budoka 03 2007 - Dachverband für Budotechniken Nordrhein ...

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JIU-JITSU KID-Seminar / Ehrung Gut festhalten ... vor der zweiten praktischen Einheit machte der Vortrag von Volker Schwarz über das Thema Tugenden und Disziplin im Budo und Alltag. Den praktischen Teil des Seminars am Samstag wie auch am Sonntagmorgen übernahm der geladene Gastreferent aus Irland, Josie Murray (6. Dan Jiu-Jitsu) und sein Uke Michael Devlin. Diese stellten in ihren insgesamt drei praktischen Teilen den Jiu Jitsu- Bodenkampf im Gracie-System vor. Josie Murray erklärte, warum gerade dem Bodenkampf in der Selbstverteidigung ein hoher Stellenwert zuzumessen sei. Weiter stellte er die Wettkampfordnung im Bodenkampf vor und erläuterte das dazugehörige Punktesystem. Den Gegner aus dem Stand zu Fall bringen: 2 Punkte, den Partner am Boden fixieren 3 Punkte. Die Wettkampfordnung sieht Josie Murray bleibt immer in Bewegung vor, dass die Kämpfer zu jeder Fixierung im Boden jeweils unterschiedliche Punktzahlen erlangen können, wenn sie eine Fixierung drei Sekunden halten können. Dies macht das System sehr flexibel und die Kämpfe anschaulich, da nach jeder Fixierung der Haltegriff von den Kämpfern selbstständig gelöst wird, um durch eine weitere Fixierung weitere Punkte zu einem Sieg zu erkämpfen. Nach dem abschließenden gemeinsamen Mittagsessen am Sonntag fuhren alle Teilnehmer mit vielen neuen Ideen und der Gewissheit, etwas Bleibendes für die KID und das Jiu Jitsu getan und gelernt zu haben nach Hause, denn „der Geist wird durch Erfahrung geformt“ - buddhistisches Sprichwort. Text: AD Fotos: BK, JF Dieter Lösgen verleiht Josef Djakovic den 7. Dan Jiu-Jitsu Präsident verleiht Josef Djakovic den 7. Dan Im Rahmen des diesjährigen Seminars der Korporation Internationaler Dan-Träger (KID) in Radevormwald am 19. Januar 2007 ist Josef Djakovic vom Präsidenten der Korporation Internationaler Dan-Träger (KID) und des Deutschen Jiu Jitsu Bundes (DJJB), Dieter Lösgen (10. Dan), für seine herausragenden Leistungen und Verdienste für das Jiu-Jitsu, insbesondere in den vergangenen Jahren der 7. Dan Jiu-Jitsu verliehen worden. Zugleich erhielt er die höchste Auszeichnung der KID - die Hans-Gert-Niederstein-Ehrenplakette. Josef Djakovic, erster Vorsitzender von KID und DJJB sowie Vereinsleiter des Bujindo Mülheim nahm die Ehre gerührt mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen: Mit einem lachenden Auge wegen der Freude, so unerwartet mit dem 7. Dan Jiu-Jitsu geehrt zu werden und mit einem weinenden Auge, nun der Verpflichtung der gestiegenen Anforderungen gerecht werden zu müssen, die mit der Verleihung zum 7. Dan Jiu-Jitsu verknüpft sind. In der Woche nach dem KID-Seminar wurde er auch noch einmal von seinen Schülerinnen und Schülern im eigenen Dojo feierlich empfangen. Die Schüler und Lehrer des Bujindo Mülheim gratulieren ihrem Sensei auch an dieser Stelle noch einmal von ganzem Herzen und sagen Dank für seine unerschöpfliche Ausdauer und Geduld, seinen Weg (Do) auf so menschliche Weise nicht nur im eigenen Verein und Verband erfolgreich zu vermitteln. Auf seinem weiteren Weg (Do) wünschen wir ihm alles Gute. „Der Weg (Do) hat stets den Wert wie der Mensch, der ihm folgt.“ - nach Hans Gert Niederstein. Text: AD Fotos: Bujindo Mülheim Der Bujindo sagte es mit Blumen ... www.djjb.de 60 3/2007 der budoka
Dan-Prüfungen in Essen Wenn sich die zweite Hälfte des Jahres dem Ende entgegen neigt und alle schon in weihnachtliche Stimmung kommen, gilt dies allerdings noch nicht für die Prüflinge, die sich vor den Feiertagen noch der Prüfung des Dan-Komitees des Deutschen Jiu Jitsu Bundes (DJJB) stellen dürfen, denn diese müssen auf ihrem Weg noch eine zusätzliche Strecke gehen. Die zweite Dan-Prüfung des Jahres fand am Sonntag, 3. Dezember 2006 statt. Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl erfolgte die Prüfung in zwei getrennten Gruppen und die Prüflinge wurden zwei verschiedenen Prüfungstischen zugeteilt. Die Prüflinge zum 3. Dan und zwei der Prüflinge zum 1. Dan übernahm das Prüfungskomitee aus Dieter Lösgen (10. Dan Jiu Jitsu), Josef Djakovic (6. Dan) und Günther Sallmann (4. Dan). Die übrigen zwei Prüflinge zum 1. Dan und die Prüflinge zum 3. Kyu (Braungurt mit III. Streifen) mussten sich den wachsamen Augen von Bernd Kampmann (6. Dan), Harald Westrich (4. Dan) und Havva Senkabak-Lunnemann (2. Dan) stellen. Drei der Prüflinge hatten sich bereits im Mai der Prüfung zum 1. Kyu gestellt und waren nun wieder dabei, um nun den 1. Dan zu erreichen. In einer entspannten, aber konzentrierten Atmosphäre zeigten die Prüflinge den Komitees ihr Können. Den geduldigen und geschulten Augen der Prüfer entging nichts. Deutlich wurde dies bei den Anforderungen an die verschiedenen Prüfungen, welche jeweils einen anderen Schwierigkeitsgrad darstellten. Das Prüfungskomitee mit den Prüflingen Den Zuschauern bot sich an diesem Tag ein breites Repertoire aus unterschiedlichsten Angriffen und Verteidigungstechniken aus dem Prüfungsprogramm des DJJB. Alle Prüflinge hatten als gemeinsame Aufgabe Kata. Während die Prüflinge zum 1. Kyu lediglich eine Kata zeigen müssen, ist es ab der Prüfung zum 1. Dan Pflicht, die jeweils zwei zum Gürtelgrad gehörigen Katas des DJJB bzw. der KID zu zeigen. Nach der Demonstration der Kata fängt das Programm des einzelnen Prüflings erst an, denn es wird ein für den Gürtelgrad gültiger Querschnitt aus dem Technikkanon des DJJB verlangt, der an diesem Tag pro Prüfung durchweg über 100 Einzeltechniken vorsah. Nach der Technikdemonstration folgte in der Regel eine kurze Pause. Danach ging es für jeden Prüfling in den „Kreis“ und es zeigte sich, dass die anwesenden Jiu-Jitsukas nicht nur für einen Prüfungstag mit Prüfungspartner - und somit lediglich zur Schau - gelernt hatten, sondern dass sie auch in der Lage waren, zu improvisieren. Schnelle Techniken folgten wie aus der Pistole - die Waffentechniken kamen übrigens auch nicht zu kurz. Besonderes Augenmerk wurde wie immer auf die Waffentechniken gelegt, schließlich geht von Messern und Schusswaffen auch in der Abwehr derselben die größte Gefahr für einen selbst und Unbeteiligte aus. Somit kam der Waffenentnahme eine große Bedeutung zu. Hier konnte man punkten oder auch bereits durch gute Techniken gewonnene Punkte wieder verlieren und es wurde betont, dass die Prüfungsleistung in einer Punktezahl mit Note zum Ausdruck kommen muss, denn Prüfungen / Lehrgang JIU-JITSU im Ernstfall ist der „Punktabzug“ für einen Schnitt oder Schuss womöglich eine schwere Verletzung mit Todesfolge. Spätestens hier wird klar, dass eine Prüfung Herzenssache und eine im besten Sinne ernste Angelegenheit ist. Am Schluss einer jeden Prüfung steht auch die Manöverkritik, der sich jeder offene Jiu-Jitsuka stellen muss. Trotz ihres guten Erfolges bei der Prüfung sollten sich alle Prüflinge stets bewusst bleiben, dass das Erhalten des Erlernten oft schwerer ist als das Erwerben und dies die eigentliche Prüfung ist, die sie zu bestehen haben. Denn: Eine Fähigkeit, die nicht täglich zunimmt, geht täglich zurück (chinesisches Sprichwort). Im Verlauf der Dan-Prüfung, die in Essen im Dojo des TBF-Essen-Frintrop stattfand, sahen Zuschauer, Prüflinge und Prüfer überzeugende Leistungen und interessante Darbietungen des Jiu-Jitsu. In einer feierlichen Zeremonie wurde den vier neuen Dan- Trägern der Schwarzgurt umgebunden und die Urkunde zur bestandenen Prüfung überreicht. Nach einer langen Prüfung stand das Ergebnis schließlich fest. Es haben bestanden: Frank Hecker und Robert Kowalik zum 3. Dan Jiu-Jitsu; Gaby Friedrichs, Oliver Schöpchens, Rüdiger Kieß und Andreas Dolny zum 1. Dan Jiu-Jitsu sowie Thomas Tückmantel, Matthias Strötges und Ralf Kummer zum 1. Kyu Jiu-Jitsu. Die Nationalhymnen Deutschlands und Japans rundeten die Zeremonie ab, gefolgt von dem Beifall der anwesenden Freunde, Eltern und Zuschauer, die nun endlich nach langer Zeit des Wartens in einer konzentrierten und disziplinierten Dojo-Atmosphäre auf ihre Weise ihrer „menschlichen“ Begeisterung angesichts des Gezeigten durch Umarmungen und Glückwünsche freien Lauf lassen konnten. Der DJJB gratuliert allen Prüflingen zur erbrachten Leistung und wünscht ihnen für den weiteren Weg alles Gute. Text: AD/VS, Foto BK Sauber blocken ... Grundtechniken in Erftstadt Der erste Kyu-Lehrgang des Jahres sollte im entlegenen Erftstadt bei Köln stattfinden. Dennoch machten sich einige tapfere und wissbegierige Schüler auf den Weg und gesellten sich zu einem erfahrenen Dozenten auf die Matte - Bernd Kampmann (6. Dan Jiu-Jitsu). Sein Ziel sollte es sein, den Teilnehmern die Bedeutung von Grundtechniken und deren Umsetzung in der Verteidigung zu verdeutlichen. So mancher Wegschüler (Schüler des Do), der das Wort Grundtechniken hört, verfällt sogleich in einen Zustand der Muße, lehnt sich bequem zurück und kehrt diesem Thema den Rücken zu. Grundtechniken? Wozu? Habe ich sie doch selbst schon so oft trainiert! Dass sich ein Träger mit dem 6. Dan dieser Materie annimmt, ließ jedoch schon vor dem Lehrgang erahnen, dass der Angelegenheit mehr Bedeutung beizumessen ist. Wie soll ein Haus stehen, ohne ein stabiles Fundament? Wie soll es gelingen, sich realistisch zu verteidigen, wenn die Basistechniken nicht beherrscht werden? Sensei Kampmann widmete sich dieser Aufgabe und fand in Erftstadt eine sehr gemischte Gruppe von Weiß- bis Schwarzgurten vor, was die Aufgabe nicht leichter machte. Zunächst wurden einige Grundtechniken isoliert betrachtet und trainiert. Gleich darauf machte man sich daran, die Grundtechniken in kurze und realistische Verteidigungen einzubauen, was aufgrund des guten methodischen Aufbaus 3/2007 der budoka 61
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