Praxishefte • Band 4 Gesunde Kinder – gleiche Chancen für alle?
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Ziele: Was möchten Sie mit Ihrem Projekt erreichen?<br />
Teil IV. Die lokale Praxis oder »Wie gehen Sie vor?«<br />
Projekte und Maßnahmen brauchen eine klare Richtung. Wenn Sie in diesem Sinne eindeutige<br />
Ziele formulieren, vermeiden Sie Missverständnisse und schaffen gleich zu Beginn Ihrer Projektplanung<br />
eine gute Basis <strong>für</strong> die Maßnahmenfindung und <strong>für</strong> die spätere Evaluation. Dabei ist<br />
es von Vorteil, sich die Ziele während der Planung immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, wenn<br />
im Durcheinander von Vorschlägen die große Richtung einmal verlorengeht. An den Zielen sollten<br />
Sie die Strategien und Ideen messen, die etwa bei Brainstorming-Aktionen gesammelt werden.<br />
Sie fragen sich immer: „Bringt mich diese Überlegung meinem Ziel ein Stückchen näher?“<br />
Ziele sind eine gute Argumentationshilfe, wenn Sie Ihr Projekt den Mitgliedern der Regionalen<br />
Arbeitsgemeinschaft oder Kommunalen Gesundheitskonferenz, möglichen Kooperationspartnern,<br />
Geldgebern oder der Öffentlichkeit vorstellen. Vergessen Sie dabei nicht, mindestens<br />
ein internes Ziel zu formulieren, wie z.B.: „Das Image unserer Behörde soll mit dieser Aktion<br />
verbessert werden.“<br />
Sie können, wenn Sie wollen, bei Ihrer Zielformulierung zwischen allgemeinen und konkreten<br />
Zielen (Grob- und Feinzielen) unterscheiden. Allgemeine Ziele können sich dabei an den<br />
mehrfach erwähnten Prinzipien der Gesundheitsförderung <strong>für</strong> sozial Benachteiligte orientieren:<br />
Die Maßnahme soll dazu beitragen,<br />
<strong>•</strong> mehr gesundheitliche <strong>Chancen</strong>gleichheit von <strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen zu erreichen,<br />
<strong>•</strong> gesundheitsförderliche Lebenswelten entstehen zu lassen,<br />
<strong>•</strong> die gesundheitliche Versorgung zu verbessern.<br />
Interessanter und aussagekräftiger sind die konkreten Ziele. Strukturbezogene Ziele Ihrer Maßnahme<br />
könnten dabei so aussehen:<br />
Die Maßnahme soll dazu beitragen,<br />
<strong>•</strong> die Kooperation zwischen verschiedenen Sektoren zu verbessern,<br />
<strong>•</strong> die kommunale Infrastruktur in Form von stadtteilbezogenen Betreuungs-, Bildungs- und<br />
Freizeitangeboten auszubauen,<br />
<strong>•</strong> die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Einrichtungen der Jugendhilfe zu verbessern,<br />
<strong>•</strong> Projekte langfristig finanziell abzusichern, um eine Kontinuität von Fördermaßnahmen<br />
und Betreuungspersonen zu gewährleisten,<br />
<strong>•</strong> bessere Unterstützungssysteme <strong>für</strong> Alleinerziehende im Vorfeld der Hilfen zur Erziehung<br />
bereitzustellen,<br />
<strong>•</strong> Gesundheits- und Sozial- bzw. Jugendberichterstattung zusammenzuführen bzw. zu<br />
qualifizieren mit dem Ziel, den Zusammenhang zwischen Armut und Gesundheit<br />
darzustellen,<br />
<strong>•</strong> Gesundheitsdienste in <strong>Kinder</strong>tagesstätten und Schulen stärker zu integrieren,<br />
<strong>•</strong> das Interesse sozialer Einrichtungen <strong>für</strong> das Thema Armut und Gesundheit zu wecken,<br />
<strong>•</strong> Zugangsbarrieren <strong>für</strong> <strong>Kinder</strong> und Eltern zur gesundheitlichen Versorgung zu verringern,<br />
<strong>•</strong> die Ressourcen sozial benachteiligter Personen in das Handeln im Stadtteil einzubeziehen.<br />
<strong>•</strong> Frühdiagnostik und Förderung von gefährdeten <strong>Kinder</strong>n im frühen Lebensalter zu<br />
verstärken.<br />
Ziele als Planungshilfen<br />
Strukturbezogene Ziele<br />
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