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NUTZTIEREKratzen statt fressenRÄUDE Haben die Kühe diesen Herbst wieder angefangen, sich zu scheuern undzu kratzen? Die Jungtiere schlagen viel mit dem Kopf und Schwanz? Manchereiben sich sogar so lange, bis sie blutige Stellen haben? Wahrscheinlich haben siesich Hautparasiten eingefangen. Weitverbreitet sind Räudemilben.JuttaBergerEine Viehbürste(oberes Bild) bedeutetWellness für die Tiere.Bei Räude im Bestandmuss sie aber entferntwerden.Haarlose Stellen(unteres Bild) deutenauf Milbenbefall hin.bussen. Wer sich ständig kratzen muss,kann in dieser Zeit nicht fressen.Schlechte Tageszunahmen, tiefe Milchleistungenoder Stoffwechselproblemesind die Folge. Welche Milbenart (Tabel-Milbebefall äussert sich in Juckreiz,haarlosen, rauen und verdickten,zum Teil nässenden Hautstellenbeim Rindvieh. Die permanenteUnruhe führt zu wirtschaftlichen Einle)am Werk ist, kann der Tierarzt überein Hautgeschabsel nachweisen.Einschleppung via Zukauf Milbenwerden durch direkten Körperkontaktübertragen. Die Einschleppung ineinen Betrieb erfolgt über Zukauf. Esgibt Milbenträger, die nicht sichtbar erkranken,aber eine Infektionsquelle fürandere Tiere darstellen. Zukaufende Betriebekönnen sich also nur durch Quarantänemassnahmenund Parasitenbehandlungenneu eingestallter Tiere voreiner Räude-Einschleppung schützen.Schlechte Licht- und Luftverhältnisse imWinter und ein überbelegter Stall begünstigendie Übertragung der Milben.Tabelle: Erreger von RäudeMilbenart Lokalisation Hautschäden Juckreiz Verbreitungin SchweizChorioptes- Kruppe (Steiss), Ernährt sich von + +++Milben Schwanz, HautabschilferungenGliedmassen, (Nagenmilben)EuterspiegelPsoroptes- Ganzer Körper, Stechen die Haut ++ +Milben beginnt an an, diese nässtHals, Rücken und glänztund Brust (Saugmilben).Sarkoptes- Kopf, Hals Gräbt Gänge in die +++ +MilbenHaut und löst diesemit Speichelsekret auf,diese verhornt undbildet panzerartigeKrusten (Grabmilben).Kuhbürsten problematisch Kuh -bürsten dienen bei Hauterkrankungenaller Art als «Seuchenschleudern» undsollten deshalb schon nach den erstenErkrankungsfällen bis zur Ausheilungabmontiert, gewaschen und desinfiziertwerden. Im Zweifelsfall muss auch derStall mit antiparasitischen Mitteln behandeltwerden. «Normale» Desinfektionsmittelhelfen nicht. Bleibt ein Stallmehr als zehn Wochen leer, kann diesausreichen, die Milben in den Griff zubekommen.Bestandesbehandlung Da sichRäude rasch von Tier zu Tier überträgt,hinkt eine Einzeltierbehandlung immerhinterher. Eine Bestandsbehandlung mitmodernen Antiparasitika dagegen hilft,die Räude in den Griff zu bekommen.Für Milchkühe sind dazu Aufguss-Präparateim Handel, die keine Wartezeitauf Milch haben. Hausmittel wie Salatöloder Schweineschmalz helfen zwar, dieHautverschorfungen zu heilen und könnenden Juckreiz lindern. Die Milbenselbst bleiben davon jedoch unbeeindruckt.Wirkdauer beachten Bei der Behandlungmuss die Wirkdauer der einzelnenAntiparasitika (meist makrozyklischeLaktone) beachtet werden (4 bis 10Wochen). Nur bei sehr langer Wirksamkeitkann die Zeitspanne, die die Milbenin der Umgebung überleben können,abgedeckt werden. Um sicher zu gehenund vor allem um eine Resistenzbildungbei den Räudemilben zu verhindern, isteine Wiederholungsbehandlung angezeigt.Betrieben, die regelmässig Räudeim Bestand haben, wird die Integrationeiner Hautparasitenbehandlung ins Aufzuchtprogrammempfohlen. Autorin Dr. Jutta Berger, Swissgenetics,Team Reproduktion, 3052Zollikofen. www.swissgenetics.chINFOBOXwww.ufarevue.ch 12 · 1280 12 2012 · <strong>UFA</strong>-REVUE

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