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GOING ENTREPRENEURIAL › ERFOLGSFAKTOREN<br />
Wer eine Firma gründet, brau<strong>ch</strong>t ein tragfähiges<br />
Konzept. Ausgangspunkt ist eine klare Definition<br />
des zu erbringenden Kundennutzens.<br />
Start-up-Bausteine<br />
auf einen Blick<br />
Am Anfang steht die Ges<strong>ch</strong>äftsidee<br />
Die eigene Ges<strong>ch</strong>äftsidee bildet den Ausgangspunkt<br />
und ist die Grundlage jeder<br />
erfolgrei<strong>ch</strong>en Firmengründung. Dabei kann<br />
es si<strong>ch</strong> um etwas bereits Bestehendes handeln,<br />
das man auf eine neue oder andere Art<br />
und Weise anbietet. Oder es kann eine innovative<br />
Idee sein, die es so no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t gibt.<br />
32 <strong>gründen</strong><br />
Jede Unternehmensgründung ist mit hohen Risiken<br />
verbunden. Vor allem auf Kundenebene gilt es, die<br />
Risiken in der ri<strong>ch</strong>tigen Reihenfolge abzubauen und<br />
dadur<strong>ch</strong> Nutzen für Kunden, Geldgeber und alle anderen<br />
Anspru<strong>ch</strong>sgruppen zu stiften. Dafür hat der<br />
Autor dieses Artikels das «Cornerstone Start-up Model»<br />
ges<strong>ch</strong>affen. Die wi<strong>ch</strong>tigsten Start-up-Bausteine<br />
sind Kundennutzen, Leistungserstellung, Markt<br />
und Wettbewerb, Liquidität und Risikoreduktion.<br />
Baustein Kundennutzen<br />
Zentraler Ausgangspunkt ist das Kundenproblem,<br />
das die Jungfirma besser löst als die Konkurrenz.<br />
Dazu die ents<strong>ch</strong>eidenden Fragen:<br />
• Ist das Problem, für wel<strong>ch</strong>es die Jungfirma eine<br />
Lösung anbietet, aus Si<strong>ch</strong>t des Kunden überhaupt<br />
ein zentrales Problem?<br />
• Kann die von der Jungfirma erarbeitete Lösung<br />
den Kunden überzeugen?<br />
• Ist die angegebene Lösung komplett und sind die<br />
dafür notwendigen Komplementärprodukte au<strong>ch</strong><br />
verfügbar?<br />
• Zahlt si<strong>ch</strong> die Innovation für den Kunden in Form<br />
eines quantifizierbaren Mehrwerts aus?<br />
• Wel<strong>ch</strong>er Kunde hat den grössten Nutzen?<br />
Diese Fragen darf der Firmengründer keinesfalls<br />
im stillen Kämmerlein für si<strong>ch</strong> selbst beantworten.<br />
Sieben S<strong>ch</strong>ritte zum Erfolg<br />
2<br />
3<br />
Markt- und Kundenbedürfnisse<br />
analysieren<br />
Mögli<strong>ch</strong>e Zielmärkte und<br />
Kunden müssen von Anfang<br />
an im Zentrum der Planung<br />
stehen. Es ist unumgängli<strong>ch</strong>,<br />
die Ges<strong>ch</strong>äftsidee mögli<strong>ch</strong>st<br />
früh mit den Bedürfnissen der<br />
potenziellen Kunden zu überprüfen<br />
und abzustimmen.<br />
Motivation und Wille zum Erfolg<br />
Der Unternehmensgründer glaubt an seine Vision und an seine<br />
Ges<strong>ch</strong>äftsidee. Um diese umzusetzen, s<strong>ch</strong>eut er keinen Aufwand.<br />
Er arbeitet bis zu 60 Stunden und mehr pro Wo<strong>ch</strong>e. Er setzt sowohl<br />
eigenes wie au<strong>ch</strong> fremdes Kapital (Family, Friends, Fools) ein.<br />
Die Hypothesen müssen bei potenziellen Kunden<br />
überprüft und getestet werden. Dies wird idealerweise<br />
anhand eines konkreten Fast Prototype gema<strong>ch</strong>t,<br />
der si<strong>ch</strong> auf die innovative, kundenkritis<strong>ch</strong>e<br />
Funktionalität konzentriert. Wi<strong>ch</strong>tig dabei ist, dass<br />
die Jungfirma au<strong>ch</strong> mit negativen Rückmeldungen<br />
umgehen kann und bereit ist, ihr Konzept anzupassen.<br />
Je früher dies ges<strong>ch</strong>ieht, desto kostengünstiger<br />
können Änderungen no<strong>ch</strong> vorgenommen werden.<br />
Erforderli<strong>ch</strong> ist allemal, dass si<strong>ch</strong> das Produkt direkt<br />
an den Bedürfnissen des Kunden orientiert<br />
und ni<strong>ch</strong>t an den Produkten und Services der<br />
Mitbewerber. Ein Erfolgsunternehmer begreift die<br />
Kundenbedürfnisse besser als seine Konkurrenten.<br />
Baustein Leistungserstellung<br />
Beim zweiten Baustein geht es darum, wie die Jungfirma<br />
den Kundennutzen stiften kann. Dazu muss<br />
das Ges<strong>ch</strong>äftsmodell festgelegt werden. Die Eckpunkte<br />
(siehe «Canvas-Methode», Seite 37) sind:<br />
• Mit wel<strong>ch</strong>en Angeboten werden Kundenprobleme<br />
gelöst und Kundenbedürfnisse befriedigt?<br />
• Wel<strong>ch</strong>e Kundensegmente werden bedient?<br />
• Über wel<strong>ch</strong>e Kommunikations-, Distributions-<br />
und Verkaufskanäle werden die Angebote den<br />
Kunden unterbreitet?<br />
• Wie werden die Kundenbeziehungen hergestellt<br />
und gepflegt?<br />
• Wel<strong>ch</strong>e Einnahmen kann das Jungunternehmen<br />
erwirts<strong>ch</strong>aften?<br />
• Wel<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>lüsselaktivitäten sind dafür erforderli<strong>ch</strong>?<br />
Wi<strong>ch</strong>tig ist hier, si<strong>ch</strong> auf wenige kritis<strong>ch</strong>e Aktivitäten<br />
zu bes<strong>ch</strong>ränken, anstatt alle Tätigkeiten<br />
aufzulisten.<br />
• Wel<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>lüsselressourcen sind für die Aktivitäten<br />
notwendig?<br />
• Wel<strong>ch</strong>e Aktivitäten werden an S<strong>ch</strong>lüsselpartner<br />
ausgelagert, und wel<strong>ch</strong>e Ressourcen werden ausserhalb<br />
des Unternehmens bes<strong>ch</strong>afft?<br />
4<br />
Businessplan<br />
erstellen<br />
Die Erstellung eines<br />
Businessplans ist als<br />
Prozess zu verstehen.<br />
Dabei tau<strong>ch</strong>en Fragen<br />
auf, die es zu lösen gilt.<br />
Die Ents<strong>ch</strong>eide, die<br />
zur Lösung dieser Fragen<br />
und offenen Punkte<br />
führen, sind wi<strong>ch</strong>tige<br />
S<strong>ch</strong>ritte auf dem Weg<br />
zu einer erfolgrei<strong>ch</strong>en<br />
Firmengründung.