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Arthur Schopenhauers sämtliche Werke - Joseph Kenny, O.P.

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SSorgänger. 117<br />

S^age, roie nuf?evft gern ergreifen fie jebe ©elegenr)eit, um<br />

bie „greifjcit beg 9Jien[d)en", bie „fittlidjc grei^eit" gu er=<br />

mäljnen ! ©ie bünfen fid; etroaS bamit. 2luf eine ®rf lärung<br />

berfelben laffen fie fid^ freilid^ nid;t ein: aber raenn man<br />

fie examinieren bürfte, luürbe man finben, ba^ fie babei<br />

entroeber gar nid^tS, ober aber unfer alteä, e§rlid)eg, n)o[jI=<br />

befannteg liberum arbitrium indifferentiae benfen, in fo<br />

üorneI}me Stebenöarten fie eS anä) fteiben möd)ten, alfo einen<br />

begriff, von beffen Unftattfjaftigfcit ben großen .^3aufen ju<br />

überzeugen, mol;! nimmer gelingen toirb, oon roeldjem jebod;<br />

©ele§rte fic^ Ijüten follten, mit fo oiel Unfc^ulb gu reben.<br />

®af)er eben gibt e§ audj einige ä^erjagte unter i()nen, meldte<br />

fel)r beluftigenb finb, inbem fie nid;t me^r fid) unterfte[;en,<br />

»on ber grei^eit be§ ai>illen§ ju reben, fonbern, um e§<br />

fein gu madjen, ftatt beffen fagen „greil^eit be§ ©eifte§"<br />

unb bamit burdjjufc^Ieidjen I)offen. 2Ba§ fie fid; babei<br />

benfen, roeife id; glüdlid^erraeife bem mic^ fragenb anfeljenben<br />

2efer anzugeben: SZid^tg, rein gar nidjtä, — alä baf5 e§<br />

eben, nad) guter beutfd;er 2(rt unb iilunft, ein unentfdjiebener,<br />

ja eigentlid^ nid;t§fagenber 3luSbrud ift, raeldjer einen, ifjrer<br />

£eerl)eit unb ?^eig()eit ern)ünfd)ten .§interf)alt geraäljrt, jum<br />

©ntraifd^en. 3)as SBort „@eift", eigentlich ein tropifc^er<br />

2(usbrud, begeidjnet überall bie int eil ef tu eilen §d^ig=<br />

feiten, im ©egenfa^ beä SBittenä : biefe aber fotten in iljrem<br />

SBirfen burdjauö nid)t frei fein, fonbern fid; §unöd^ft ben<br />

3ftegeln ber £ogif, fobann aber bem jebeSmaligen Dbjeft<br />

i§re§ ©rfenneng anpaffen, fügen unb untertuerfen, bamit fie<br />

rein, b. l). objeftiü auffaffen, unb eä nie l^ei^e stat pro<br />

ratione voluntas. llebcrljaupt ift biefer „®eift", ber in<br />

je^iger beutfdjer Sitteratur fid^ überall I)erumtreibt, ein<br />

burdjauä cerbäc^tiger ©efelle, ben man baljer, roo er fic^<br />

betreffen lä^t, nac^ feinem ^:]]a^ fragen foll. 2)er mit %dQ--<br />

Ijeit oerbunbenen ©ebanfenarmut als 50iasfe gu bienen, ift<br />

fein f)äufigfteg ©eroerbe. Uebrigen§ ift baö 2Bort ©eift<br />

befanntlid) mit bem Sorte (53 aö oerroanbt, meld;eö, aiiQ<br />

bem Strabifdjen unb ber 3nd;imie ftammenb, ®unft ober<br />

£uft bebeutet, eben mie audj si^iritus, nvsujxa, animus, oer^<br />

roanbt mit ctvEjj,(juv.<br />

33efagtermaf5en alfo fte^t eS f^infidjtlid; unferä 3:ljema§,<br />

in ber pl}ilofopI;i)d)en unb in ber meitern geletjrten Seit,<br />

nad) allem, maä bie angefüljrten grofjen ©eifter barüber ge=<br />

Iel)rt l)a6en; raoran fid; abermalö beftätigt, ba^ nid;t allein

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