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Bürgerstiftungen in der Verantwortung - Initiative Bürgerstiftungen

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Vorwort<strong>Bürgerstiftungen</strong><strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Verantwortung</strong>Prof. Dr. Burkhard Küstermann, Leiter <strong>Initiative</strong> <strong>Bürgerstiftungen</strong>4<strong>Verantwortung</strong> ist bekanntermaßen e<strong>in</strong> großesWort. Es im Zusammenhang mit <strong>Bürgerstiftungen</strong><strong>in</strong> den Mund zu nehmen sche<strong>in</strong>t unsjedoch erstaunlich selbstverständlich. Denn Bürgerstifter<strong>in</strong>nenund -stifter scheuen sich nicht,sie vor Ort wahrzunehmen und das auch öffentlichauszusprechen, wie folgende Zitate beweisen:„Geme<strong>in</strong>sam mit Bürger<strong>in</strong>nen, Bürgern undUnternehmen will diese Stiftung <strong>Verantwortung</strong>übernehmen, das soziale Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> gestaltenund sich für das Geme<strong>in</strong>wohl engagieren.“ (BSStadt Selm) „Die Bürgerstiftung Duisburg bautBrücken und gibt Bürgern die Möglichkeit, ihrer<strong>Verantwortung</strong> gerecht zu werden.“ „Die BürgerstiftungKulturlandschaft Spreewald will auf breitererBasis mehr Akzeptanz und <strong>Verantwortung</strong>für den Erhalt <strong>der</strong> Landschaft wecken.“ In diesenSätzen f<strong>in</strong>det sich die Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> Bürgerstiftungbestätigt, die Bundespräsident a.D. HorstKöhler e<strong>in</strong>mal formulierte: „<strong>Bürgerstiftungen</strong>vere<strong>in</strong>en Menschen, die gestalten wollen, <strong>Verantwortung</strong>übernehmen und sich e<strong>in</strong>setzen fürihr Lebensumfeld.“ 1 Welcher Akteur <strong>der</strong> <strong>Bürgerstiftungen</strong>wollte ihm da wi<strong>der</strong>sprechen?Dabei stammt <strong>der</strong> Begriff <strong>Verantwortung</strong>ursprünglich aus <strong>der</strong> Gerichtsbarkeit. Das seitmittelhochdeutscher Zeit gebräuchliche Verb„verantworten“ bedeutete zunächst: verstärkt„antworten“ und dann speziell „vor Gericht antworten,e<strong>in</strong>e Frage beantworten“. Daraus ergabsich die Wertigkeit „für etwas e<strong>in</strong>gestehen, etwasvertreten“ und reflexiv „sich rechtfertigen“.An das Verb wie<strong>der</strong>um glie<strong>der</strong>n sich die Bildungenverantwortlich, „das Verantworten, die Verpflichtung,für etwas e<strong>in</strong>zutreten und die Folgenzu tragen“ (15. Jh.) an und „für etwas die <strong>Verantwortung</strong>tragend; Rechenschaft schuldend“(17. Jh.) und schließlich <strong>Verantwortung</strong>. 2Wenn je<strong>der</strong> auf se<strong>in</strong>em Platzdas Beste tut, wird es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Weltbald besser aussehen.Adolph Kolp<strong>in</strong>g (1813–65)E<strong>in</strong>e ethisch tragfähige Beschreibung jenseits<strong>der</strong> Sprachwissenschaft liefert schlussendlichdas Grosse Universal-Volks-Lexikon:„<strong>Verantwortung</strong>, die sittliche Grundhaltung, aus<strong>der</strong> heraus jemand se<strong>in</strong> Handeln durch selbstständigeEntscheidungen bestimmt. SolchesHandeln ist dem Menschen (als Verdienst o<strong>der</strong>Schuld) zurechenbar; er kann also h<strong>in</strong>sichtlichse<strong>in</strong>es Tuns und Lassens und <strong>der</strong> daraus entstehendenFolgen zur V. gezogen werden. V. istnur bei e<strong>in</strong>em Handeln aus Freiheit als s<strong>in</strong>nvolldenkbar.“ 31 Bundespräsident Hörst Köhler a. D. auf <strong>der</strong> Feier zum zehnjährigen Jubiläum <strong>der</strong> Bürgerstiftung Wismar am 14.10.20082 In: Duden Band 7. Das Herkunftswörterbuch. Etymologie <strong>der</strong> deutschen Sprache. 4. , neu bearbeitete Auflage 2007,S. 8883 In: Grosses Universal Volks Lexikon <strong>in</strong> zehn Bänden. Zehnter Band Tus-Zz. Lizenzaugabe Fackelverlag, Stuttgart 1984,S.111

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