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LUFTWAFFEN - Netteverlag

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GESCHICHTE<br />

Beginn Teil 3<br />

28<br />

Chronologie eines Luftkrieges<br />

Der Kreis Bernkastel 1939 - 1945<br />

In der Nacht vom 16. auf den 17. Dezember<br />

startet die deutsche Wehrmacht die<br />

letzte groß angelegte Offensive im Westen.<br />

Ihr Ziel ist es, durch Belgien an die<br />

Kanalküste vorzustoßen und somit die<br />

alliierten Kräfte zu teilen. Bedingt durch<br />

das schlechte Wetter und das Fernbleiben<br />

der alliierten Jabos, macht die Offensive<br />

zu Beginn deutliche Fortschritte. Erst am<br />

23. Dezember klart das Wetter soweit<br />

auf, daß die taktischen Luftflotten der<br />

Amerikaner und Briten dem deutschen<br />

Ansturm ihre gesamten Einsatzkräfte<br />

entgegenschicken können. Aber auch die<br />

deutsche Luftwaffe zeigt sich seit langer<br />

Zeit wieder in großer Stärke. So bleiben<br />

schwere Luftkämpfe nicht aus.<br />

Einer dieser Luftkämpfe tobt gegen Mittag<br />

in der Südeifel. Nachdem mit B-26<br />

”Marauder” ausgerüstete amerikanische<br />

”Bomb Groups” mehrere Eisenbahnbrücken<br />

bei Euskirchen, Ahrweiler und<br />

Ediger-Eller angegriffen haben, treffen<br />

sie auf dem Rückflug auf starke deutsche<br />

Jagdkräfte. Es soll ein schwarzer Tag der<br />

B-26-Verbände der ”US 9th Air Force” werden.<br />

Insgesamt verlieren die Amerikaner<br />

vor Eintreffen des eigenen Jagdschutzes<br />

36 Bomber aus den einzelnen Pulks. Es ist<br />

das erste Mal, und es wird auch das einzige<br />

Mal bleiben, daß es deutschen Jagdverbänden<br />

gelingt, den amerikanischen<br />

B-26-Verbänden innerhalb eines Tages<br />

so schwere Verluste zuzufügen. Aber sie<br />

können ihren Triumph nicht lange auskosten.<br />

Noch während sie in Kämpfe mit<br />

den zweimotorigen Bombern verwickelt<br />

sind, taucht der Jagdschutz auf, und aus<br />

Jägern werden Gejagte. In den folgenden<br />

Minuten müssen die Deutschen für ihren<br />

Erfolg bitter bezahlen. Selbst wenn es ihnen<br />

gelingt, den Feind im Tiefflug abzuschütteln,<br />

müssen sie erst ihre angeschlagenen<br />

Mühlen auf eigene Einsatzplätze<br />

zurückbringen.<br />

Zwei Flugzeugführern des JG 11 soll dies<br />

nicht mehr gelingen. Kurz nach Mittag<br />

hört man in Hilscheid das Motorengeräusch<br />

einer Bf 109. Dieses erstirbt plötzlich,<br />

Stille. Der Flugzeugführer versucht<br />

eine Bruchlandung. In einem ansteigenden<br />

Wiesenhang setzt er auf, durchbricht<br />

eine Böschung und hebt noch einmal ab,<br />

um dann schließlich fast auf der Höhe<br />

mit seiner jetzt motorlosen Maschine in<br />

einem Acker liegenzubleiben. Der Motor<br />

ist vorher bei der harten Bruchlandung<br />

abgerissen und liegt nur wenige Meter<br />

neben dem Rest der Maschine. Der schwer<br />

verletzte und bewußtlose Flugzeugführer<br />

wird von Anwohnern aus den Trümmern<br />

seines Flugzeuges gerettet und nach Hilscheid<br />

gebracht. Von dort gelangt er<br />

schließlich in das Lazarett nach Traben-<br />

Trarbach.<br />

Nur wenige Kilometer entfernt, kämpft<br />

ein weitere Pilot des JG 11 mit seiner Bf<br />

109. Über Hottenbach verläßt er seine<br />

angeschlagene Maschine, die schließlich<br />

am Ortsausgang an einem Hohlweg aufschlägt.<br />

Im Gegensatz zu seinem Kameraden<br />

ist er nur leicht verletzt und stößt<br />

bald wieder zu seiner Einheit.<br />

Die Lancaster, welche am 03. Februar<br />

1945 bei Wolf abstürzte. Die Besatzung<br />

auf dem Bild ist jedoch nicht die Besatzung<br />

vom Absturz am 03. Februar!<br />

Mit dem weiter aufklarenden Wetter<br />

melden sich auch die Jabos zurück. Zudem<br />

fliegen die strategischen Bomberverbände<br />

mit ihren viermotorigen Bombern<br />

taktische Einsätze zur Unterstützung der<br />

alliierten Bodentruppen. In den Tagen<br />

zwischen Weihnachten und Neujahr<br />

muß infolgedessen das Kreisgebiet die<br />

bisher schwersten Bombenangriffe des<br />

Krieges über sich ergehen lassen. Am<br />

24. Dezember fallen die ersten Bomben<br />

in Niederemmel und Monzelfeld. Am<br />

25. Dezember folgen Abwürfe auf Erden,<br />

Etgert, Gutenthal, Riedenburg, Hoxel,<br />

Wirschweiler und Allenbach. In Erden<br />

und Etgert gibt es dabei Tote und Verletzte.<br />

Zudem erhält die Hoxeler Brücke drei<br />

Volltreffer. Zwei Pfeiler der Brücke sind<br />

zerstört. Zwei Tage später folgen Abwürfe<br />

auf Morbach, Bernkastel, Andel und<br />

Zeltingen. Zusätzlich gibt es noch Bordwaffenbeschuß<br />

in Gutenthal, Thalfang,<br />

Bernkastel und Zeltingen. In Morbach<br />

stirbt ein Kind. Der 28. Dezember bringt<br />

einen Bombenabwurf auf Wenigerath,<br />

und einen Tag später fallen Bomben auf<br />

die Straße Filzen-Wintrich. Wiederum<br />

Teil 3<br />

einen Tag später schlagen Bomben bei<br />

Wintrich in freies Feld ein. An Silvester<br />

sind schließlich noch einmal Wehlen,<br />

Thiergarten, Bernkastel und Zeltingen<br />

Ziel der Bomben.<br />

Die Ardennenoffensive geht an Neujahr<br />

in ihre dritte Woche. Der schnelle, anfangs<br />

durch das schlechte Wetter unterstützte<br />

Vormarsch der Heeresverbände<br />

gerät ins Stocken oder ist schon gänzlich<br />

zum Stillstand gekommen. Vor allem<br />

die Jabos, die selten von deutschen Jagdflugzeugen<br />

gestört werden, machen den<br />

Panzerspitzen schwer zu schaffen. Das<br />

Heer verlangt Abhilfe, und am 1. Januar<br />

1945 reagiert die deutsche Luftwaffe mit<br />

einem groß angelegten Luftangriff auf<br />

die Flugplätze der alliierten taktischen<br />

Luftstreitkräfte. Ziel ist es, so viele alliierte<br />

Flugzeuge wie möglich am Boden<br />

zu zerstören. Trotz einiger Erfolge wird<br />

der ”Unternehmen Bodenplatte” getaufte<br />

Einsatz ein Desaster für die deutsche<br />

Jagdwaffe, von der sie sich nicht mehr<br />

erholt. Wer nicht von der alliierten Flak<br />

oder von den schon in der Luft befindlichen<br />

Jägern abgeschossen wird, gerät<br />

auf dem Rückflug in die eigenen Flaksperren,<br />

die, nur unzureichend über den<br />

Einsatz unterrichtet, den Heimkehrern<br />

weitere schwere Verluste zufügen. Eine Bf<br />

109 des Jagdgeschwaders 4 (JG 4) muß<br />

auf dem Rückflug von einem Einsatz in<br />

Belgien in der Nähe der Ruine Baldenau<br />

bei Hundheim aus Mangel an Sprit notlanden.<br />

Der Flugzeugführer verletzt sich<br />

leicht bei der Bruchlandung.<br />

Am 2. Januar fallen Bomben bei Hochscheid<br />

auf einen Zug. Hierbei gibt es<br />

mehrere Tote unter den Insassen eines<br />

Lazarettwagens, darunter auch ein amerikanischer<br />

Flieger. Drei Tage später, am<br />

5. Januar, sind Thalfang, Gräfendhron,<br />

Weitersbach und Schönberg Ziele von<br />

Bombenabwürfen. Des weiteren wird die<br />

Straße Papiermühle-Dhron durch einen<br />

Abwurf beschädigt. Wenigerath wird am<br />

13. Januar mit Bordwaffen beschossen<br />

und einen Tag später treffen Bomben<br />

das Bootshaus in Zeltingen. Eine einzelne<br />

Bombe wird am 15. Januar aus Niederemmel<br />

gemeldet, das am 22. Januar<br />

Ziel eines weiteren Angriffs ist. Einige<br />

Bomben fallen dabei auf den Ortsteil<br />

Müstert, der erhebliche Gebäudeschäden<br />

zu verzeichnen hat. Der 24. Januar<br />

bringt Bombenabwürfe auf Andel und<br />

Bernkastel. In Andel erfolgt zudem noch<br />

ein Bordwaffenbeschuß, der zwei Tote<br />

LuftwaffenRevue

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