
Gemeindepräsident gegen die vermeintliche Verführung<br />
zur Sündhaftigkeit durch Reizwäsche. Auch<br />
Marthas Freundinnen sind nicht so ganz davon überzeugt,<br />
dass die Dessousboutique ein Erfolg werden<br />
kann.<br />
Durch die Hilfe verschiedener Personen jedoch<br />
startet Martha einen erfolgreichen Web-Shop für<br />
ihre Dessous mit gestickten Trachtenmotiven.<br />
Mit ihrer Energie werden ihre<br />
Freundinnen angesteckt. Die eine macht<br />
die Fahrprüfung, die ihr der Mann aus<br />
Kostengründen früher verweigert hat, eine<br />
andere lernt mit dem Computer und dem<br />
Internet umzugehen.<br />
Schlussendlich wird die Bevölkerung von<br />
Marthas Ideen überzeugt und der ersehnte<br />
Friede kehrt ins Dorf zurück und Marthas<br />
Traum kann in Erfüllung gehen.<br />
Die BBK ist stolz darauf, als eine der<br />
ersten Amateurgruppen die Aufführungsrechte<br />
für diese durch den Film bestens<br />
bekannte Komödie erhalten zu haben. Wir<br />
freuen uns auf die grosse Herausforderung<br />
und wünschen Ihnen, liebe Zuschauerinnen<br />
und Zuschauer, schon heute einen<br />
ganz speziellen <strong>Theater</strong>abend.<br />
Nähere Angaben: Inserat S. 24, Spielplan<br />
und bbk.ch