LUFTWAFFEN - Netteverlag
LUFTWAFFEN - Netteverlag
LUFTWAFFEN - Netteverlag
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
GESCHICHTE<br />
Aus der Uniformgeschichte:<br />
Die Ärmelbänder der Luftwaffe der Bundeswehr<br />
Bei der Schaffung der Uniform für die<br />
neuen deutschen Streitkräfte 1955 wurde<br />
zunächst bewusst und aus politischen<br />
Gründen auf viele Militärtraditionen früherer<br />
deutscher Armeen verzichtet. Aber<br />
bereits 1956 wurden Effekten alter Zeiten<br />
wieder eingeführt.<br />
Die neue Uniform stieß nicht nur bei den<br />
wieder eingestellten ehemaligen Soldaten<br />
der Wehrmacht auf Ablehnung, sondern<br />
wurde auch von der Bevölkerung<br />
kaum akzeptiert. Ärmelbänder als deutsche<br />
Tradition zur Kennzeichnung herausragender<br />
Verbände hingegen wurden<br />
jedoch schon von Beginn an auch in<br />
der Bundeswehr vergeben. Erstmalig im<br />
deutschen Heer wurde am 24. Januar<br />
1901 ein Ärmelband an Truppenteile der<br />
Alten Armee verliehen. Das preußische<br />
Füsilier-Regiment Feldmarschall Prinz<br />
Albrecht von Preußen ( Hannoversches )<br />
Nr. 73, in dem der Pour-le-Merite-Träger<br />
Ernst Jünger diente, das Infanterie-Regiment<br />
von Voigt-Rhetz ( 3. Hannoversche)<br />
sowie das Hannoversche Jäger-Bataillon<br />
10 erhielten die Erlaubnis, das GIBRAL-<br />
TAR-Band zu tragen.<br />
Das GIBRALTAR-Ärmelband,<br />
verliehen am 24. Januar 1901.<br />
Dieses blaue Stoffband mit einer gelben<br />
Aufschrift erinnerte an die Kämpfe der<br />
hannoverschen Truppenteile in englischen<br />
Diensten auf der spanischen Halbinsel<br />
1783. Das GIBRALTAR-Band wurde<br />
auch noch im Reichsheer beim 16. und<br />
17. Infanterieregiment bis in die Mitte<br />
der 20er Jahre vermutlich von Ehemaligen<br />
der oben aufgeführten Verbände getragen.<br />
Eine amtliche Verleihung hatte<br />
offensichtlich nicht mehr stattgefunden<br />
und bis 1927 war das Band völlig verschwunden.<br />
Auch im III. Reich war das<br />
Tragen von Ärmelbändern/Ärmelstreifen<br />
in den verschiedensten Organisationen<br />
weit verbreitet, und es kam fast zu<br />
einer Schwemme dieser Kennzeichen,<br />
auf die aber an dieser Stelle nicht näher<br />
eingegangen werden soll. 1955 wurden<br />
bei der neuen Heeresuniform anstelle der<br />
Kragenspiegel zur Kennzeichnung der<br />
Waffengattung sogenannte Truppengattungsabzeichen<br />
in altgoldener metallgeprägter<br />
Form eingeführt, um bereits<br />
im Sommer 1956 wieder durch die alten<br />
Kragenspiegel ersetzt zu werden. Die<br />
Kragenecken der Luftwaffenuniform hin-<br />
gegen waren zu diesem Zeitpunkt noch<br />
„nackt“ und ohne Kennzeichen. Deshalb<br />
wurde für die Luftwaffe zur Kennzeichnung<br />
ihrer Teilstreitkraft ein Ärmelband<br />
eingeführt. Dabei handelte es sich um<br />
ein 3 cm breites Band, in dem sich eine<br />
silberfarbene stilisierte Doppelschwinge<br />
mit einem Randstreifen befand. Die Aus-<br />
Die 4 Ärmelbänder zeigen das allgemeine Ärmelband der Luftwaffe<br />
in den verschiedenen Varianten. Getragen von 1955 – 1972/73.<br />
führungen waren für die Mannschaften<br />
gewebt, für die Unteroffiziere maschinengestickt,<br />
für die Offiziere handgestickt<br />
und für die Generale in goldfarbener<br />
Handstickerei. Zu tragen von allen Sol-<br />
Die am 21. April 1961 vergebenen Traditionsbänder für das Jagdbombergeschwader<br />
31 in Nörvenich/Kerpen mit dem Namen +Boelcke+, das Jagdgeschwader 71<br />
in Wittmund, damals Ahlhorn, mit dem Namen +Richthofen+ und das Aufklärungsgeschwader<br />
51, damals in Ingolstadt, später bis zur Auflösung in Bremgarten<br />
stationiert. Der Traditionsname wurde vom AG 52 in Kropp übernommen.<br />
4. Quartal 2009 19