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Arthur Schopenhauers sämtliche Werke - Joseph Kenny, O.P.

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Wetap^r)fi[(^e ©runblage. 295<br />

oHeS llnban!§. ®iefe moraIi[($e ^folation, in ber er fid)<br />

roefentlid) unb unauStreic^bar befinbet, In^t ifin aud) Ieid)t<br />

in Sierjraeiflung geraten. — 2)er gute G^arafter wirb mit<br />

ebenjoüieler 3uüerfid^t ben 35ei[tanb 3(nberer anrufen, al§<br />

er \\6) ber ^öereitrcilligfeit bemüht ift, i^nen ben feinigen<br />

ju leiften. ^enn, raie gefagt, bem einen ift bie '3Jienfd^en=<br />

weit ^läji'^^, bem Hnbern „^c^ nod^ einmal". — ®er<br />

©rofemütige, melier bem ^einbe i)er§eif)t unb ba§ S3öfe<br />

mit ©utem errcibert, ift ergaben unb eri)ält ba§ l^örf)fte Sob;<br />

raeil er fein felbfteigeneg 2Befen anä) ha noc^ erfannte, roo<br />

eö fid^ entfc^ieben oerleugnete.<br />

^ebe gang lautere 2Bof)It^at, jebe üöllig unb roal^r^aft<br />

uneigennü^ige ^ilfe, meldie, al§ foldje, üu§fc^Ue§Iid^ bie<br />

3lot be§ Slnbern -^um SRotio f)at, ift, raenn mir bi§ auf ben<br />

legten ©runb forfc^en, eigentlich eine mpfteriöfe öanblung,<br />

eine praftif(^e 9)tt)ftif, fofern fie gule^t au§ berfelbcn @r=<br />

!enntni§, bie ba§ Sßefen aller eigentli(^en 2Ri)ftif au^ma6)t,<br />

entfpringt unb auf feine anbere 2Beife mit 2ßal)rl)eit er-<br />

flärbar ift. '^znn ba^ einer aud^ nur ein 2Ilmofen gebe,<br />

o^ne babei auf bie entferntefte SBeife etraa§ anbereä ju<br />

besraedfen, al§ ba^ ber 2Rangel, meld^er ben 2lnbern brüd't,<br />

geminbert roerbe, ift nur möglid), fofern er erfennt, ba^ er<br />

felbft eä ift, roa§ \\)xn je^t unter jener traurigen ©eftalt<br />

erfdjeint, alfo ba^ er fein eigenes SBefen an fic^ in ber<br />

fremben @rfc^einung miebererfenne. S)a^er l)aht \d), in ber<br />

oorigen Slbteilung, baä 2Jlitleib baä grofee 9)h;fterium ber<br />

@tl)if genannt.<br />

2Ber für fein SSaterlanb in ben 3:ob gel)t, ift oon ber<br />

SCäufi^ung frei geworben, roeld}e ba§ 2)afein auf bie eigene<br />

^erfon befd^räntt: er bel)nt fein eigenes 2Befen auf feine<br />

Sanböleute au^, in benen er fortlebt, ja, auf bie fommenben<br />

©efd^lec^ter berfelben, für meiere er roirft; — wobei erben<br />

3;ob betrad)tet, raie baä SBinfen ber Slugen, roeld^eä baä<br />

(Sel)en nic^t unterbridjt.<br />

SDer, bem alle 9lnbern ftet§ ^fiid^t^^d^ maren, ja, ber<br />

im ©runbe allein feine eigene ^erfon für roal)ri)aft real<br />

l^ielt, bie anbern l)ingegen eigentlid^ nur al§ ^l}antome an;<br />

fal), benen er blo^ eine relatioe Sjiftenj, fofern fie 9JiitteI<br />

ju feinen 3n'eden fein ober biefen entgegenfteljen fonnten,<br />

guerfannte, fo baJ3 ein unerme^lid^er Unterfd)ieb, eine tiefe<br />

^luft graifdjen feiner ^erfon unb allem jenem 'kidp'^d} blieb,<br />

ber alfo au0fd)lie^lid) in biejer eigenen ''^.Nerfon ejiftierte, biefer

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