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Der freie Kfz-ServiceMarkt - amz

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<strong>Der</strong> <strong>freie</strong> <strong>Kfz</strong>-<strong>ServiceMarkt</strong> 2010<br />

E-Autos nicht<br />

vom Stromversorger<br />

_ „Bis zur Steckdose die Stromanbieter und das Elektrogewerbe,<br />

ab der Steckdose das <strong>Kfz</strong>-Gewerbe“ – so lautet die Devise des<br />

Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe in punkto<br />

Kompetenzaufteilung bei der Elektromobilität.<br />

D er<br />

Bundesverband ZDK wehrt<br />

sich gegen öffentlich diskutierte<br />

Vertriebskonzepte wie „Das<br />

E-Fahrzeug mit Stromvertrag<br />

vom Energieversorger“ und Servicekonzepte<br />

wie „<strong>Der</strong> Elektriker kümmert<br />

sich um das E-Auto“. „Ein bemerkenswert<br />

großes Interesse an elektrisch betriebenen<br />

Fahrzeugen haben die Energieversorger“,<br />

bestätigt Helmut Bauer, Pressesprecher<br />

von Mitsubishi. <strong>Der</strong> japanische Hersteller<br />

bringt noch in 2010 einen E-Kompaktwagen<br />

auf den europäischen Markt, den<br />

dann auch Peugeot und Citroen vertreiben<br />

werden. Bereits seit der vergangenen<br />

Pkw IAA in Frankfurt verfügt Mitsubishi<br />

Deutschland über einige Vorserienmodelle,<br />

die von kleinen bis großen Energieunternehmen<br />

für eigene Alltagtests und<br />

Marktszenarien sehr gefragt sind. Manche<br />

der Unternehmen wittern sogar einen<br />

neuen Geschäftszweig, woraus sie kein<br />

Geheimnis machen. Diese Entwicklung<br />

beobachtet der ZDK, die berufsständische<br />

Vertretung der <strong>Kfz</strong>-Meisterbetriebe, inzwischen<br />

recht aufmerksam. Für Wilhelm<br />

Hülsdonk, ZDK-Vizepräsident und Bundesinnungsmeister,<br />

aus zwei Gründen:<br />

„Wehret den Anfängen und glasklar ist,<br />

ein Auto, ganz gleich mit welchem Antrieb,<br />

gehört in den <strong>Kfz</strong>-Meisterbetrieb.“<br />

Mit „wehret den Anfängen“ spielt er<br />

auch auf eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts<br />

Forsa an. Die Umfrageergebnisse<br />

besagen, dass sich jeder zwei-<br />

40 <strong>Der</strong> <strong>freie</strong> <strong>Kfz</strong>-<strong>ServiceMarkt</strong><br />

te Autofahrer grundsätzlich vorstellen<br />

kann, in Zukunft ein Elektroauto zu kaufen.<br />

Als die entscheidenden Kaufkriterien<br />

wurden genannt: ein gut ausgebautes<br />

Stromtankstellennetz (59 Prozent), ein<br />

Beitrag zum Umweltschutz (54 Prozent),<br />

niedrige Betriebskosten (46 Prozent),<br />

eine mit heutigen benzin- oder dieselbetriebenen<br />

Fahrzeugen vergleichbare<br />

Reichweite (38 Prozent), ein günstiger<br />

Anschaffungspreis (36 Prozent). Wird<br />

nach Altersklassen unterteilt, ist der<br />

Beitrag zum Umweltschutz für die über<br />

45-Jährigen wichtiger als für die Jüngeren.<br />

Die 18- bis 29-Jährigen legen dagegen<br />

mehr Wert auf niedrige Betriebskosten<br />

und eine große Reichweite als auf<br />

einen Beitrag zum Klimaschutz. „Die 18-<br />

bis 59-Jährigen sind dem Kauf eines Elektroautos<br />

tendenziell aufgeschlossener<br />

als die Älteren“, ergänzt Hülsdonk.<br />

Bundeskanzlerin Merkel<br />

stellt Weichen<br />

Am 3. Mai dieses Jahres hatte Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel mit dem „Elektromobilitätsgipfel“<br />

in Berlin die Weichen für die<br />

intensivere Arbeit und Interessenswahrung<br />

des ZDK gestellt. Auf ihr Betreiben hin<br />

wurden sieben Arbeitsgruppen der Nationalen<br />

Plattform Elektromobilität gebildet,<br />

die sich jeweils unter unterschiedlichen<br />

Gesichtspunkten mit der Ausgestaltung<br />

des Zukunftsthemas Elektromobilität in<br />

Um ein Elektro-, Hybrid- oder Brennstoffzellen-<br />

Fahrzeug zu warten, muss dieses überprüfbar<br />

und dauerhaft spannungsfrei geschaltet werden.<br />

Deutschland befassen. „Für unseren Verband<br />

ist es von großer Bedeutung, dass<br />

wir als einer von insgesamt nur zwei Fachverbänden,<br />

neben dem Verband des Elektrohandwerks,<br />

nun mit dabei sind“, hebt<br />

Verbandsvize Hülsdonk hervor. Genauer<br />

gesagt, der ZDK hat die Chance, sein Fachwissen<br />

in die Arbeitsgruppen sechs und<br />

sieben einzubringen.<br />

In der Arbeitsgruppe sechs geht es<br />

um den Nachwuchs und die Qualifizierung.<br />

Erörtert werden die Anforderungen<br />

und Chancen für Aus- und Weiterbildung<br />

auf Basis der aktuellen Situation. Die<br />

Arbeitsgruppe sieben beschäftigt sich<br />

mit den Elektromobilitätsthemen Rahmenbedingungen<br />

und Markteinführung.<br />

„Hier gilt unser Hauptinteresse der Wahrung<br />

unserer Funktion als Schnittstelle<br />

zum Autofahrer, sprich dem Vertrieb und<br />

Service von E-Fahrzeugen“, sagt Hülsdonk.<br />

Das heißt, ab der Steckdose sollen<br />

sich <strong>Kfz</strong>-Händler und -Werkstätten um<br />

die Stromer kümmern. <strong>Der</strong> ZDK ist überzeugt,<br />

dass die bereits bestehende, flächendeckende<br />

Infrastruktur der Autohäuser<br />

und Werkstätten und die Nähe zum<br />

Kunden zur Akzeptanz von Elektroautos<br />

beitragen wird. Laut dem Zentralverband<br />

können hier alternative Vertriebs- und<br />

Servicekonzepte, wie sie derzeit auch öffentlich<br />

diskutiert werden, nicht mithalten.<br />

„Unsere Infrastruktur, Kundennähe<br />

und unser Fachwissen ergeben zusammen<br />

einen ausschlaggebenden Wettbewerbsvorteil,<br />

den wir in die Waagschale<br />

werfen müssen“, sagt Hülsdonk mit Blick<br />

auf das Engagement in den beiden E-Arbeitsgruppen.<br />

Mit ersten Gruppenergebnissen<br />

rechnet er gegen Jahresende.<br />

Gerd Zimmermann<br />

Die Akademie Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe<br />

(TAK) bietet Werkstattbetrieben eine Zusatzqualifikation<br />

für E-Autos an. Die Schulung<br />

zum „Fachkundigen für Arbeiten an Hochvolteigensicheren<br />

Systemen“ dauert zwei Tage.<br />

Foto: TÜV Süd

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