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budoka 03 2007 - Dachverband für Budotechniken Nordrhein ...

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JUDO Jugend<br />

und finanziert) wieder abgeschafft<br />

werden, und das geht<br />

wiederum schon mehr Leute an.<br />

Dies nur zum Verständnis.<br />

In der U11 und U14 steht<br />

die Technikausbildung und<br />

nicht der Erfolg im Vordergrund<br />

(deshalb gibt es ja auch keine<br />

Deutschen Meisterschaften in<br />

der U14)! Schaut man in die<br />

Rahmentrainingskonzeption<br />

des NWJV (Buch „Leistungstraining<br />

Sport - Judo“), stehen<br />

ab Seite 19, Kapitel 3.2 die<br />

Merkmale der unterschiedlichen<br />

Altersstufen aufgeführt<br />

(übrigens jeder Trainer, der im<br />

Wettkampfsport tätig ist, sollte<br />

dieses Buch lesen, dann würden<br />

sich denke ich viele Fragen<br />

erübrigen). Nimmt man die entwicklungsbedingten<br />

Merkmale<br />

der 7- bis 13-Jährigen, ergeben<br />

sich einige Konsequenzen <strong>für</strong><br />

die Ausbildung im Judo. Eine<br />

vernünftige Grundausbildung<br />

ist die Voraussetzung <strong>für</strong> den<br />

späteren Erfolg.<br />

Ich glaube, über die Techniken<br />

Seoi-nage auf den Knien,<br />

Abtauchtechniken und Gegendreher<br />

brauchen wir an dieser<br />

Stelle nicht mehr zu diskutieren,<br />

hier hat sich mittlerweile schon<br />

allgemein bei den Trainern die<br />

Meinung durchgesetzt, dass<br />

diese Techniken sehr schnell<br />

vermittelbar sind und schnellen<br />

Erfolg bringen, dadurch aber<br />

die Ausbildung der Basistechniken<br />

im Judo oft vernachlässigt<br />

wurde (warum soll ich noch<br />

was anderes lernen, wenn ich<br />

damit Erfolg habe?). Übrigens<br />

hat die allgemeine Durchsetzung<br />

dieser Meinung auch<br />

einige Zeit gedauert. Als diese<br />

Techniken im U11 und U14-<br />

Bereich verboten wurden, war<br />

bei einigen Trainern damals der<br />

Aufschrei sehr groß und manche<br />

haben es leider heute noch<br />

nicht verstanden.<br />

Nochmal Seoi-nage auf den<br />

Knien, Abtauchtechniken und<br />

Gegendreher sind sehr erfolgreiche<br />

Wettkampftechniken, die<br />

aber ein Trainer in einem halben<br />

Jahr in der U17 vermitteln kann.<br />

Für einen richtigen Uchi-mata,<br />

einen Seoi-nage nicht auf den<br />

Knien und gute Fußtechniken<br />

braucht man mehrere Jahre<br />

Ausbildungszeit. Und damit<br />

muss man in der technisch sehr<br />

anspruchsvollen Sportart Judo<br />

früh beginnen.<br />

Genau so verhält es sich<br />

mit dem Arm-Revers-Griff.<br />

Im vorpubertären Alter haben<br />

die Kinder die besten Lernvoraussetzungen,<br />

da hier der<br />

oft extreme Wachstumsschub<br />

noch nicht begonnen hat und<br />

alle sportwissenschaftlichen<br />

Werke vom besten Lernalter<br />

sprechen (siehe Eislaufen).<br />

Daher ist es eigentlich logisch,<br />

genau in diesem Alter mit dem<br />

Arm-Revers-Griff zu arbeiten,<br />

was uns Erwachsenen nämlich<br />

oft schwer fällt (wir sind ja<br />

auch gar nicht so ausgebildet<br />

worden). Die Kinder lernen<br />

durch den Arm-Revers-Griff<br />

einen aufrechten Judo-Stil.<br />

Einen Nacken-Revers-Griff<br />

(der ja oft auch ein takisches<br />

Mittel ist, Gegner klein halten<br />

etc.) habe ich als Trainer in der<br />

U17, ähnlich wie bei Seoi-nage,<br />

Abtaucher und Gegendrehtechniken,<br />

schnell vermittelt.<br />

Bis Ende U14 müssen die<br />

technischen Vorraussetzungen<br />

geschaffen sein, Taktik gehört<br />

in die U17.<br />

Ein Beispiel: Vor einigen<br />

Jahren hat Daniel Gürschner<br />

(Europameister und Olympiateilnehmer<br />

und absolutes<br />

Technikvorbild in NRW) ein<br />

Stützpunkttraining in Köln von<br />

Frank Wienecke übernommen.<br />

Dort war ein kleiner Junge<br />

namens Marc Odenthal, den<br />

Daniel in dieser Gruppe trainiert<br />

hat. Daniel hat Marc Uchi-mata<br />

aus dem Arm-Revers-Griff beigebracht<br />

und hauptsächlich mit<br />

diesem Griff gearbeitet (Daniel<br />

wirft selber Uchi-mata aus allen<br />

Griffvarianten, aber eben auch<br />

aus dem Arm-Revers-Griff),<br />

und im vergangenen Jahr war<br />

Marc Odenthal der einzige Jugendliche<br />

aus NRW, der bei den<br />

Jugend-Europameisterschaften<br />

eine Medaille (die silberne)<br />

geholt hat. Jeder, der Uchi-mata<br />

aus dem Arm-Revers-Griff werfen<br />

kann, kann den Wurf auch<br />

aus jedem anderen Griff werfen,<br />

umgekehrt ist das nicht so.<br />

Ein zweites Beispiel: Die<br />

Jugend-Nationalmannschaft hat<br />

noch vor einiger Zeit hauptsächlich<br />

mit dem Nackengriff<br />

gekämpft. Richard Trautmann<br />

hat dann die meisten von den<br />

Jungen umgestellt, und viele<br />

stellten dann fest, dass sie gegen<br />

die Russen und Kämpfer aus<br />

anderen osteuropäischen Ländern<br />

bessere Chancen hatten,<br />

denn der Arm-Revers-Griff ist<br />

gegen den russischen Stil viel<br />

günstiger.<br />

Und ein drittes Beispiel:<br />

Yvonne Bönisch wurde 20<strong>03</strong><br />

Vize-Weltmeisterin und 2004<br />

Olympiasiegerin im Judo. Sie<br />

kämpfte zweimal gegen die<br />

gleiche Gegnerin aus Nordkorea.<br />

Auf die Frage von Johannes<br />

B. Kerner im TV, was sie denn<br />

anders gemacht hätte, sagte sie,<br />

dass sie ihre Fassart (so sagt<br />

man das im Osten) geändert<br />

hätte, 20<strong>03</strong> hätte sie oben gefasst<br />

und 2004 von vorne (also<br />

20<strong>03</strong> Arm-Nacken-Griff und<br />

2004 Arm-Revers-Griff).<br />

Dies sind vielleicht einige<br />

Beispiele, die Ihr Euren Kids<br />

erzählen könnt. Ich glaube,<br />

es ist wichtig, was wir selbst<br />

davon halten. Für die Trainer<br />

selbst ist dies eine größere<br />

Umstellung als <strong>für</strong> die Kinder.<br />

Die Kinder gehen damit um,<br />

was ihnen vermittelt und erklärt<br />

wird. In meinem Verein gibt<br />

es überhaupt keine Probleme<br />

mit den neuen Regeln, die Kids<br />

kennen es ja schon gar nicht<br />

mehr anders, beim Judo kommt<br />

eine Hand an den Ärmel und die<br />

andere Hand ans Revers.<br />

Erik Goertz<br />

TuS Gahlen-Schermbeck<br />

sucht einen Judo-Trainer<br />

Gahlen. Die Judo-Abteilung sucht einen<br />

Schwarzgurt, der Trainererfahrung hat.<br />

Trainerlizenz kann im Verein erworben werden.<br />

Interessenten bitte melden bei<br />

Horst Rademacher - 0 28 53 / 37 36<br />

Unser erstes Treffen/<br />

DJB-Jugendleiterfortbildung<br />

in Köln<br />

Es fiel schon auf wie wir<br />

da saßen, zwischen all den<br />

Erwachsenen, die von sich<br />

behaupteten die Jugend zu verstehen<br />

und über ihre Probleme<br />

diskutieren und philosophieren<br />

zu können. Da war es natürlich<br />

klar, dass wir - das „J-Team“<br />

- einige Ansichten verbessern<br />

oder auch neue Probleme aufdecken<br />

mussten. Wir diskutierten<br />

über den Mitgliederschwund<br />

in der Altersklasse U 17, über<br />

Versuche zur Integration und<br />

Partizipation Jugendlicher<br />

und egal um welches Thema<br />

es ging, wir waren dabei und<br />

repräsentierten unsere Meinungen<br />

und Ideen. Auch in den<br />

praktischen Workshops konnten<br />

wir zeigen, was die „Jugend<br />

von Heute“ noch auf die Beine<br />

stellen kann.<br />

An den beiden Abenden<br />

hieß es dann erst einmal richtig<br />

kennen lernen. Obwohl es ja<br />

erst unser erstes Treffen als<br />

„J-Team“ war, verstanden wir<br />

uns schon auf anhieb und hatten<br />

auch immer ganz interessante<br />

Gesprächsthemen. Wir „würdigten“<br />

einige Personen kritisch<br />

oder tauschten unsere Erfahrungen<br />

im Judosport aus. Dabei<br />

war es egal, ob wir nun recht<br />

erfolgreiche Kämpfer sind oder<br />

Judo eher als Trainingssport betreiben.<br />

Jeder oder Jede wurde<br />

so respektiert wie man ist.<br />

Am Ende des dreitätigen<br />

Lehrgangs hatte man dann das<br />

Gefühl, dass man zu einer Einheit<br />

gehört. Einer Einheit, die in<br />

der Zukunft Ideen sammeln und<br />

diese Ideen mit ihrem Willen<br />

und ihrer Entschlossenheit<br />

durchsetzen kann und auch<br />

wird.<br />

Moritz Belmann<br />

Judotrainer<br />

<strong>für</strong> Erkelenzer<br />

Verein gesucht<br />

Tel. 02431-12 46<br />

20 3/<strong>2007</strong> der <strong>budoka</strong>

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