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NUTZTIEREMut für eine Nische hat der BiohofElite in Ahlden/Elite.leistung. Alle drei Derboven-Töchtermögen Kühe und übernehmen Verantwortungim Stall. Interessant ist auch,dass Stiersperma nicht pro Dose, sondernpro Trächtigkeit bezahlt wird, «einpositiver Anreiz für die KB-Organisation»,erklärt Conny Derboven.Bis ins Detail durchgeplant Eindruckmacht das Management auf Betriebenwie jenem von Claus Lürssen,der pro Jahr 8.5 Millionen KilogrammMilch produziert und nun die 10-Millionen-Markeanstrebt. Da wird nichtsdem Zufall überlassen. Aktivitäten wieKlauenpflege oder Trockenstellen habenihren festen Platz im Wochenplan.Standards werden den Mitarbeitendenin schriftlicher Form abgegeben. Wie inder Industrie oder im Büro stempeln dieLeute zu Arbeitsbeginn ein und am Feierabendwieder aus.Zur Erleichterung des Kuhmanagementswerden Hilfsmittel wie Milchalarmlisten,Aktivitätsmessung, Brunstdetektorenoder Kameras in derAbkalbebox herangezogen. Jede Kuhhat ihr Protokoll, das Behandlungen undBrunstdaten zusammenfasst. Zu denweiteren Trends gehören:• Einstreu von Kalk-Stroh-Gemisch inTiefboxen• Einsatz von gesextem Sperma• Abkalbeboxen mit mehreren Kühen(weniger Stress)• tägliches Fiebermessen bis zwei Wochennach dem Kalben (vor allem beiErstlaktierenden)• drei Mal melken pro Tag (höhereMilchleistungen)• Vertränken von eingefrorener Kolostralmilchmehrerer Kühe (steigertQualitätssicherheit)• tiefe Erstkalbealter (bis 21 Monate)• ad-libitum Milch für Aufzuchtkälberbis drei Wochen («me tabolische Programmierung»für höhere ZuwachsundMilchleistungen)Die Laktationsleistungen liegen bei9000 bis 11000kg. Trotz modernerBrunsterkennungsmethoden liegen dieBesamungen pro Trächtigkeit oft über 2.Remontiert wird im Schnitt etwa einDrittel der Kuhherde.Flächeneffizienz mit Mais DieFutterrationen bestehen zu mindestenszwei Dritteln aus Silomais, der bloss einenErntedurchgang erfordert und proFläche mehr Trockensubstanz abliefertals Silogras. Für Laktierende werden bisvier verschiedene Mischrationen hergestellt.Hinzu kommt die Galtmischung.Der Kraftfutteranteil beläuft sich auf bis10kg pro Kuh und Tag. Auf Weide wirdverzichtet oder sie dient vorwiegend dazu,die Tiere zu bewegen und von derSonne beglücken zu lassen.Der Biogasboom führt zu Rohstoffknappheit.Auf 800 Euro pro Hektareund mehr sind die Pachtpreise gestiegen.Lag der Deutschland-weiteDurchschnittspreis für Landwirtschaftslandvor fünf Jahren noch bei 9200 Euro,werden aktuell bis 30000 Euro bezahlt.Statt Land zu pachten oder zu erwerben,kaufen manche Betriebe dasGrundfutter jetzt zu.Maissilage liefert mit rund 200m 3 /tden höchsten Biogasertrag ab. Aufgrundder staatlichen Förderung und weilüberschüssiger Hofdünger in einigenGebieten keinen Abnehmer findet, gehörtneu auch Karl Becken zu denMilchproduzenten, die Gülle über eineeigene Biogasanlage verwerten. DerBiogasertrag von Rindergülle beläuftsich auf bloss 25m 3 /t. Dafür dient dasBiogas-Substrat noch als Dünger, derviel angenehmer riecht als Gülle. Schiebersystemeführen gegenüber Spaltenbödenzu gasreicherer Gülle, vorausgesetzt,der Mist wird umgehend ins Lochabgeschoben.Keine Angst vor dem 2015 PerApril 2015 soll die Milchquotenregelungin der EU aufgehoben werden.Alle befragten Milchproduzenten machensich diesbezüglich keine Sorgen.Seit 2009 sei die Quote nie mehr ausgeschöpftworden. Wegen dem grossenMaisbedarf für die Biogasproduk -tion fokussieren viele Betriebe aufAckerbau.Mit diesem Karussell melkt der Betrieb Brokering, Eydelstedt,230 Kühe pro Stunde. Weil die Melkung von aussen stattfindet,können die Kühe geradeaus ins Karussell spazieren.Wasserbüffel Auch Betriebe, dieauf Nischen setzen, gibt es in Niedersachsen.Der Biohof Eilte hält nebenHolsteinkühen, deren Milch 45 Euro-Cent pro Kilogramm wert ist, auch 20Wasserbüffel. Die Büffel leben bis 20Jahre lang. Sie werden in einem mobilenMelkstand auf der Weide gemolken. Zuden Herausforderungen gehört bei densonst sehr gutmütigen Tieren die Melkbarkeit,stellt Herdenmanager Tino Bullmannfest. Bei der geringsten Aussergewöhnlichkeithalten Büffel ihre Milchzurück. Der Büffelmozzarella findet seineAbnehmer auf Bauernmärkten rundum Hannover.Fazit Je mehr Milch produziert wird,desto wichtiger werden die Planung,Personalführung und das Controlling imAufgabenheft des Betriebsleiters. Trotzteils hoher Verschuldung sind norddeutscheWachstumsbetriebe optimistisch.Der Biogasboom nimmt Druck vomMilchmarkt und führt dazu, dass nachder Quotenaufhebung im 2015 nichtmit Überproduktion zu rechnen ist. Fürdie Biogasproduktion verwendet, bringtGülle neben der Düngewirkung einenzusätzlichen Nutzen.Iglus haben arbeitswirtschaftlicheNachteile, erweisensich aber be züglichKälbergesundheitauf grossen Betriebenwie jenem von MarcBenninghoff,Bremervörde-Bevern,als vorteilhaft.Autor Matthias Roggli,<strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong>, 3360Herzogenbuchsee.Die milchwirtschaftlicheExkursion vom9. bis 11. Oktoberwurde von Agrar Reisenorganisiert und von der<strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong> begleitet.Eine solche Exkursionfindet jeden Herbststatt.INFOBOXwww.ufarevue.ch 12 · 12<strong>UFA</strong>-REVUE · 12 2012 73

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