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MARKTGERECHTE SCHWEINEPRODUKTIONNUTZTIEREZwischen Ökonomie undVorschriftenIN DEUTSCHLAND steht die Schweineproduktion im internationalen Vergleich gutda. In Zukunft ist wegen verschärften Umwelt- und Tierschutzmassnahmen mit steigendenProduktionskosten zu rechnen. Das wird die Exportmöglichkeiten beeinflussen.PeterSpandauInsbesondere die Schweinemast hatin den vergangenen zehn Jahren inDeutschland eine enorme Entwicklungdurchgemacht.110 % Selbstversorgung Heutesind auch in Familienbetrieben 2000 bis4000 Mastplätze vorhanden. Diesesind – anders als in der Sauen- undMilchviehhaltung – nicht nur zu Lasteneines erheblichen Strukturwandels, verbundenmit dem Ausscheiden kleinererBetriebe, entstanden, sondern insbesonderedurch ein Wachstum der gesamtenBranche. So konnte Deutschlandseinen Selbstversorgungsgrad vonunter 90% Ende der 90er Jahre auf heutegut 110% ausdehnen und ist damitzu einem Nettoexporteur für Schweinefleischgeworden.Geld verdient Möglich war dieseEntwicklung vor allem deshalb, weil aufdas sehr schlechte «Schweinewirtschaftsjahr»1998/99 kein Jahr mehrfolgte, in dem mit der Schweinemastkein Geld zu verdienen war, teilweise allerdingsauf Kosten der Ferkelerzeuger.Dies führte nicht nur subjektiv zu einerdauerhaft guten Stimmung bei Schweinemästern– mit dem Drang, den eigenenBetrieb zu erweitern. PositiveEntwicklungen bei den biologischenLeistungen taten ein Übriges.International konkurrenzfähigBezüglich Arbeitskapazität haben sichdie Wachstumsgrenzen deutlich nachoben verschoben. In Verbindung mitmodernen Ställen kann eine Arbeitskraftheute etwa 3000 Mastplätze allein betreuen.Insgesamt hat diese Entwicklungdazu geführt, dass der Schnitt derBetriebe das Kilogramm Schlachtgewichtfür 1.50 Euro brutto produzierenkann. Da sich die eigentlichen Wachstumsbetriebetendenziell im oberenLeistungsbereich befinden, liegen derenProduktionskosten eher unter 1.45 Eurobrutto. Bereinigt man diesen Wert füreinen internationalen Vergleich nochum die Umsatzsteuer, ergeben sich Produktionskostenvon 1.30 Euro je Kilogrammnetto. Damit ist insbesonderedie Schweineproduktion im NordwestenDeutschlands international konkurrenzfähig,auch wenn die aktuelle Situationdurch die hohen Futterkosten umetwa 30 Eurocent je Kilogramm ungünstigerausfällt.Attraktive Märkte In Verbindungmit der steigenden Nachfrage nachSchweinefleisch auf dem Weltmarkt warendies bislang gute Voraussetzungenfür die deutsche Schweineproduktion.Denn nur mit niedrigen Produktionskostenbesteht die Möglichkeit, auf attraktivenImportmärkten wie beispielsweiseRussland oder Ostasien mitLändern wie den USA oder Brasilien zukonkurrieren.Bedingungen ändern sich Ob diepositive Gesamtsituation auf Dauer sobleibt, ist fraglich. Wesentliche Faktorenhaben in der jüngeren Vergangenheitdazu geführt, dass sich in denHochburgen der deutschen Schweineproduktion– ähnlich wie in den Niederlandenund Dänemark – die Produktionskostennachhaltig erhöhen. Dabeihandelt es sich nicht um die global steigendenFutterkosten, sondern vielmehrum die umwelt- und steuerrechtlichenRahmenbedingungen für dieTierhaltung, welche Standorte mit hoherKonzentration erheblich verteuern.Verteuerung der ProduktionDie strukturellen Vorteile dieser Regionen– dazu gehören beispielsweise diedurchschnittliche Bestandsgrösse derBetriebe und die hohe Dichte von Futtermühlen,Schlachtstätten und Verarbeitungsbetrieben– werden dadurchmittlerweile beinahe vollständig konterkariert.So liegen in Nordwestdeutschlanddie Kosten der Gülleverwertung derzeitbei etwa 8.00 Euro netto je Kubikmeterund belasten das Mastschwein zusätz-58 12 2012 · <strong>UFA</strong>-REVUE

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