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LUFTWAFFEN - Netteverlag

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fordert. Die Moselbrücken und Verkehrswege<br />

sind auch am Nachmittag des 26.<br />

Januar Ziele der Jabos. In Niederemmel<br />

fallen Bomben in der Nähe der Piesporter<br />

Brücke. Die Müsterter Brücke wird sogar<br />

getroffen, bleibt jedoch passierbar. Weitere<br />

Bomben gehen bei Dhron und bei<br />

Wehlen nieder. Die letzte Bombe des Januar<br />

1945 fällt am 29. in der Nähe von<br />

Neumagen.<br />

Der Februar beginnt, wie der Januar<br />

aufgehört hat. Im Verlauf des 2. Februar<br />

fallen Bomben bei Rhaunen und entlang<br />

der Straße Papiermühle-Thalfang.<br />

Zudem wird Rhaunen mit Bordwaffen<br />

beschossen.<br />

In der darauf folgenden Nacht vom 2.<br />

auf den 3. Februar stürzt wieder ein britischer<br />

Bomber im Kreisgebiet ab. Eine<br />

”Lancaster” der 419 Sqdn. der ”Royal Canadian<br />

Air Force” wird auf dem Rückflug<br />

von Wiesbaden von der Flak getroffen.<br />

Der Pilot gibt sofort den Befehl zum Aussteigen.<br />

Nur der Heckschütze kann gerade<br />

noch aus seinem Drehturm mit dem<br />

Fallschirm abspringen, der Rest der Besatzung<br />

hat keine Chance, aus der steil<br />

stürzenden Maschine zu entkommen, die<br />

schließlich bei Wolf aufschlägt.<br />

Jabo-Angriffe erfolgen wieder am 6. Februar<br />

1945. Bomben werden dabei bei<br />

Merschbach und Horath in freies Gelände<br />

und in den Wald geworfen. Hottenbach<br />

erhält zudem Bordwaffenbeschuß.<br />

Wieder ist es ein britischer Bomber, der<br />

in der Nacht vom 7. auf den 8. Februar<br />

1945, nach einem Angriff auf Mainz, bei<br />

Berglicht in den Wald stürzt. Aus der Maschine<br />

kann sich nur der Navigator der<br />

De Havilland ”Mosquito” der 692 Sqdn.,<br />

einer Pfadfindereinheit, lebend retten.<br />

Der Pilot kommt in den Trümmern seiner<br />

Maschine ums Leben.<br />

In den nächsten Tagen erfolgen wieder<br />

Bordwaffenangriffe und Bombenabwürfe.<br />

Am 8. Februar liegen die Ziele in Neumagen,<br />

bei Hoxel und in Kempfeld. Zu<br />

den erheblichen Gebäudeschäden kommt<br />

noch eine 24stündige Unterbrechung der<br />

Bahnlinie Simmern-Hermeskeil. Zudem<br />

greifen die Jabos Langweiler, Sensweiler<br />

und die Straße Kempfeld-Katzenloch<br />

an. Der 9. Februar bringt weitere Bombenabwürfe,<br />

diesmal auf Neumagen,<br />

Longkamp und Monzelfeld. Nach einer<br />

kurzen Pause geht es am 13. Februar weiter.<br />

Ziel der Bomben sind Oberkirn und<br />

Morbach. In Morbach wird wieder einmal<br />

die Hunsrückhöhenbahn getroffen,<br />

die für 24 Stunden unterbrochen ist. Am<br />

14. Februar werden Bombenabwürfe bei<br />

Noviand und Niederemmel gemeldet.<br />

Nach dem Ende der Ardennenoffensive<br />

und dem Desaster der deutschen Luft-<br />

waffe vom 1. Januar kommt es in der<br />

Folgezeit nur zu vereinzelten Luftgefechten.<br />

Im Februar flauen diese noch weiter<br />

ab, da zumeist nur alliierte Maschinen in<br />

der Luft zu beobachten sind. Tatsächlich<br />

werden die meisten deutschen Jagdverbände<br />

an die Ostfront verlegt. Trotz der<br />

aussichtslosen Lage in der Luft braucht<br />

das Heer weiterhin Informationen über<br />

die Truppenstärke des Feindes und dessen<br />

Bewegungen. Die Überlebenschance<br />

der am Anfang des Krieges entwickelten<br />

Heeresaufklärer ist unter den gegebenen<br />

Umständen sehr gering. Nur für diesen<br />

Zweck umgerüstete moderne Kampfflugzeuge<br />

haben noch Aussicht, diese Aufgabe<br />

erfolgreich durchzuführen. So fliegen<br />

im Westen die Nahaufklärereinheiten<br />

nunmehr eine für diese Zwecke umgerüstete<br />

Version der Bf 109.<br />

Am Morgen des 16. Februar 1945 startet<br />

ein Schwarm der ”Nahaufklärungsruppe”<br />

1 (NAGr 1) zu einem Einsatz in den<br />

Raum Diekirch-Metz-Saarburg. Auf dem<br />

Rückflug werden sie bei Trier von Piloten<br />

der ”354th Fighter Group” (354th FG) gesichtet<br />

und sofort angegriffen. Die Deutschen<br />

bemerken, daß sie verfolgt werden,<br />

und spalten sich in zwei Rotten auf. Bevor<br />

die Amerikaner auch nur in Schußweite<br />

der ersten Rotte gelangen, dreht einer der<br />

beiden deutschen Flugzeugführer seine<br />

Maschine auf den Rücken und steigt aus.<br />

Sein Fallschirm öffnet sich, und er landet<br />

unweit von Horath in einem Waldgebiet<br />

und bleibt in einer Baumkrone hängen.<br />

Zur Landestelle eilende Volkssturmleute<br />

helfen ihm schließlich aus dem Baum.<br />

Unweit seiner Landestelle schlägt auch<br />

seine Bf 109 auf, die fast völlig zerstört<br />

wird. Auffallendster Gegenstand unter<br />

den Überresten ist eine große Reihenbildkamera.<br />

Der zweite Flugzeugführer wird<br />

noch einige Kilometer gejagt, bis auch er<br />

sich entschließt auszusteigen. Er landet<br />

in der Nähe von Haag, und nachdem<br />

er seinen Fallschirm zusammengeholt<br />

hat, begibt er sich in den Ort. Seine Maschine<br />

stürzt am Ortsrand von Odert ab,<br />

wobei sie einen Trichter in ein Feld reißt.<br />

Auch hier müssen die Amerikaner keinen<br />

Schuß abfeuern. Die beiden anderen<br />

Maschinen des NAGr 1 können vorerst<br />

entkommen. Erst beim Landeanflug auf<br />

ihren Heimathorst werden sie zum zweiten<br />

Mal gestellt und abgeschossen.<br />

Am Nachmittag des 19. Februar erfolgt<br />

ein folgenreicher Bombenabwurf auf<br />

Bernkastel. Ein Luftschutzkeller wird getroffen<br />

und stürzt ein. In ihm finden 50<br />

Menschen den Tod. Ebenfalls an diesem<br />

Nachmittag fallen weitere Bomben neben<br />

der Straße Allenbach-Katzenloch in<br />

freies Gelände. Der folgende Tag bringt<br />

GESCHICHTE<br />

weitere Angriffe mit Bordwaffen auf Talling,<br />

Berglicht und Thalfang sowie den<br />

Abwurf einer einzelnen Bombe auf Wehlen.<br />

Maring, Deuselbach und Morbach<br />

sind das Ziel der Jabos am 21. Februar.<br />

Die Bomben richten aber nur Schäden<br />

auf dem Bahngelände in Morbach an.<br />

Die Nacht vom 21. auf den 22. ist die dritte<br />

Nacht im Februar, in der ein britischer<br />

Bomber innerhalb des Kreises abstürzt.<br />

Eine ”Halifax” der 10 Sqdn. ist dieses Mal<br />

Opfer eines deutschen Nachtjägers. Wenige<br />

Minuten nachdem sie ihre Bombenlast<br />

auf Worms abgeladen haben, beobachtet<br />

der Bordfunker den Schatten eines<br />

einmotorigen Flugzeuges. Eine Minute<br />

später gibt der Heckschütze eine Warnung<br />

an den Piloten ab, als auch schon<br />

Maschinengewehrfeuer zu hören ist und<br />

die Leuchtspurgarben am Rumpf vorbeistreifen.<br />

Der Pilot meldet über Bordnetz,<br />

daß die Seiten- und Höhenruderkontrollen<br />

beschädigt sind, und der Bordmechaniker<br />

beobachtet gleichzeitig ein Feuer<br />

im Hinterteil des Rumpfs, woraufhin der<br />

Pilot den Befehl zum Aussteigen gibt. Vier<br />

Mann springen aus dem vorderen Notausstieg<br />

ab. Der Heckschütze läßt sich<br />

wahrscheinlich aus seinem Turm fallen.<br />

Sie geraten alle in Gefangenschaft. In der<br />

Zwischenzeit gelingt es dem Bordfunker,<br />

das Feuer im Heck der Maschine zu löschen,<br />

und der Pilot entschließt sich, gegen<br />

Westen weiterzufliegen und alliiertes<br />

Gebiet zu erreichen. Nur wenige Augenblicke<br />

später erfolgt ein zweiter Angriff<br />

des deutschen Nachtjägers, und der Pilot<br />

befiehlt, das Flugzeug endgültig zu verlassen.<br />

Der Bordfunker springt sofort ab,<br />

und auch der Pilot schafft es schließlich,<br />

seine Maschine zu verlassen. Er landet<br />

unweit von Kleinich und wird wie seine<br />

fünf vorher abgesprungenen Kameraden<br />

gefangengenommen. Im Gegensatz<br />

zu diesen gelingt es dem Bordfunker, die<br />

eigenen Linien zu erreichen, und wenige<br />

Wochen später befindet er sich wieder in<br />

England. Die Maschine beschreibt noch<br />

einen Kreis und schlägt schließlich bei<br />

Kleinich in einer Wiese auf.<br />

Es gibt jetzt fast täglich Jabo-Angriffe auf<br />

Ziele im Kreisgebiet, so auch am Morgen<br />

nach dem Absturz bei Kleinich. Es fallen<br />

Bomben bei Thalfang, und am Nachmittag<br />

wird auch die Wetterdienststelle<br />

auf dem Erbeskopf sowie das Sägewerk<br />

Mettler in Hinzerath angegriffen. Bei<br />

der Wetterdienststelle gibt es einen Toten.<br />

Auch der 23. Februar bringt weitere<br />

Bordwaffenangriffe und Bombenabwürfe.<br />

Ziele sind Graach, Thalfang und<br />

Katzenloch. Wehlen wird am 24. Februar<br />

schwer getroffen. 25 Häuser sind zerstört,<br />

14 Einwohner kommen ums Leben. We-<br />

4. Quartal 2009 29

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