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Arthur Schopenhauers sämtliche Werke - Joseph Kenny, O.P.

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©!eptifcl^e Slnftc^t. 215<br />

amten, £el)rer, tüelrf;e, naä) bem Slide be§ rofien 5Ren[d)en,<br />

wenig 2tn[trengung gu foftert fd^eint. @§ kbarf f(f)on 6e=<br />

beutenber !öilbung, um bei allem foldjen 23e[i| baö etf)ifi^e<br />

S'tedjt gu erfennen unb eS bemtia(^ nuS rein moralifdjem<br />

eintriebe gu ad}len. — ©emgufolge betradjten üiele, im<br />

ftillen , bog Eigentum ber 2Inbern olä allein nadj pofitioem<br />

3fled^te befeffen. g^inben fie baf;er SJiittel, e§ i^nen mittelft<br />

Senu^ung, ja auä) nur Ümgel)ung ber ©efeüe gu entreificn;<br />

fo tragen fie fein 33ebenfen: benn itjnen fd;eint, ba^ jene<br />

e§ auf bemfelben 2öege cerlören, auf lueldjem fie eä frül^er<br />

erlangt Ratten, unb fie fetten baf)er il)re eigenen 2lnfprüdje<br />

al§ ebenfogut begrünbet an, mie bie be§ früf)ern Sefifeerg.<br />

SSon ii)rem ©efic^tepunft au§ ift in ber bürgerlid^en @e=<br />

fellfd^aft an bie ©teile be§ Sted^teg be§ ©tärfern baä be§<br />

klugem getreten. — ^ngmifd^en ift ber 9teid^e oft mirt^<br />

lid^ t)on einer unüerbrüd)lidjen 9ted)tlidjteit, meil er üon<br />

gangem |)ergen einer Siegel gugetljan ift unb eine SJJajime<br />

aufreiht erhält, auf bereu 25efolgung fein ganger S3efi|, mit<br />

bem oielen, ma§> er baburd^ cor anbern üoraug l}at, berul)t;<br />

bal^er er gu bem ©runbfa^e suum cuique fid§ in nollem<br />

©ruft befennt unb nid)t baoon abroeid^t. @ö gibt in ber<br />

2^l^at eine fold^e objeftiüe 9lnl)änglidjleit an 2:^reue unb<br />

©lauben, mit bem ©ntfdjlu^, fie lieilig gu l)alten, bie blo^<br />

barauf berul)t, ba^ Sreue unb ©lauben bie ©runblage aHeä<br />

freien SSerfeljrö unter 9Jienfd)en, ber guten Drbnung unb beä<br />

fidlem 33efi^eö finb, ba^er fie un§ felbft gar oft gu gute<br />

iommen unb in biefer ^infid^t fogar mit Opfern aufredet<br />

gel^alten roerben muffen; roie man ja an einen guten 91 der<br />

aud) ctmaä roenbet. ®od^ mirb man bie fo begrünbete<br />

Steblic^feit, in ber Siegel, nur bei mol^lljabenben, ober<br />

roenigfteng einem eintröglidjen ©rmerb obliegenben Seuten<br />

finben, am allermeiften bei ^aufleuten, al§ meldje bie beut=<br />

lid)fte Uebergeugung l)aben, ba^ ^anbel unb Sßanbel am<br />

gegenfeitigen 3Sertrauen unb .Hrebit il)re unentbeljrlidje ©tü|e<br />

)^ah^n, ires^alb aud) bie faufmännifdie (5l;re eine gang<br />

fpegieÜe ift. — hingegen ber 2irme, ber bei ber ©ad)e<br />

gu furg gefommen ift unb, cermöge ber Xlngleidjl^eit beS<br />

SBefi^es, fidl) gu 5Rangel unb fd^merer Slrbeit oerbammt<br />

ftel)t, roäl)renb 2lnbere, oor feinen Singen, im Ueberflufj unb<br />

9JJü|iggange leben, ber mirb fdjmerli^ erlennen, ba^ biefer<br />

tlngleid)l)eit eine entfpred)enbe ber S.^erbienfte unb beö reb=<br />

\\6)tn ^rmerbeä gum ©runbe liege. äBenn er aber bieg

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