<strong>Der</strong> <strong>freie</strong> <strong>Kfz</strong>-<strong>ServiceMarkt</strong> 2010 Servicetrends - heute und morgen _ Trends im <strong>Kfz</strong>-Service sowie unterschiedliche Vertriebsstrukturen von Distributeuren bis zu <strong>freie</strong>n oder markengebundenen Werkstätten, Werkstatt-Systeme, Teilehandel und neue Anbieter im Pkw-Aftermarket. Eine Betrachtung auf Basis einer der größten europäischen Aftermarket Datenbanken. W enn vom deutschen <strong>Kfz</strong>- Aftermarket die Rede ist, dann wird fast immer von Wandel gesprochen. <strong>Der</strong> Aftermarket wandelt sich, heißt es dann oft. Dem kleinen Wörtchen Wandel haftet in diesem Zusammenhang nicht selten ein leichter negativer Beigeschmack an, deutet doch alles darauf hin, dass alles härter wird. Das Leben ist einem ständigen Wandel unterworfen und der Aftermarket macht da keine Ausnahme. Hart wird es nur, wenn man sich dem Wandel widersetzt. Selbst das scheinbar Unwandelbare wie der „Gegensatz“ von OES und IAM oder gebundener und <strong>freie</strong>r Servicemarkt werden zusehends verwischen. <strong>Der</strong> Wandel im <strong>Kfz</strong>-Aftermarket ist in Wahrheit eine Neugestaltung. Dazu einige Fakten: Mehr als 380.000 Werkstätten gibt es in der europäischen Gemeinschaft. Rund 320.000 davon befinden sich in den alten EU-Ländern, den so genannten EU-15 Ländern. Das macht 84 Prozent der Werkstätten aus. Davon werden mehr als 230.000 dem <strong>freie</strong>n Markt zu gerechnet. In Deutschland bieten etwa 52.000 Werkstätten ihren Service an, davon arbeiten rund 30.000 im 10 <strong>Der</strong> <strong>freie</strong> <strong>Kfz</strong>-<strong>ServiceMarkt</strong> <strong>freie</strong>n Markt. Damit liegt Deutschland mit 1,26 IAM-Werkstätten pro 1000 Pkw im unteren Bereich der europäischen Werkstattdichte. Um nicht zwischen den Vertragswerkstätten der Automobilhersteller und den großen Ketten im <strong>freie</strong>n Markt zerrieben zu werden, schließen sich immer mehr der kleinen Reparateure in Werkstattsystemen zusammen. Dieser Trend ist Europaweit zu beobachten. In Deutschland gibt es 16 Full-Service-Werkstattsysteme mit über 8000 Outlets, insgesamt sind es 83 Werkstattsysteme allein für Pkw, dazu kommen dann noch neun Subsysteme mit über 7.000 Outlets und 19 produktorientierte Systeme wie beispielsweise ATE Bremsencenter und Luk Meister Service. Den 8000 Generalisten stehen rund 17.700 Spezialisten für Reifen, Autoglas, Karosserie und Smart Repair gegenüber. Insgesamt haben sich 39 Prozent aller Werkstätten in ganz Europa spezialisiert. Aber besonders im Reifenbereich entwickeln sich viele der Konzepte in Richtung Full-Service, also in Richtung Generalisten, so wie es etwa Premio von GDHS/Goodyear vorgemacht hat. Die Reifenspezialisten nehmen immer mehr Autoservicedienstleistungen in ihr Portfolio auf. Wachstum für den Servicemarkt ist nicht zu erwarten In den EU-15 Ländern wachsen die Pkw- Bestände nur noch geringfügig von 2008 auf 2009 um etwa ein Prozent. Die Märkte sind weitgehend gesättigt. Von dieser Seite ist ein Wachstum für den Servicemarkt nicht zu erwarten. In Osteuropa gibt dagegen noch wesentlich mehr Spielraum für Wachstum. Auch auf Seiten der Autofahrer hat sich einiges geändert, wie etwa in der Einstellung zum Pkw. Vom „Objekt der Begierde“ entwickelt es sich mehr und mehr zu einem nüchternen Werkzeug individu- Definitionen: OEM (Orignal Equipment Manufakturing) = Erstausrüstung IAM (Independent Aftermarket) = Freier Markt OES (Original Equipment Spares) = Gebundener Markt (Autohäuser, Vertragswerkstätten und Servicepartner) eller Mobilität. Die Unterhaltskosten für das Auto gewinnen an Relevanz und befinden sich im Budget-Wettbewerb mit anderen Lebenshaltungs- und Konsumkosten. Auch die Loyalität zu „ihrer“ Vertragswerkstatt nimmt vor allem bei den jüngeren Autofahrern immer mehr ab. Was sicher auch mit einem größeren Informationsstand durch die Medien und insbesondere das Internet zu tun haben mag. Doch gerade von dieser Loyalität haben die Vertragswerkstätten seit Jahrzehnten profitiert. Auch wenn das Service- und Teilegeschäft in den meisten Vertragswerkstätten bzw. Autohäusern zumeist nur ein Schattendasein fristet, ist es doch vom Ertrag her betrachtet, die so genannte „cash cow“ des Betriebes, denn mit 20 Prozent Umsatz können durchschnittlich 60 Prozent Rohertrag erwirtschaftet werden. Wie also sollen all die Werkstätten und anderen Marktteilnehmer ihr Auskommen finden? Das können sie nicht, jedenfalls nicht, wenn sie sich nicht den neuen Bedingungen anpassen oder, noch besser, sie vorweg nehmen. Was ist bei Vertragswerkstätten und OEM zu erwarten? Umso älter das Fahrzeug, desto illoyaler der Kunde. Diese Regel ist Alltag für jede
Starten Sie durch im <strong>freie</strong>n Markt! Wir freuen uns auf ein dynamisches Gespräch mit Ihnen. Treffpunkt Automechanika 2010, Halle 2.0, Stand C 45.