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Arthur Schopenhauers sämtliche Werke - Joseph Kenny, O.P.

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288 ©runblage ber moval<br />

rietme'^r, foraeit er fügltd; fann, günftig unb förberlii^ ift,<br />

ber olfo 2tnbere nic^t cerle^t, üielme^r iljnen, rao er fann,<br />

§ilfe unb Setftanb leiftet, tutrb von iljnen, in ehen ber=<br />

jelben 9iü(fjid)t, ein guter 2)tenfd^ genannt, mithin ber<br />

S3egriff gut, üon bemfelben relatioen, empirifc^en unb im<br />

paffioen ©ubjeft gelegenen ®e[id;t§punfte au§, auf il^n an:<br />

geraanbt. Unterfudjen rcir nun aber ben ß^arafter eines<br />

fold^en 9J?enfcf)en nid)t 6Io| in §infi($t auf anbere, fonbern<br />

an fic^ felbft; fo raiffen wir au§ bem 33or^erge^enben, ba^<br />

eine ganj unmittelbare Sl^eilna^me am SBoI;! unb 2Sel)e<br />

2Inberer, aU beren Quelle mir ba§ SJJitleib erfannt Ijaben,<br />

e§ ift, au§ roeld^er bie STugenben ber ©ered^tigfeit unb<br />

9J?enfd)enIiebe in ifjm f)erüorge^en. (Se^en roir aber auf<br />

ba§ SSefentlid^e eine§ fold^en 6^ara!ter§ gurüd; fo finben<br />

rcir e§ unleugbar barin, ba^ er weniger al§ bie<br />

übrigen einen Unterfdjieb jraifd^en fid^ unb<br />

Slnbern mad^t. tiefer Unterfd)ieb ift in ben 2lugen<br />

be§ bo§l)aften 6^aralter§ fo gro^, ha^ i^m frembeg Seiben<br />

unmittelbar ©enu^ ift, ben er be§l)alb, o^ne meitern eigenen<br />

SSorteil, ja, felbft biefem entgegen, fuc^t. S)erfelbe Unter:<br />

fd^ieb ift in ben Slugen be§ ©goiften nod) gro^ genug,<br />

bamit er, um einen fleinen SSorteil für \\d) gu erlangen,<br />

großen ©d^aben Slnberer al§ SItittel gebraud(ie. ©iefen<br />

beiben ift alfo graifd^en bem ^d^, meld^eö fid^ auf iljrc<br />

eigene ^erfon befd^ränlt, unb bem Sfüc^t^^d^, meld^eS bie<br />

übrige S^elt begreift, eine meite ^luft, ein mäd^tiger<br />

Unterfdjieb: Pereat mundus, dum ego salvus sim, ift<br />

il)re SJiajime. 2)em guten SJJenfdjen _l)ingegen ift biefer<br />

Xlnterf(|ieb leineSraegg fo gro^, ja, in ben ^anblungen<br />

be§ ©belmutg erfd^eint er alä aufgehoben, inbem l)ier ba§<br />

frembe JlBo^l auf Soften be§ eigenen beförbert, alfobaS<br />

frembe Qd^ bem eigenen gleidigefe^t roirb: unb voo üiele<br />

Slnbere gu retten finb, roirb ba§ eigene ^c^ ilinen gänjlid^<br />

gum Opfer gebradjt, inbem ber einzelne für üiele fein 2eben<br />

Eingibt.<br />

@§ fragt fid^ je|t, ob bie le^tere Sluffaffung be§ 33er«<br />

l^ältniffes ;5mifd)en bem eigenen unb bem fremben Qd;,<br />

tt)eld;e ben §anblungen beö guten (5^ara!ter§ gum ©runbe<br />

liegt, eine irrige fei unb auf einer 2:äufdjung beruhe?<br />

ober ob bieg oielme^r ber %aU ber entgegengefe^ten 3lufä<br />

faffung fei, auf<br />

fu^t? -<br />

roeld^er ber ©goiömuä unb bie 33oäl)eit

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