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Arthur Schopenhauers sämtliche Werke - Joseph Kenny, O.P.

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54 fjrei^ett bc§ Sßiltenä.<br />

ben eigentlichen ©irtn unfereS ^ro6Iemä fa|Ii(^ ju madfjen<br />

unb iljrt ha^in gu bringen, ba^ er begreift, bie 3^rage fei je^t<br />

nidjt naä) ben ?5^oIgen, fonbern nad) ben ©rünben feine§<br />

febeömaligen SoKens; fein 2;f)un jmar ^tinge ganj allein<br />

ron feinem SBollen ab, je^t aber »erlange man gu miffen,<br />

mooon benn fein 2B ollen felbft abljänge, ob »on gar<br />

nidjts, ober üon etma§>'? er fi3nne aflerbingg baö eine tl)un,<br />

menn er roolle, unb ebenfo gut baä anbere t^un, roenn er<br />

moHe : aber er folle je^t fid; befinnen, ob er benn aiiö) baö<br />

eine mie ba§ anbere §u roolten fäl)ig fei. ©teilt man<br />

nun, in biefer 3Uific]^t, bem 9Jtenfdjen bie ^rage etman fo:<br />

„5?annft bu mirflid^, ron in bir aufgeftiegenen entgegen^<br />

gefegten 2Bünfd)en, bem einen fotooljl, al§ bem anbern<br />

^olge leiften? 3. 33. bei einer 2Bal)l gmifd^en groei einanber<br />

auäfcl)lief5enben ©egenftänben be§ 33efi^eg ebenfogut ben<br />

einen alö ben anbern »orjieljen?" 2)a mirb er fagen:<br />

„3>ielleidjt fann mir bie 2Bal)l fdjroer fallen: immer febod^<br />

lüirb eg ganj allein üon mir abljängen, ob icl^ "oaä eine<br />

ober baö anbere mäl)len milt, unb »on feiner anbern ©e=<br />

malt: ba t;abe id) volk %xdi)t\t, melc^eS id; will gu er=<br />

mäljlen, unb babei merbe i^ immer gang allein meinen<br />

SBillen befolgen." — ©agt man nun: „3lber b ein 9ß ollen<br />

felbft, moüon Ijängt baö ah"^" fo antraortet ber 5)cenfd^ au§<br />

bem ©elbftbeniu^tfein : „93on gar nid^tS alö üon mir! ^ä)<br />

fann wollen maß id; will: raaS id) roill baä miH id;." —<br />

Unb le^lereg fagt er, o^ne babei bie ^Tautologie gu hmhfic^tigen,<br />

ober aud) nur im ^nnerften feineä 33emu^tfeing<br />

fid) auf ben ©a^ ber Qbentität gu ftü^en, vermöge beffen<br />

allein ba§ mal)r ift. ©onbern, l)ier aufä äu^erfte bebrängt,<br />

rebet er üon einem 2ßollen feines 9Bollen§, meld;e§ ift, alö<br />

ob er ron einem ^d; feines ^dß rebete. Slian l}at iljn auf<br />

ben SUxn feines ©elbftbeiüu|tfein§ gurüdgetrieben, mo er<br />

fein ^d) unb feinen Söillen als ununterfd; eibbar antrifft,<br />

aber nidjtS übrig bleibt, um beibe gu beurteilen. Dh, bei<br />

jener 2Bal)l, fein älsollen felbft beö einen unb nid;t beä<br />

anbern, ba feine ^erfon unb bie ©egenftänbe ber Sßal)l<br />

l;ier al§ gegeben angenommen finb, irgenb möglidjerraeife<br />

aud) anberg ausfallen fönnte, als eS gule^t ausfällt;<br />

ober ob, burd) bie eben angegebenen 2)ata, baSfelbe fo notmcnbig<br />

feftgefteHt ift, mie bafe im S^riangel bem gröfjten<br />

Sßinfel bie größte ©eite gegenüber liegt; baS ift eine ^^rage,<br />

bie bem natürlid^en ©elbftbemu^tfein fo fern liegt, ba^

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