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Ausgabe 1203.pdf - Theater-Zytig

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Foyer |<br />

1203 Vorhang auf 03<br />

Die Kunst ist eine Zusammenarbeit<br />

zwischen Gott und den Menschen.<br />

Je weniger der Mensch dabei tut, desto besser.<br />

André Gide<br />

bild: z-arts.ch<br />

Einmal auf einer grossen Bühne stehen,<br />

davon träumen wohl die meisten, welche<br />

einmal <strong>Theater</strong>luft geschnuppert haben<br />

und vom Virus befallen worden sind.<br />

Die Motivation dafür kann ganz unterschiedlich<br />

sein. Vom Interesse an den<br />

technischen Möglichkeiten und Abläufen,<br />

über die Erfahrung mit unterschiedlichen<br />

Probearten bis zum Applaus eines grossen<br />

Publikums kommen mir da auf Anhieb<br />

einige in den Sinn.<br />

Die Grenzen zwischen Berufs- und Amateurtheater<br />

sind bisweilen ziemlich fliessend.<br />

Es gibt höchst professionelle Laienproduktionen,<br />

genau so, wie es stümper-<br />

Inhalt |<br />

Foyer ......................................................03<br />

Crossover ..................................................04<br />

Adressen | Jahresversammlung ZSV ...........................08<br />

BGVT | VAV | NWS ..........................................09<br />

RZV .......................................................10<br />

RVA | VOV. .................................................11<br />

Aktuelle Produktionen. ......................................12<br />

Spielplan März. .............................................21<br />

Der Vorhang fällt. ...........................................30<br />

Impressum .................................................31<br />

Termine kommende <strong>Ausgabe</strong>n:<br />

Erscheinen Redaktionsschluss<br />

<strong>Ausgabe</strong> 1204 2. April 2012 5. März 2012<br />

<strong>Ausgabe</strong> 1205 2. Mai 2012 5. April 2012<br />

<strong>Ausgabe</strong> 1206 1. Juni 2012 7. Mai 2012<br />

<strong>Ausgabe</strong> 1207 4. Juli 2012 5. Juni 2012<br />

hafte Inszenierungen auf Profibühnen gibt.<br />

Nicht umsonst spricht man in Oesterreich<br />

vom Ausserberuflichen <strong>Theater</strong>, wenn<br />

man die Amateurszene meint. Dieser<br />

Begriff geht der vermeintlich sprachlichen<br />

Qualifizierung der Qualität aus dem Weg.<br />

Diese gibt es bei der Heterogenität der<br />

Laienszene sicher, aber eigentlich sind die<br />

wahren Unterschiede wohl an anderen<br />

Orten zu suchen.<br />

Der Zugang zu Stoff und Rollen ist beim<br />

Berufstheater ganz sicher ein anderer.<br />

Rein durch die einst erlernte Technik<br />

vermögen Darstellende der Profiszene die<br />

Vorhang auf<br />

Backstage<br />

Spotlicht<br />

Titelbild:<br />

Probebild «Worte Gottes»<br />

– Luzerner <strong>Theater</strong> 2012<br />

bild:<br />

ingo höhn (dphoto.ch)<br />

geforderten Emotionen und Interaktionen<br />

mit Raum und Partnern wesentlich<br />

schneller glaubhaft zu vermitteln. Auf der<br />

anderen Seite ist wohl im Amateurtheater<br />

zum Teil eine Authentizität möglich, die<br />

selbst einen erfahrenen Profi staunen<br />

lässt. Der Spruch, man sei eine Person<br />

gewesen, hat im Amateurtheater eine<br />

grössere Bedeutung. Ausgebildete Schauspieler<br />

messen wohl dem zweiten Teil<br />

ihrer Berufsbezeichnung etliches mehr an<br />

Bedeutung zu.<br />

Das berühmte dritte Auge, das einem im<br />

Handeln auf der Bühne immer beobachtet<br />

und kontrolliert, ist mit einer oder zwei<br />

Inszenierungen pro Jahr nur schwer zu<br />

erlangen.<br />

Wenn man sich aber die Zeit lässt und<br />

nimmt, werden so Darstellungen möglich,<br />

welche selbst dem Berufstheater manchmal<br />

gut anstehen würden.<br />

Die in den vergangenen Jahren begonnenen<br />

Experimente von gemeinsamen Projekten<br />

werden nun vom Luzerner <strong>Theater</strong><br />

in einer bisher nicht gekannten Konsequenz<br />

weiterentwickelt. Amateurtheaterschaffende<br />

sind hier nicht nur Statisten,<br />

sondern Partner und Teil der Inszenierung.<br />

Wenn sich beide Seiten mit der nötigen<br />

Offenheit auf eine solche Zusammenarbeit<br />

einlassen, kann das <strong>Theater</strong> als Gesamtes<br />

nur profitieren.<br />

Es ist zu hoffen, dass solche Projekte<br />

auch in anderen Städten lanciert werden.<br />

Denn eigentlich interessieren mich nicht<br />

der Unterschied zwischen Profi- und Laientheater,<br />

sondern nur: Ist es gutes oder<br />

schlechtes <strong>Theater</strong>? Auch da lässt sich<br />

wieder trefflich drüber streiten, und doch<br />

kann das jede und jeder für sich ganz<br />

persönlich beurteilen. Also nichts wie hin<br />

und anschauen.<br />

Herzlich

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