Praxishefte • Band 4 Gesunde Kinder – gleiche Chancen für alle?
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Aktivierende Methoden<br />
einsetzen<br />
Betroffene beteiligen<br />
Kombinationsangebote<br />
Teil IV. Die lokale Praxis oder »Wie gehen Sie vor?«<br />
Nach welcher Methode gehen Sie vor?<br />
Ihre Ziele und Inhalte sind festgelegt. Jetzt stellt sich die Frage, wie Sie diese Inhalte vermitteln<br />
wollen. Das Methodenspektrum ist denkbar breit gestreut, muss aber letztlich genauso sensibel<br />
und zielgruppenbezogen gehandhabt werden wie Zielformulierung und Themenwahl.<br />
Vermeiden Sie nach Möglichkeit Vorträge <strong>–</strong> wenn sie nicht in ein breiteres Maßnahmespektrum<br />
eingebunden sind. Das würde Ihre Zielgruppe in die Rolle der passiven Zuhörer bringen.<br />
Viele sozial Benachteiligte sind es zudem nicht gewohnt, lange zuzuhören. Vorträge sind keine<br />
gute Methode, neue Erfahrungen zu machen und schon gar nicht, um neue Verhaltensweisen<br />
einzuüben. Aktive Beteiligung ist angesagt.<br />
Bei <strong>Kinder</strong>n stehen sicher spielerische Methoden im Vordergrund. Jugendliche <strong>–</strong> vor <strong>alle</strong>m<br />
die Jungen <strong>–</strong> möchten in der Regel „Action“. Aber auch die Erwachsenen wollen die Möglichkeit<br />
haben, aktiv zu werden, eigenes Können zu beweisen. Beteiligen Sie sie an der Ideenfindung,<br />
an der Planung und Vorbereitung. Weisen Sie Ihnen bei der Durchführung eine aktive Rolle<br />
zu. Führen Sie die Menschen über das Projekt zusammen, lassen Sie sie gemeinsam arbeiten,<br />
stärken Sie das Gemeinschaftsgefühl und ermöglichen Sie Erfolgserlebnisse. Solche Dinge erweisen<br />
sich in einem tieferen Sinne als gesundheitsfördernd und stellen eine gute Basis dar, die<br />
eigentlichen Gesundheitsinhalte „quasi nebenbei“ mit zu vermitteln.<br />
Kleine Methoden-Checkliste<br />
Welche Methoden eignen sich, um die angestrebten Ziele und Inhalte zu<br />
verwirklichen?<br />
Passt die Methode zu Ihnen, zu den Teilnehmern und zu den Rahmenbedingungen?<br />
Werden Verhalten und Verhältnisse <strong>gleiche</strong>rmaßen angesprochen?<br />
Kommen Ihre Kooperationspartner mit Ihrem „Methodencocktail“<br />
zurecht?<br />
Setzt die Methode bei den Bedürfnissen und Interessen der Betroffenen<br />
an?<br />
Ist der Aufwand realistisch und machbar?<br />
Werden die Betroffenen aktiviert und verantwortlich beteiligt?<br />
Werden die Gesundheitsinhalte berücksichtigt, ohne zu stark im<br />
Vordergrund zu stehen?<br />
Kombinationsangebote berücksichtigen Verhalten und Verhältnisse, Gesundheitsförderung und<br />
Gesundheitsversorgung <strong>gleiche</strong>rmaßen. Mehrere Aktionsformen kombinieren verschiedene Methoden<br />
und Zugänge <strong>–</strong> <strong>für</strong> jeden Betroffenen ist etwas dabei, was seine Persönlichkeit und besonderen<br />
Interessen anspricht.