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Bürgerstiftungen in der Verantwortung - Initiative Bürgerstiftungen

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KapitelnameAktionstag<strong>der</strong> BürgerstiftungWestmünsterlandAber steckt dar<strong>in</strong> nicht die Gefahr, nur als e<strong>in</strong>ervon vielen Fundraisern vor Ort betrachtet zuwerden?Das glaube ich nicht. <strong>Bürgerstiftungen</strong> habenden Vorzug, nicht auf e<strong>in</strong>en bestimmten Zweckfestgelegt zu se<strong>in</strong>. Dennoch müssen sie für etwasstehen. Daher ist es wichtig, dass sie e<strong>in</strong>Profil entwickeln. Sie müssen mit ihren Schwerpunktenüberzeugen.Welche Funktionen werden <strong>Bürgerstiftungen</strong>künftig zu erfüllen haben?<strong>Bürgerstiftungen</strong> verstehen sich als Antwortauf die lokalen Herausfor<strong>der</strong>ungen. Sie gew<strong>in</strong>nenMenschen, um diese Herausfor<strong>der</strong>ungengeme<strong>in</strong>sam und direkt anzugehen – ohne Umwegeüber Parteien. <strong>Bürgerstiftungen</strong> zeigen Alternativenund s<strong>in</strong>d damit e<strong>in</strong>e Art konstruktivesMisstrauensvotum.Ist denn die lokale Ebene tatsächlich <strong>der</strong> effektivsteAnsatzpunkt für gesellschaftspolitischeVerän<strong>der</strong>ung?Das lokale Engagement ist das naheliegende.Zwei Drittel <strong>der</strong> Engagierten beteiligen sichauf lokaler Ebene. Die Protestforschung zeigt– etwa anhand <strong>der</strong> Ökologiebewegung undbeson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Agenda 21 – , dass globale Themenheruntergebrochen werden können bis zuAnsätzen, die lokal handhabbar s<strong>in</strong>d. Es machtwenig S<strong>in</strong>n, wie e<strong>in</strong> Wolf den Mond anzubellen,sich also Themen zu suchen, die unbestreitbarüberfor<strong>der</strong>n.Aber hat das nicht zur Folge, dass <strong>Bürgerstiftungen</strong>nur Symptome l<strong>in</strong><strong>der</strong>n, anstatt sichum die Ursachen zu kümmern?Das ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tat e<strong>in</strong>e zentrale Schwäche.Wesentliche Entscheidungsprozesse und Wirkfaktorenwerden nicht lokal bestimmt, son<strong>der</strong>nnational und transnational. Auf diese ProzesseE<strong>in</strong>fluss zu nehmen ist außerordentlich schwierig.Da liegen aber pr<strong>in</strong>zipiell die Grenzen zivilgesellschaftlichenEngagements. Gemessen anden Problemen, um die es geht, greift diesesEngagement meistens zu kurz.Das kl<strong>in</strong>gt ernüchternd.Die Frage ist, ob es gel<strong>in</strong>gt, die großen Problemeso zu übersetzen, dass die lokalen Antwortenmehr s<strong>in</strong>d als nur e<strong>in</strong> Placebo. Dazumüssen lokale Akteure Alternativen aufzeigen.Über neue Wege nachzudenken, ist e<strong>in</strong>e Aufgabe,die Stiftungen sehr gut erfüllen können. Alslokal verwurzelte Akteure wissen sie <strong>in</strong> aller Regelsehr genau, wo welche Potenziale liegen undwelche Antworten übertragbar s<strong>in</strong>d.Und <strong>der</strong> Blick des Staates ist im Vergleich zugrobkörnig?Der mo<strong>der</strong>ne Staat lebt von <strong>der</strong> Abstraktion:Er sieht von allem Beson<strong>der</strong>en ab und formuliertdann e<strong>in</strong>heitliche Regelungen. Diese Abstraktionsgewaltverursacht enorme Kosten undhat erhebliche Defizite. Vom Staat her gedacht,s<strong>in</strong>d die lokalen Lösungen immer unangemessen.Wenn man aber nach Lösungen sucht, dieeventuell zu an<strong>der</strong>en Strukturen führen, könnenaus diesen Suchbewegungen wirkliche Verände-53

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