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Arthur Schopenhauers sämtliche Werke - Joseph Kenny, O.P.

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242 ©runbrage ber Tloval<br />

ol)ne onbere gu üerle|en, b. f). ofjrte Unred^t gu t^un.<br />

2)0^ ju biefen aud; alle ^anblungen gehören, tDeIc|e alTein<br />

ben Bitiecf I)aben, cerfud^teg Unrecht abjumefirenj ift leidpt<br />

abjufel)en. 2)enn feine S^eilna^tne am 2lnbern, fein 9)iitleib<br />

mit it)m fann mid^ aufforbern, midfj t)on if)m »erleben ju<br />

laffen, b. f). Unred^t gu leiben. 35a^ ber Segriff be§ Siedet<br />

ber negatioe fei, im ®egenfa| be§ Unred^ts, al§ beä<br />

pofitiüen, gibt fid§ auä) gu ernennen in ber erften (Sr=<br />

flärung, meiere ber 3Sater ber pt)iIofop()ifd^en 9fied[;t§lef)re,<br />

^ugo ©rotiug, am ©ingange feines 2Berfe§, von jenem<br />

Segriffe auffteßt : Jus hie nihil aliud, quam quod justum<br />

est significat, idque negante magis sensu, quam ajente,<br />

ut jus sit, quod injustum non est (De jure belli et pacis,<br />

L. I, c. 1, § 3). 2)ie 9^egatiüität ber ©ered^tigfeit ben)ä()rt<br />

fid^, bem 2lnfd^ein entgegen, felbft in ber triciaien Definition:<br />

„Qebem ba§ ©einige geben", ^ft e§ ba§ ©einige, braucht<br />

man e§ iE)m nid^t gu geben: bebeutet alfo: „deinem ba§<br />

©einige nehmen". — Sßeil bie ^orberung ber ©ered^tigfeit<br />

blo^ negatio ift, lä^t fie fid^ ergiüingen: benn ba§ Neminem<br />

laede fann von aüen gugleirf) geübt werben. S)ie 3w'fl'^3§=<br />

anftalt f)ie§u ift ber ©taat, beffen alleiniger Smtd ift,<br />

bie einzelnen »oreinanber unb ba§ &an^Q vox äußeren<br />

geinben gu fd^ü^en. ©inige beutfd)e ^^ilofopl)after biefeä<br />

feilen Zeitalters mörf;ten ii)n üerbreljen gu einer 5RoraIität§=<br />

@rgiel^ung§= unb ©rbauungganftalt : mobei im .^intergrunbe<br />

ber jefuitifd^e S^^^ lauert,<br />

bioibuette ©ntroidfelung be§<br />

bie perfönlid^e ^rei|eit<br />

©ingeinen aufgu^eben,<br />

unb in=<br />

um it)n<br />

gum bloßen 3^abe einer djinefifd^en ©taatg= unb 9leligion§=<br />

mafdjine gu mad^en. 3)ie§ aber ift ber 9Beg, auf roeld^em<br />

man raeilanb gu Qnquifitionen , 3tutobafeg unb SReligion§=<br />

friegen gelangt ift: griebrid^ö be§ ©ro^en 2Bort: „Qn<br />

meinem Sanbe foll jeber feine ©eligfeit nadp feiner eigenen<br />

3^aQon beforgen fönnen", befagte, bafj er i^n nie betreten<br />

molle. hingegen feigen mir and) je^t nod) überall (mit mel)r<br />

fd)einbarer, alö roirflid;er 3luöna^me 9^orbamerifa§) ben<br />

©taat anä) bie ©orge für ba§ metapl)i)fifd^e 33ebürfni§<br />

feiner SJiitglieber übernehmen. 35ie ^Regierungen fd^einen<br />

gu il)rem $ringip ben ©a| be§ DuintuS ßurtiuS geroäljlt<br />

gu ^aben: Nulla res efficacius multitudinem regit, quam<br />

superstitio: alioquin impotens, saeva, mutabilis; ubi<br />

vana religione capta est, melius vatibus, quam ducibus<br />

suis paret.<br />

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