Praxishefte • Band 4 Gesunde Kinder – gleiche Chancen für alle?
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Teil II. <strong>Kinder</strong> und Jugendliche <strong>–</strong> die wichtigste Zielgruppe<br />
Ausstellungen bis hin zu Mitmachaktionen und Sommerfesten) und der hervorragenden Kooperation<br />
mit sämtlichen Einrichtungen vor Ort ist es zu verdanken, dass die Bewohner im Hasenbergl<br />
diese Einrichtung gerne und zahlreich in Anspruch nehmen (Trumpp 2000; Weißbacher<br />
2002).<br />
Nicht zuletzt muss das Problem der Vereinbarung von Berufstätigkeit und <strong>Kinder</strong>erziehung<br />
an der Wurzel gepackt werden. Dies ist langfristig nicht ohne tiefgreifende strukturelle Änderungen<br />
möglich (und sprengt damit den Rahmen dieses <strong>Praxishefte</strong>s). Es liegt auf der Hand,<br />
dass in diesem Zusammenhang wieder über den Ausbau an <strong>Kinder</strong>betreuungsangeboten nachgedacht<br />
werden muss.<br />
Die Situation von Alleinerziehenden und deren <strong>Kinder</strong>n <strong>–</strong> Fazit <strong>für</strong> die Gesundheitsförderung:<br />
<strong>Kinder</strong> aus Ein-Eltern-Familien unterscheiden sich von <strong>Kinder</strong>n aus<br />
Zwei-Eltern-Familien so:<br />
Sie zeigen mehr Auffälligkeiten in der psychischen Entwicklung.<br />
Sie nehmen Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen weniger in Anspruch.<br />
Sie haben mehr Unfälle.<br />
Sie leiden häufiger unter Bauchschmerzen, Hauterkrankungen und<br />
Asthmaerkrankungen.<br />
Alleinerziehende unterscheiden sich von Frauen aus Zwei-Eltern-Familien so:<br />
Sie sind häufig junge Mütter (unter 25 Jahren).<br />
Sie haben öfter keinen oder einen niedrigen Bildungsabschluss.<br />
Sie rauchen häufiger.<br />
Gesundheitliche Unterschiede von <strong>Kinder</strong>n aus Ein-Eltern-Familien könnten<br />
folgende Ursachen haben:<br />
Zeitmangel der Mutter<br />
Stress und Überforderung<br />
Schlechter gesundheitlicher Zustand der Mutter als wichtiger Einflussfaktor auf<br />
die Gesundheit der <strong>Kinder</strong><br />
Dieser Handlungsbedarf resultiert daraus:<br />
Verbesserung der Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen und<br />
Impfungen.<br />
Gesundheitsförderung und Suchtprävention der <strong>alle</strong>inerziehenden Mütter<br />
(Väter).<br />
Einrichtung niedrigschwelliger und wenig zeitintensiver Angebote.<br />
Integration von Gesundheitsberatung und Impfung in den Lebensbereich der<br />
<strong>Kinder</strong> (<strong>Kinder</strong>garten, Schule).<br />
Gesundheitsberatung ab der Schwangerschaft z.B. durch eine „Familienhebamme“.<br />
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