igentlich wo lte eram Freitag <strong>in</strong> Moskau mit dem Duma-Vorsitzenden Sergej Naryschk<strong>in</strong> die Wirtschaftssanktionengegen Ru sland erörtern („Das ist e<strong>in</strong>e Katastrophe, da s Öste reich als neutrales Land da mitgemacht hat!“) und den„Wiener Ball“ besuchen. Deshalb tre fen wir H.-C. <strong>Strache</strong> im Air-Café auf dem Flughafen Wien-Schwechat.Aberdann kommt das Koalitionsf<strong>in</strong>ale im Burgenland dazwischen. „Es e<strong>in</strong>e Großpartei geworden. Das heißt, es tri t irgendgibt Prioritäten“,sagtH.-C. <strong>Strache</strong>und sagtdie geplante Reise ab. Herr <strong>Strache</strong>, haben Sie sich schon bei Ihrem Wahlhelfer, dem burgenländischen Landeshauptmann, bedankt? Es gibt ke<strong>in</strong>en Grund, sich zu bedanken. Aber im Gegensatz zum Ko legen Voves <strong>in</strong> der Steiermark, der se<strong>in</strong> Versprechen gebrochen hat und den Wählerwillen mit Füßen tritt, beweist Nie sl wenigstens Selbstreflexion. Empf<strong>in</strong>den Sie Rot-Blau im Burgenland als Triumph? Das wäre zu viel gesagt. Aber man mu s Landeshauptmann Niessl Respekt zollen, weil er erkannt hat, da s die undemokratische Ausgrenzung derFPÖ uns<strong>in</strong>nig ist. Werden Sie jetzt, wie Jörg Haider 2000, salonfähig? Geboren am 12. 6. 1969 <strong>in</strong> Wien. Mit15Lehre als Zahntechniker,mit 21 wechselter <strong>in</strong> die Politik. 1999 wird er Salonfähig s<strong>in</strong>d wir durch das Vertrauen unserer Wähler schon lange. So stark wie heute ist die FPÖ noch nie zuvor gewesen. Da SPÖ und ÖVP offenbar nicht lernfähigs<strong>in</strong>d, kehrenimmer mehr FPÖ-Bezirksparteiobmann <strong>in</strong> Wien-Landstraße, 2004 Wiener Landesparteiobmann. Als Jörg Haider 2005 das BZÖ gründet, wird <strong>Strache</strong> FPÖ-Bundesparteiobmann. Bei den Landtagswahlen <strong>in</strong>der Steiermark verdreifachte die FPÖ ihre Stimmen auf 27 Prozent, im Burgenland wurde sie mit15Prozent doppelt so stark. CONNY BISCHOFBERGER verbot, Registrierka senpflicht un die Aufhebung des guten alten Bankgeheimnisses s<strong>in</strong>d nur e<strong>in</strong> paar von vielen Beispielen. Das Ergebnis der Landtagswahlen war nur das Vorspiel zu den Wahlen <strong>in</strong> Oberösterreichund Wien. Was nützt Ihnen e<strong>in</strong> gutes Ergebnis <strong>in</strong> Wien? Im Gegensatz zum Burgenland wi l <strong>in</strong> Wien niemand mit der FPÖ koalieren. In Wien werden wir weit über 30 Prozent haben, Menschen ihnen den Rücken, weil sie das Gefühl haben, da s da ma siv Politik gegen ihre eigenen Interessen gemacht wird –Rauch- während Häupls SPÖ weit unter 40 fallenlen wird. wird Ich halte essogar <strong>für</strong> möglich, da s wir die stärkste Kraft <strong>in</strong> Wien werden, dann nehmen wir der SPÖ diese schwere Entscheidung ab. Wenn es e<strong>in</strong> Kopf-an-Kopf- Rennen wird und wir über 33,3 Prozent e reichen, dann gibt es ohne uns ke<strong>in</strong>e Verfassungsmehrheit im Wiener Landtag, dann können SPÖ und Grüne ke<strong>in</strong>e Uns<strong>in</strong>nigkeitenmehr beschließen. Man wird uns also de facto nicht mehr ausgrenzen können, man wirdmit uns reden undverhandeln mü sen. Sonntag, 7. Juni 2015 Beim Interview mit der „Krone“ auf dem Wiener Flughafen: Statt wie geplant nach Moskau zu fliegen, fuhr der Parteiobmann gleich weiter nach Eisenstadt … Man hört, da s Sie mit Faymann doch öfter reden. Wie laufen diese Gespräche? So oft ist das nicht, <strong>in</strong> diesem Jahr war’s erst zweimal der Fa l. Halten Si es <strong>für</strong> möglich, da s der Grundsatzbeschlu s der SPÖ auf Bundesebene irgendwann fä lt? Wenn man sich Faymanns und Häupls Reaktionen anhört, dann ist das eher unwahrsche<strong>in</strong>lich. Inhaltliche Veränderungen s<strong>in</strong>d oft nur mit neuen Persönlichkeiten möglich. S<strong>in</strong>d Sie Ihrem politischen Ziel, nämlich e<strong>in</strong>mal mitzuregieren, jetzt näher gerückt? Wir haben vor zehn Jahren bei drei Prozent begonnen undauf 28 Prozent bundesweit zugelegt, s<strong>in</strong>d also wann e<strong>in</strong>e realpolitische Situation e<strong>in</strong>, wo man an uns nicht vorbeigehenkann. In der Opposition haben Sie hauptsächlich kritisiert und polemisiert.Aber können Sie auch Problemelösen? Das ist ja der Grund, war- um wir so stark zulegen: Weil wir <strong>in</strong> fast allen Bereichen die Themenführerschaft halten und e<strong>in</strong>fach die besseren Vorschläge haben. Welche denn? Stichwort Rekordarbeitslosigkeit. Da mü sen wir die billigen osteuropäischen Arbeitskräfte verh<strong>in</strong>dern, die heute nach Öste reich e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen INTERVIEW und öste reichische Arbeitnehmer <strong>in</strong> die Arbeitslosigkeit treiben. Das Gleiche erleben wir bei der Krim<strong>in</strong>alität, wo durch Schengen krim<strong>in</strong>e le Banden ungeh<strong>in</strong>dert bei uns aufRaubzüge gehen können. können Da bei der Polizei abgebaut wird, wissen sie, da s die Chance, nicht erwischt zu werden, sehr groß ist. Deshalb so l- ten wir unangekündigt temporäre Grenzkontro len e<strong>in</strong>führen, um auch i legale Zuwanderung abzustellen. An allem s<strong>in</strong>d wieder e<strong>in</strong>mal die Ausländer schuld? Die ilegale Zuwanderung ist tatsächlich e<strong>in</strong> Riesenproblem. Bei über 80 Prozent derAsylanträgehandelt es sich um Wirtschafts-Wirtschaftflüchtl<strong>in</strong>ge und nicht um Menschen, die verfolgt werden. Warum ste lt man solcheSachennicht ab? Weil es <strong>für</strong> Asylanträge e<strong>in</strong> ordentliches Verfahren geben mu s. Na ja, ne<strong>in</strong>! Da gibt es e<strong>in</strong> Gesetz, das „Dubl<strong>in</strong> 2“ heißt. Der Asylantrag mu s demnach im ersten sicheren Land geste lt werden. Ich frage mich, warum da jemand aus Tschetschenien erst durch zehn sichere Länder reist, bevor er <strong>in</strong> ÖsterreichAsyl beantragt. Ist Johanna Mikl-Leitner, die Zeltstädt e richtet hat und solche Flüchtl<strong>in</strong>ge jetzt abschieben will, Ihre beste Wahlhelfer<strong>in</strong>? Sie hat vö lig versagt, weil sie das nicht längst umgesetzt hat! Wir hä ten dann nicht dieses Asylchaos <strong>in</strong> Österreich. Was würden Sie denn mit den Flüchtl<strong>in</strong>gen machen, die über das Mi telm er nach Europa kommen? Diesen Menschen – <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie Wirtschaftsflüchtl<strong>in</strong>ge –wird von der Foto: Zwefo EU suggeriert: Wenn ihr es scha ft, werdet ihr hier verteilt undkönntbleiben. Das s<strong>in</strong>d die falschen Signale. Richtig wäre es, Aufnahmezentren <strong>in</strong> Afrika zu scha fen, Entwicklungshilfe nur noch <strong>für</strong> nachhaltige Projekte vor Ort zuleisten. Das Signal mu se<strong>in</strong>: Probiert gar nicht erst, nach Europa zu kommen! Wir werden eure Schi fe abfangen, wir werden euch retten, aber wir br<strong>in</strong>gen euch dorth<strong>in</strong> zurück, wo ihr ausgelaufen seid. Sie heizen mit solchen Au sagen die negative Stimmung gegen a le Flüchtl<strong>in</strong>ge an. Warum? Wirheizen gar nichts an, wir ste len nur fest,da s der Mi sbrauch abzuste len ist. ist Gegen legale Zuwanderer, die sich <strong>in</strong>tegrieren, die Lande sprache Deutsch sprechen, fleißig arbeiten und Steuern zahlen, haben wir absolut nichts. Auch Asylsuchenden, die wirklich verfolgts<strong>in</strong>d, geben wir gerne unsere Hilfe – wir sollten aber vorwiegend christlichen Flüchtl<strong>in</strong>gen helfen. Warum nicht muslimischen? Weil es da<strong>für</strong> mehrals 53 muslimische Länder gibt, die da<strong>für</strong> Veranwortung tragen so lten. 14 Medien Neue Freie Zeitung GEZWITSCHER Thomas Mayer @TomMayerEuropa bgm häupl sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>er der wenigen verbliebenen vernünftigen <strong>in</strong> spö zu se<strong>in</strong>: sagt, was sache ist im bgld #rotblau 08.06.15 04.34 Per Ferndiagnose aus Brüssel erkennt der „Standard“-Korrespondent was Sache ist im Burgenland. So betrauern Journalisten die Regierungsbeteiligung der FPÖ Medien fühlen sich durch Rot-Blau <strong>in</strong> ihrer Me<strong>in</strong>ungshoheit gestört Wer hat das größte Problem mit Rot-Blau? Die ÖVP, weil sie aus der Regierung geflogen ist? Oder jene SPÖler, die weiterh<strong>in</strong> ausgrenzen wollen? Gebrüder Moped @GebMoped Was die wenigsten wissen: Der Umgang mit eigenen Parteibeschlüssen fällt <strong>in</strong> der SPÖ unter kle<strong>in</strong>es Glücksspiel. 07.06.15 13.27 Nachdem die Wiener SPÖ das kle<strong>in</strong>e Glückspiel verboten hat, ist das wohl auch der Grund, weshalb Häupl die Ausgrenzung der FPÖ <strong>in</strong> Wien weiter betreibt. Beobachtet man die Berichterstattung seit der Koalitionse<strong>in</strong>igung im Burgenland, so kommt man zu e<strong>in</strong>er noch treffenderen Antwort: Es s<strong>in</strong>d die Journalisten. Was sie seither veranstalten, lässt erkennen, dass die Medien sich von ihrem ursprünglichen Auftrag – der objektiven Berichterstattung – längst entfernt haben und sich als Kommentatoren, wenn nicht gar politische Me<strong>in</strong>ungsmacher sehen. Angriff statt Analyse: Die SZ-Korrespondent<strong>in</strong> als FPÖ-Hasser<strong>in</strong>. Wer hat uns verraten? E<strong>in</strong> besonderes Rührstück lieferten die Puls4-Nachrichten am Freitag, als sie ihren Beitrag – wohl durchaus als Statement der Redaktion – mit dem Lied „Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten“ untermalten. Der ORF h<strong>in</strong>gegen griff auf die Korrespondent<strong>in</strong> der „Süddeut- schen Zeitung“, Cathr<strong>in</strong> Kahlweit (Bild), zurück, die <strong>HC</strong> <strong>Strache</strong> <strong>in</strong> der Sendung „Im Zentrum“ – wohl stellvertretend <strong>für</strong> ihre Zunft – unverblümt mitteilte, was sie von der FPÖ <strong>in</strong>sgesamt hält, nämlich nichts. Alexander Höferl Foto: Florian Lechner David Ellensohn @ellensohndavid In Hamburg hat SPD-Bgm Scholz VOR der Wahl klar gesagt, dass er FÜR RotGrün NACH der Wahl e<strong>in</strong>tritt. Wiener SP: Schweigen. Liegt‘s vielleicht an der Politik der Grünen, die bei den verbliebenen SPÖ-Wählern nicht so gut angekommen ist, Stichwort: Mahü? GEFÄLLT MIR 06.06.15 03.13 FPÖ IN DEN MEDIEN Nicht nur im ORF, auch <strong>in</strong> der „Kronen Zeitung“ kam FPÖ-Obmann <strong>HC</strong> <strong>Strache</strong> nach Rot-Blau im Burgenland aus- Seite 8 INTERV Nach Rot-Blau im Burgenland fühlt er sich als Mann der Stunde.H.-C. <strong>Strache</strong> über rote und schwarze Wahlhelfer, scharfe Töne und die Lust zu regieren. führlich zu Wort. „Können Sie auch Probleme lösen, Herr <strong>Strache</strong>?“ lautete der durchaus provokante Titel, den Conny E Se<strong>in</strong>eKarriere Persönlich Können Sieauch Proble lemelösen, Herr<strong>Strache</strong>? In Wienwerden wir weit über 30 Prozent haben. Man wird mit uns reden und verhandeln müssen. Persönliches Exemplar <strong>für</strong> AOM-Benutzer pafpoehoeferl - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten. VIEW Sonntag, 7. Juni 2015 Seite 9 Bischofberger <strong>für</strong> ihr zweiseitiges Interview wählte. Andere Journalisten waren dennoch unzufrieden. Grenzen kontro lieren, Wirtschaftsflüchtl<strong>in</strong>ge abschieben! Die Politik hathier vö lig versagt. Wir so lten vorwiegend christlichen Flüchtl<strong>in</strong>gen helfen.Für Muslime gibt es muslimische Länder. „Wie kannst du bloß e<strong>in</strong> Interview mit H. C. <strong>Strache</strong> führen? Warum hast du ihn nicht fertig gemacht?“, musste sie sich von Kollegen aus der Branche fragen lassen, wie Bischofberger <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Blog-Beitrag auf „fisch+fleisch“ offenbarte. Ihre Antwort: „An me<strong>in</strong>en Kriterien <strong>für</strong> das Sonntags<strong>in</strong>terview wird das nichts ändern. Jene Leute zu gew<strong>in</strong>nen, die aufgrund der Aktualität gerade besonders spannend s<strong>in</strong>d.“ <strong>HC</strong> <strong>Strache</strong> 09.06.2015 Frau Herr (Sozialistische Jugend - SJ) steht wahrlich nicht <strong>für</strong> die Zukunft! 3.504 Personen gefällt das. Die SPÖ sucht e<strong>in</strong>en neuen Bundesgeschäftsführer. Hier bewirbt sich e<strong>in</strong>e potentielle Nachfolger<strong>in</strong> der legendären Laura Rudas…
Nr. 24 • Donnerstag, 11. Juni 2015 FPÖ-Prom<strong>in</strong>enz auf der Trabrennbahn Krieau Blitzlicht 15 Am 31. Mai 2015 g<strong>in</strong>g auf der Wiener Trabrennbahn <strong>in</strong> der Krieau das bereits traditionelle „Johann-Römer-Gedenkrennen“ über die Runden. Zahlreiche freiheitliche Mandatare aus dem Geme<strong>in</strong>derat und aus den Bezirken ließen es sich an diesem wunderschönen Sonntag nicht nehmen, aus diesem Anlass des leider viel zu früh verstorbenen beliebten freiheitlichen Politikers zu gedenken. Johann Römer begann 1978 als freiheitlicher Bezirksrat <strong>in</strong> der Leopoldstadt se<strong>in</strong>e Politikerlaufbahn, die ihn bis zu se<strong>in</strong>em Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen 2004 <strong>in</strong> das Amt des Dritten Präsidenten des Wiener Landtages geführt hat. Angeführt von Klubobmann Johann Gudenus (3.v.r.), besuchten auch freiheitlichen Geme<strong>in</strong>deräte Bernhard Rösch, Dom<strong>in</strong>ik Nepp, Angela Schütz, Manfred Hofbauer und Wolfgang Seidl sowie die Wiener Bundesrät<strong>in</strong> Monika Mühlwerth (im Bild von l<strong>in</strong>ks) das sportliche Ereignis auf Österreichs e<strong>in</strong>zig verbliebener Trabrennbahn <strong>in</strong> der Wiener Krieau. Foto: FPÖ Wien K<strong>in</strong>der- und Jugendlager am Putterersee Auskünfte und Anmeldungen: E-Mail: sola.putterersee@hotmail.com Telefon: 0677 61 45 84 47 Sonntag, 5. Juli bis Samstag, 18. Juli 2015