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Praxishefte • Band 4 Gesunde Kinder – gleiche Chancen für alle?

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84<br />

Problem und Bedarf<br />

benennen<br />

Teil IV. Die lokale Praxis oder »Wie gehen Sie vor?«<br />

4.2 Sie finden Prioritäten und planen Maßnahmen<br />

Planungsphase<br />

Ihr Problem wird konkret benannt.<br />

Sie finden Prioritäten und planen eine Maßnahme.<br />

Sie gründen einen Arbeitskreis „Armut und Gesundheit“ innerhalb der<br />

Regionalen Arbeitsgemeinschaft oder Kommunalen Gesundheitskonferenz.<br />

Sie formulieren Ziele und legen Zielgruppen fest.<br />

Sie entwickeln Maßnahmen.<br />

Sie erstellen einen Zeitplan, suchen Kooperationspartner, wählen Methoden<br />

und Medien und klären die Rahmenbedingungen: Ort, Zeit, Geld, Personal<br />

Sie planen und starten Ihre Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Ihr Problem lässt sich nun konkret benennen und in Form eines Handlungsbedarfs formulieren.<br />

Sie haben einen „Ist-Zustand“ dokumentiert <strong>–</strong> der Bedarf ist nun nichts anderes als die Differenz<br />

zwischen Ist-Zustand (sozial benachteiligte <strong>Kinder</strong> ernähren sich falsch) und Soll-Zustand (es<br />

gibt alternative Ernährungsangebote). Bei der Entwicklung von Maßnahmen ist zudem ausschlaggebend,<br />

welchen expliziten Bedarf die Experten und Betroffenen (wir brauchen eine <strong>Kinder</strong>tafel<br />

im Stadtviertel) geäußert haben.<br />

Sie wissen z.B. nach einer Bestandsaufnahme zum Thema „Gesundheit von Alleinerziehenden<br />

und ihren <strong>Kinder</strong>n“<br />

<strong>•</strong> wie viele Alleinerziehende im Stadtteil Großburgfeld-Süd wohnen,<br />

<strong>•</strong> wie viele <strong>Kinder</strong> in welchem Alter in den Haushalten der Alleinerziehenden im Stadtteil Süd<br />

leben,<br />

<strong>•</strong> wie viele Alleinerziehende beim Arbeitsamt arbeitslos gemeldet sind und dringend auf eine<br />

Stelle hoffen,<br />

<strong>•</strong> wie viele Alleinerziehende aus dem Stadtteil Süd Sozialhilfe beziehen,<br />

<strong>•</strong> wie viele Alleinerziehende psychosomatische Beschwerden haben,<br />

<strong>•</strong> dass Alleinerziehende gerne mehr Entlastung hätten, sie aber da<strong>für</strong> ohne <strong>Kinder</strong>betreuung<br />

keine Zeit und Möglichkeit sehen,<br />

<strong>•</strong> dass die sozialen Beratungsstellen im Stadtteil Süd hoffnungslos personell unterbesetzt sind,<br />

<strong>•</strong> dass ein Entlastungsangebot <strong>für</strong> die Mütter vor Ort nicht vorhanden ist,<br />

<strong>•</strong> dass die Kirche seit Jahren <strong>–</strong> in Ermangelung von Teilnehmern <strong>–</strong> vergeblich versucht, eine<br />

Alleinerziehenden-Gruppe zu gründen.<br />

Es zeichnet sich demnach ein Handlungsbedarf hinsichtlich der Verbesserung der gesundheitlichen<br />

Situation und der Lebenslage der Alleinerziehenden und ihrer <strong>Kinder</strong> aus dem Stadtteil<br />

Süd ab. Sie diskutieren diese Fragestellung nun z.B. in der regionalen Arbeitsgemeinschaft<br />

oder Kommunalen Gesundheitskonferenz und suchen nach einem speziellen Thema, einer Maßnahme<br />

und einer Strategie, die Gesundheit von Alleinerziehenden und ihren <strong>Kinder</strong>n zu fördern.

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