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Arthur Schopenhauers sämtliche Werke - Joseph Kenny, O.P.

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25er SBiUe cor bem Serou^tfein anberer Singe. 69<br />

ja, allen feinen SSeroecjungen unb ©d^ritten, ben 6()arafter<br />

be§ SSorfä^Iid^en unb 2lbfid)tnd)en aufbrüd't; wo-<br />

burd^ fein Si^reiben von bem ber ^iere fo augenfäUig oer^<br />

fd^ieben ift, baj^ man gerabe^u fie^t, roie gleid)fam feine,<br />

unfid;tbare ^-äben (bie au§ bloßen ©ebanfcn beftefjenben<br />

3}iotit)e) feine Semegungen Icnfen, n)ü()renb bie ber Stiere<br />

oon ben groben, fid^tbaren ©triden be§ anfd;auUd; ©egen:<br />

rcärtigen gejogen roerben. SG]eiter aber geljt ber Unterfd)icb<br />

nid^t. 9}lotio roirb ber ©eban!e, mie bie 2Infd^auung<br />

SRotio mirb, fobalb fie auf ben üorliegenben 2SiIIen gu<br />

roirfen oermag. 2l[Ie ^jfiotiüe aber finb Urfadjen, unb alte<br />

i^aufalität fü[)rt 9^otiDenbigfeit mit fid^. ®cr 2Renf(^ fann<br />

nun, mittelft feineg ^enJuermögeng, bie 9J?otiüe, beren @in=<br />

flu^ auf feinen Söiffen er fpürt, in beliebiger Drbnung,<br />

abn)ed}fetnb unb roieberfjolt fid; üergegenmärtigen, um fie<br />

feinem SSillen üorjutialten, roeld^eä überlegen i)eif5_t: er<br />

ift beIiberation§fät)ig unb f)at, oermöge biefer ^iüjigfeit,<br />

eine roeit größere 2BaJ)l, ah bem Siliere möglid^ ift. §ie=<br />

burd^ ift er alterbings relatio frei, nämlid^ frei oom<br />

unmittelbaren ^'^ange ber anfd^aulid) gegenmärt igen,<br />

auf feinen Sßiüen al§ ^liotice roirfenben Cbjefte, roeldjem<br />

ba§ Slier fd)led^tljin unterraorfen ift: er Ijingegen beftimmt<br />

fic^ unabl}ängig von ben gegenroärtigen Dbjeften, nad^ ©e=<br />

banfen, roeld)e feine SRotioe finb. 2)iefe relatioe 3^rei=<br />

E)eit ift eä mo^l aud^ im ©runbe, mag gebilbete, aber nid)t<br />

tief benfenbe Seute unter ber Sl'illenefreil^eit, bie ber ^enfd;<br />

offenbar cor bem 2;iere ooraug l^abe, üerfteljen. '3)iefelbe<br />

ift jebod^ eine blofe relatiüe, nämlid; in ^ejieljung auf<br />

ba§ anfdjaulid^ ©egenroärtige, unb eine blo^ fompara=<br />

tioe, nämlid; im ä>ergleid) mit bem SLiere. 3)ur(^ fie<br />

ift gang allein bie 2(rt ber ?Ototioation geänbcrt, Ijingegen<br />

bie 9iotroenbi gleit ber älUrhmg ber ':l1iotiüe im min=<br />

beften nid;t aufgeljoben, ober aud; nur uerringert. 3)aä<br />

abftrafte, in einem blofeen ©ebanfen bcfte^cnbe ^Jiotio<br />

ift eine äuf^cre, ben 2lUUen beftimmenbe Urfad^e, fo gut<br />

roie ba§ anfdjaulidie, in einem realen, gegenmürtigen Dbjeft<br />

beftel)enbe: fotglid) ift eö eine llrfad)e roie jebe anbere, ift<br />

fogar aud^, roie bie anbern, ftet§ ein dkaki, 3)iaterielle§,<br />

fofern eS allemal jule^t bod) auf einem irgenb mann unb<br />

irgenb mo erl)altenen (Sinbrud oon au^en berul)t. @§<br />

^at blofe bie Sänge be§ Seitungöbralitee oorauä; rooburd;<br />

ic^ begeidjnen roill, ba^ eä nid/t, mie bie blofj anfdjau«

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