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Arthur Schopenhauers sämtliche Werke - Joseph Kenny, O.P.

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294 ©runbfage bec 2JloraI.<br />

fieit gibt, ba^ jen^eit aller SSiel^eit unb SSerfd^iebenl^eit ber<br />

^nbioibuen, bie ba§ Principium individuationis un§ oor;<br />

I)ält, eine ©intieit berfelben liege, roelcfie n)a^rl)aft vor--<br />

^anben, ja, un§ jugänglid^ ift, ba fte \a eben faftif^ §er=<br />

üortrat.<br />

^e na(f)bem bie eine ober bie anbere ®r!enntni§raeife<br />

fe[tgel)aaen roirb, tritt, jraifcfien aSefen unb SBefen, bie<br />

(ftX'.a ober ber vs'.v.oq be§ ßmpebofleä ^eröor. 2lber roer,<br />

Dom vEtv.oc befeelt, feinbli^ einbränge auf feinen »er^iafeteften<br />

2Biberfadjer, unb bi§ in baö 3:iefinnerfte beöfelben gelangte;<br />

ber roürbe in biefem, ju feiner Ueberrafdjung , fic^ felbft<br />

entbecfen. 3)enn fo gut wie im S^roum in allen un§ er=<br />

fd^einenben ^erfonen roir felbft ftecfcn, fo gut ift e§ im<br />

SBadjen ber %aU, — raenn auc^ nirf)t fo leidet einjufelien.<br />

Slber tat-twam asi.<br />

2)a§ a^orraalten ber einen ober ber anbern jener beiben<br />

©rfenntniSraeifen jeigt fid^ nid)t blo§ in ben einzelnen §anb=<br />

lungen, fonbern in ber gangen 2trt be§ Serou^tfeinä unb<br />

ber ©timmung, meldte ba^er beim guten 6l)arafter eine<br />

»on ber be§ fd) leisten fo roefentlic^ oerfc^iebene ift.<br />

2)iefer empfinbet überall eine ftarfe ©d^eiberaanb jraifd^en<br />

fid; unb allem au^er iljm. ©ie 2Belt ift il)m ein abfo=<br />

Iute§9^id^t = Sc^ unb fein 3Serl)ältni§ gu i^r ein urfprüng^<br />

lid^ feinblic^eS: baburd) rairb ber ©runbton feiner ©timmung<br />

©e^äffigleit, 2(rgrool)n, 9^eib, ©c^abenfreube. — ©er gute<br />

6tjara!ter l)ingegen lebt in einer feinem 2Befen homogenen<br />

Slufeenraelt: bie anbern finb il)m fein ^iä)U^ä), fonbern<br />

noc^ einmal". 2)al)er ift fein urfprünglid)e§ 3Ser=<br />

„^§<br />

^ältnig gu jebem ein befreunbeteä: er fül^lt fid)_ allen 2Befen<br />

im Innern üerraanbt, nimmt unmittelbar 3:;eil an i^rem<br />

2öol)l unb aSe^e, unb fe^t mit ^uoerfid^t biefelbe 3:eilnal)me<br />

bei il)nen oorauä. ^ierau§ erroäc^ft ber tiefe triebe feineö<br />

Innern unb jene getrofte, beruhigte, gufriebene ©timmung,<br />

üermöge melier in feiner 3^äl)e jebem mo^l roirb. — 5Der<br />

böfe ^axatUx »ertraut in ber 9tot nic^t auf ben Seiftanb<br />

2Inberer: ruft er il)n an, fo gefc^ie^t e§ ol)ne Buoerfid^t:<br />

erlangt er tl)n, fo empfängt er il)n ol)ne matire 2)anlbarleit:<br />

weil er i^n faum anber§ benn al§ 2ßir!ung ber 2;^orl)eit<br />

2Inberer begreifen fann. 2)enn fein eigene^ im fremben<br />

SBefen raieber gu erfennen, ift er felbft bann nod) unfähig,<br />

na#em e§ »on bort au§ fic^ burd) ungmeibeutige ^eidien<br />

funbgegeben Ijat. hierauf berul)t eigentlid; ba§ ©mpörenbe

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